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Regentag

Von heute gibt es nicht viel zu berichten. Es ist weiterhin stürmisch und hat sehr viel geregnet. Ich war natürlich trotzdem draußen, bin völlig durchgeweicht. Meine Schuhe sind immer noch nicht getrocknet.

Bäh.

Im Buchladen habe ich mir etwas zum Malen besorgt.

Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt.

Bei Edeka bekam ich den notwendigen Nachschub an Milch und Gemüse. Für die aktuellen ZEIT musste ich nachmittags noch einmal los, denn die Zeitungen kommen ja erst mit der Fähre an, müssen ausgeliefert, ausgepackt, ins Regal einsortiert werden – das kann schon mal ein wenig dauern.

Ansonsten habe ich den Tag mit Handarbeiten, Kommunizieren und Lesen verbracht. Und Wäsche gewaschen.

Die Ferse ist geschafft.
Ein Anfang ist gemacht.

Auf Amrum ist es an Regentagen eher langweilig, so viel Ausweichmöglichkeiten gibt es hier nicht. Ein gewaltiger Nachteil, so wie auch das fehlende Softeis-Angebot. Also mehr eine Schön-Wetter-Insel.

Sind die nicht unglaublich schön aufgegangen?

Sturmböen

Heute warnt der Deutsche Wetterdienst vor Sturmböen. Daher habe ich meine eigentlich geplante Wanderung verschoben. Ich hatte wenig Lust eine Stunde lang gegen den Wind zu laufen. Statt dessen fuhr ich nach Nebel und schaute mir das Örtchen an. Oder zumindest die Teile, die man zu so früher Stunde wie halb zehn schon ansehen konnte.

Nebel ist ein Friesendorf und hat ein paar sehr schöne Häuser. Auch die Gärten sind oft liebevoll bunt gestaltet.

Die Clemenskirche ist innen eher schlicht, hat aber diese sehr interessanten Figuren.

Draußen auf dem Friedhof stehen teilweise erstaunlich gut erhaltene sprechende Grabsteine, wie sie auch auf Föhr zu finden sind.

Das Öömrang Hus, heute ein Museum, hatte noch zu.

Das Mühlenmuseum war ebenfalls noch geschlossen, deswegen lief ich gar nicht erst dorthin.

Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit ist der einzige Wolleladen der Insel. Zumindest in dieser Hinsicht war der Tag erfolgreich. Im Laden gab es erstaunlich hochpreisige exquisite Wolle.

So bereichert fuhr ich zurück nach Hause und machte erstmal Lunch.

Inzwischen legten auch die Sturmwolken mal eine Pause ein, die ich gleich für einen Spaziergang nutzte. Ich lief erneut zum Wriakhörnsee. Die Idee zu einem Spaziergang hatten offenbar auch andere.

Zurück ging es durch Wittdün und auf der anderen Inselseite am Strand entlang. Die Sicht auf Föhr war ganz klar.

Nun ist der Himmel wieder wolkenverhangen. Daher werde ich mir für den Rest des Tages nun ein Indoor-Programm überlegen.

Von Nebel nach Steenodde

Heute Nacht hat es geregnet, aber morgens war wieder alles gut.

Ich fuhr nach dem Frühstück nach Nebel. Von dort aus startete meine kleine Wanderung. Vorbei an der Clemenskirche

Die Kirche in Nebel.

und dem Haus des Gastes ging es auf die Wattenmeerseite der Insel und die Salzwiesen.

Blau…

An der Küste ging es südwärts. Ein Stück ging es über den Strand, was sehr schwierig zu laufen war.

… und mystisch.

Aber schließlich kam ich auf einen Feldweg mit dem malerischen Namen Ualaanj.

Wieder auf einem festen Weg.

Vorbei am Tontaubenschiessstand, immer weiter bis zum Steenodder Kliff. Das Kliff ist eine Abbruchkante, die sich stetig landeinwärts verschiebt. Zur Sicherung wurde mehrfach Sandboden eingebracht. Wunderbar konnte ich hier die rastenden Vögel beobachten.

Hinter Steenodde, dem kleinsten und ältesten Inseldorf, ging es landeinwärts am Waldrand entlang. Schon bald tauchte der Leuchtturm auf.

Leuchtturm in Sicht.
Am Waldrand entlang.

