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Gemüseschilder

Die Saison im Bauerngarten hat wieder begonnen. Und wie in jedem Jahr brauchen wir Schilder für die Gemüsekulturen. Das ist insbesondere am Anfang der Saison sehr wichtig, um nicht etwa aus Versehen die Möhren unterzuhacken.

Im letzten Jahr hatte ich ja Stofffahnen gebastelt. Das sah zwar sehr schön aus, war aber sehr zeitaufwändig. Zudem verblassten die Muster der Stoffe recht schnell. Auf dem Feld herrschen eben besonders extreme Bedingungen: Wind, Wasser, Sonne – alles ungebremst. Und so bin ich immer noch auf der Suche nach haltbaren und wiederverwendbaren Gemüseschildern.

Dieses Jahr habe ich Schilder aus Holz gebastelt. Das Holz ist einfaches „Bastelholz“ aus dem Baumarkt, das ich in Stücke gesägt habe. Am Anfang habe ich die Namen der Gemüsekulturen sehr geduldig mit dem Lötkolben eingebrandt.

Das dauerte mir dann aber zu lange und war auch zu aufwändig mit Gas nachfüllen und draußen arbeiten, so dass ich schließlich zu Pinsel und Stift gegriffen habe.

Anschließend habe ich teilweise das Holz lasiert, teilweise lackiert und teilweise beides nacheinander durchgeführt.

Am Sonntag haben wir die Schilder auf dem Feld aufgestellt. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich in der Praxis beweisen werden. Schön sehen sie jedenfalls aus.

Workshop „Fair Isle Circular Yokes“ bei Anniken Allis

Auf dem Edinburgh Yarn Festival habe ich auch einen Strickkurs besucht: Fair Isle Circular Yokes“ bei Anniken Allis.

Der Kurs fand im Water of Leith Visitor Center statt. Leith ist ein Fluss, der durch Edinburgh fließt und an dessen Ufer ein Wanderweg eingerichtet ist. Das kleine Visitor Center bietet Informationen zur Geschichte, Fauna und Flora. Es hat ein winziges Cafe und ein paar einfache Tagungsräume. Am Kurstag gab es ein ganz schönes Gedränge im kleinen Vorraum, weil so viele Frauen zu den beiden parallel stattfindenden Kursen drängten.

Wir waren eine recht internationale Gruppe: Schwedinnen, eine Norwegerin, eine Frau aus Belgien und eine aus Washington D.C (die noch unter Jetlag litt), mehrere Deutsche und natürlich ein paar Britinnen. Fast alle hatten ihre Hausaufgaben mitgebracht: drei Röhren, eine große und zwei kleine. Es gab für die Hausaufgabe wenig Vorgaben, nur die Maschenanzahl, aber alles andere konnte man frei gestalten. Daher war es sehr interessant, wie jede Teilnehmerin diese Angaben umgesetzt hatte. Zum Glück habe ich dieses Mal beim Fliegen auch meinen Koffer mitbekommen, so dass ich nicht am Abend vorher noch einmal in Panik meine Hausaufgaben erneut machen musste.

Anniken hat uns sehr professionell und geübt durch die einzelnen Arbeitsschritte geführt. Als erstes mussten die drei Einzelteile auf das Seil der Rundstricknadel kommen.

Gleichzeitig haben wir die Magic-Loop-Technik angewendet. Im Grunde lässt man dabei nur an zwei Stellen das Seil so heraushängen, dass man ansonsten rund stricken kann. Dadurch braucht man nicht auf ein Nadelspiel zu wechseln, wenn der Umfang immer kleiner und kleiner wird.

Unter den Achseln haben wir jeweils zwei Maschen der Ärmel und des Körpers auf Garn ruhig gestellt. Dadurch ist dann später beim Pulli mehr Raum unter den Achseln, was natürlich sehr angenehm ist. Von selbst hätte ich da gar nicht dran gedacht.

Dann ein paar Runden noch stricken.

Ich habe mich ja immer gefragt, wie man das komplizierte Muster und das Abnehmen von Maschen in Einklang bringen kann. Auch das ist ganz einfach, wenn man es weiss.

Man nimmt einfach nicht in den Musterrunden ab, sondern in den einfarbigen Runden…

Hier sind wir schon fast ganz oben. Wir haben dann noch German Short Rows eingefügt, damit der Pulli hinten höher wird als vorn.

Und hier das fertige Werk:

Leider war der Pulli für den Kleinen Bären viel zu groß. Aber ich finde ihn auch so sehr schön und bin stolz darauf, was ich in einem Vormittag in einer anderen Sprache so alles gelernt habe.