Nach einer Straßenüberquerung kam ich am östlichen Ansatz des Krümwaal vorbei, einer Wallanlage aus der Wikingerzeit.

Der Krümwall.

Das Weg knickte nach links ab und führte am bronzezeitlichen Hügelgrab Klaffhugh entlang.

Hier gibt es einige dieser Hügelgräber.

Schließlich kam Nebel schon wieder in Sicht.

Am Rand von Nebel steht die Windmühle, in der ein Heimatmuseum untergebracht ist. Wie schön, dass die Mühle erhalten werden konnte.

Die Mühle in Nebel.

Auf dem Parkplatz gegenüber fand heute, am Dienstag, der Föhrer Bauernmarkt statt. Ich habe mich sehr gefreut, die gewohnten Stände und viele bekannte Gesichter zu sehen. Ein wenig musste ich noch warten, bis alles aufgebaut war. Aber dann kaufte ich zwei Sorten Föhrer Inselkäse, ein Stückchen Schafskäse, Amrumer Heidehonig (der muss noch reifen – wusste ich nicht…) und Gemüse ein. Das war so viel besser als in den schrottigen Supermärkten hier. Jetzt müsste ich es bis Samstag schaffen!

Zurück in Nebel machte ich noch einen Abstecher zur einzigen Post der Insel, wo ich sehr nett mit tollen Sondermarken versorgt wurde.

Dann ging es erstmal zurück nach Hause zum Auspacken und einer kleinen Pause. Gestern habe ich mir einen Supermarkt-Strauß gegönnt, um meine Stimmung ein wenig zu heben. Die Rosen duften sogar ganz leicht.

Rosa Rosen machen alles rosig.

Nach einer Stärkung machte ich eine Nachmittags-Runde durch Wittdün. Dabei schaute ich mir den Kurpark an. Hmmmm….

Der „Kurpark“.

Dafür ist der Buchladen exzellent, wo ich ein paar sehr schöne Postkarten fand.

Nun geht es gleich ans Handarbeiten und Füße hochlegen.

Wanderung:

8,26 km, 2 Stunden 16 Minuten (weil ich auf die Öffnung des Bauernmarktes warten musste).

Durch die Amrumer Dünen bei Norddorf

Heute früh genoss ich meine Morgenrunde besonders. Ich staune immer noch, wieviel dunkler es hier nachts ist als auf Föhr. Nachdem ich meine Post in den Briefkasten am Hafen eingeworfen hatte, ging ich auf dem Weg um die Südspitze von Amrum. Da ist zwar auch keine Beleuchtung, aber das Mondlicht spiegelte sich so schön auf dem Meer. Da es heute relativ windstill war, wirkte alles unfassbar ruhig und verzaubert.

Nach dem Frühstück fuhr ich nach Norddorf, wo ich das Auto auf dem Parkplatz am südlichen Ortseingang abstellte. Von dort ging es los in die Amrumer Dünen

Morgenstimmung.

und zwar auf einem tollen Bohlenpfad.

Auf dem Weg.

Ich liebe ja solche Wege. Man ist etwas erhöht unterwegs und doch mitten drin in der Landschaft.

Rechts der Krähenwald.

Es läuft sich gut und fix. Hoch und runter ging es und dann gaaaaaanz hoch, auf die höchste Düne von Amrum mit dem Namen A Siatler. Die Sicht war heute allerdings nicht besonders klar, so dass ich die Silhouetten von Sylt und Amrum nur schemenhaft ausmachen konnte.

Der Weg führte zum Wald hinab. Diese Waldstrecke war ebenfalls sehr interessant und abwechslungsreich. Schließlich gelangte ich zur Vogelkoje Meeram. Dort gibt es einen Naturlehrpfad um den Vogelkojen-Teich herum mit vielen Erklärungen.

Die Vogelkoje.

Nach dieser Schleife ging es zum Archäologischen Areal. Hier kam ich an einem eisenzeitlichen Haus vorbei, das irgendwann einmal unter den Dünen zum Vorschein kam.

Ausgegraben.

Schon sehr spannend. Auch die Reste einer steinzeitlichen Megalithanlage waren zu entdecken. Dieser Abschnitt des Bohlenwegs endete am Jugendstil-Quermarkenfeuer.

Von dort ging es an den Strand.

Feiner weißer Sand, soweit das Auge reicht.

Der schier unendlich lange Sandstrand auf Amrums Westseite heißt Kniepsand. Hier kann man sich über Auslauf wahrlich nicht beklagen.

Ich wanderte über den Strand bis zu einer Weiteren Aussichtsplattform in den Dünen. Dort ging es in Richtung Norddorf auf dem schon bald bekannten Bohlenweg wieder zurück zum Parkplatz.

Das war eine sehr schöne und abwechslungsreiche Wanderung. Das Wetter war erheblich besser als angesagt.

In Norddorf kaufte ich bei Edeka ein. In diesem Laden bekam ich alles, was mir noch fehlte; das Angebot ist etwas besser als in Wittdün.

Zurück in der Ferienwohnung verstaute ich fix meine Einkäufe und stellte die Wäsche an. Dann lief ich fix nach schräg gegenüber zum Teeladen, denn im Vorbei fahren hatte ich die offene Tür erspäht. Der Laden hat nicht unbedingt ausgedehnte Öffnungszeiten… Ich bekam einen leckeren Chai-Kräutertee, den ich gerade beim Schreiben genieße, und einen Apfel-Zimt-Tee. Da bin ich jetzt mit allen Tee-Richtungen bestens versorgt und halte durch bis Föhr. Der Föhrer-Teekontor ist doch noch ein wenig besser. 😉

Nach dem Mittag drehte ich nochmals eine kleine Runde durch Wittdün, dann versteckte sich die Sonne für ein Weilchen hinter Wolken. Aber jetzt steht sie auf dem Balkon und ich werde dort noch gemütlich lesen.

Die Teefrau hat mir versichert, dass das Wetter auch morgen noch schön bleiben werde; die Wetter-Apps würden alle das Inselwetter nicht korrekt vorher sagen. Ich nehme sie beim Wort und gehe mich beschweren, falls das nicht so sein sollte.

Wanderung:

9 km, 2 Stunden.

Im Haus hängen überall Motivationsbilder.

Wittdün, Leuchtturm und Steenodde

Bei meinem Morgenspaziergang entdeckte ich heute früh, dass es in Wittdün auf der „Hauptstraße“ keine Straßenbeleuchtung gibt. Das finde ich wirklich bemerkenswert. Zum Glück war der Mond ordentlich hell.

Nach dem Frühstück wurde es auch endlich hell. Also packte ich meine Sachen und machte mich auf zu einer kleinen Wanderung.

Die Sonne ist auch schon da.

Um die Südspitze der Insel herum ging es am Kniepsand vorbei zum Bohlenweg. Dieser führt am Binnensee Wriakhörnsee vorbei

Der Binnensee auf Amrum.

und endet in den Dünen. Hier begannen sehr anstrengende zwei Kilometer auf lockerem Dünensand. Nicht unbedingt mein Lieblingsuntergrund.

Schließlich ging es landeinwärts wieder auf festem Terrain weiter. Den Leuchtturm ließ ich heute links liegen, denn er hatte eh noch zu und außerdem war ich schon mal oben, als ich vor ein paar Jahren meinen Tagesausflug nach Amrum gemacht habe.

Das ist das Ziel.
Ein wenig näher.

Vorbei an der ehemaligen Vogelkoje ging es auf einem kleinen Feldweg durch den Wald Richtung Steenodde. Auf dem Deich mit prima Aussicht

Wieder auf der anderen Seite.

führte der Weg am Seezeichenhafen vorbei. Hier werden Seezeichen repariert, gelagert und gewartet. Das waren spannende Einblicke.

Die sind riesig!

Meine Lieblingsinselbewohner habe ich heute auch getroffen.

Die Deichbewohner grüßen

Nach gut zwei Stunden und 9 km war ich wieder zurück in Wittdün.

Da das Wetter noch einmal so prächtig war, zog es mich nach einer Verschnaufpause wieder an den Strand. Ein Kollege von mir ist mit seiner Freundin heute noch auf Amrum, und so haben wir uns für einen kleinen Austausch an der Strandbar Seehund in Wittdün getroffen. Das war eine schöne Stunde in der Sonne bei Rhabarberschorle.

Nun lasse ich den Abend ausklingen. Was für ein perfekter Spätsommertag.

Wanderung:

9,28 km, 2 Stunden und 6 Minuten, keine nennenswerten Höhenmeter, 7:45 bis 09:51 Uhr