 

 

 

 

 

Frohe Ostern!

Ich wünsche Euch allen Frohe Ostern! Genießt die freien Tage, lasst Euch vom Wetter nicht deprimieren und habt eine gute Zeit.

Ich habe in diesem Jahr als Osternester ausgediente Konservendosen weiß grundiert und mit Serviettentechnik verziert. Zum Schluß wurde klar lackiert. Dann kamen Schokoladeneier ins Nest, welche dann kleine wollige Gesellen angelockt haben.

Der Igel knabbert an den Kräutern.

Das Rotkehlchen hat sich auf die Eier gesetzt.

Und für die Feiertage habe ich mir selbst auch ein Geschenk gemacht.

Sind die Farben nicht wunderschön?

Edinburgh Yarn Festival

Letzte Woche fand zum sechsten Mal das Edinburgh Yarn Festival statt – und ich war dabei!

Eigentlich wollte ich ja schon letztes Jahr hinfahren, aber da kam mir die Idee zu spät, und es gab dann keine Tickets mehr. Dieses Jahr habe ich alles sehr weit voraus geplant.

Vorab: Es war wunderbar. Beeindruckend. Ein wenig märchenhaft.

Das Yarn Festival öffnete ab dem 15. März seine Tore. Schon einen Tag vorher starteten die Kurse. An einem habe ich teilgenommen, aber das wird ein gesonderter Blogbeitrag.

Früh am Morgen machte ich mich am 15. März 2018 mit dem Bus auf den Weg zum Edinburgh Corn Exchange, einem Veranstaltungsgebäude etwas außerhalb des Zentrums. Für die Busfahrt muss man in Edinburgh übrigens beim Fahrer passend zahlen. Außerdem bedankt man sich bei ihm, wenn man aussteigt. Das kenne ich von zu Hause nicht unbedingt…

Offiziell startete die Ausstellung um 10 Uhr. Alle Teilnehmer von Kursen durften aber schon ab 9 Uhr in die Räume. Und schon vor 9 Uhr gab es eine ordentlich lange Schlange. Allein die Aufregung lenkte uns davon ab, dass es recht kalt war und sehr windig.

Als erstes begegneten wir auf dem Weg in die Heiligen Hallen dann Morag, dem Highland-Rind:

Das überlebensgroße Vieh ist eine Produktion von TOFT UK, die sich vor allem fürs Häkeln stark machen.

Morag hatte noch eine Menge Freunde mitgebracht.

So begrüßt ging es in die eigentliche Ausstellung, die einfach riesig war. Als erstes kam der Stand der Shetland Wool Week, die im September stattfinden wird und die das EYF nutzte, um die Anleitung für ihre diesjährige Mütze zu veröffentlichen und gleich unter die Leute zu bringen. Jedes Jahr gibt es im Vorfeld der Shetland Wool Week eine Mützen-Anleitung, so dass alle Teilnehmer Zeit haben, die Mütze nachzustricken und dann zum Besuch mitzubringen. Ich habe, um zumindest in Gedanken dabei zu sein, mal die Schafsmütze gestrickt, weil die besonders niedlich war. Leider ist sie für meinen Kopf viel zu groß geworden. Ob ich die diesjährige Mütze stricke, weiß ich noch nicht. Das Thema sind die Northern Lights, und schön ist sie ohne Frage.

Dann ging es los ins Gewühl…

Es war voll. Es war viel. Es war anregend. Und ich fühlte mich etwas überfordert von all den schönen Dingen, der hochwertigen Wolle, den liebevoll aufgebauten Ständen und der Masse Mensch. Besucher und Aussteller waren sicher zu 98 % Frauen. Und einige Besucherinnen kamen in einen richtigen Kaufrausch. Insbesondere an den Stand von La Fee Fil war kein Herankommen. Ich hatte zuvor noch nie davon gehört.

Mir gefielen die bunten Farben bei der Knitting Goddess.

Originell fand ich auch die Vögel…

und Fabelwesen von Sue Stratford Designs.

Eine Stunde lang bin ich nur mit großen Augen durch die Ausstellung gewandert. Dann habe ich ganz vorsichtig und überlegt ein paar schöne Dinge ausgesucht, die mich an diesen wunderbaren Tag erinnern sollen.

Mit dabei waren auch Spinnfasern von Skybluepink Designs, und zwar Shetland Skies (75% Shetlandwolle, 25 % Tussahseide).

Das offizielle Motiv des EYF auf der Baumwolltasche musste einfach sein.

Die Motive auf der rechten Tasche kann man mit Wollresten aussticken. Ich bin schon gespannt, wie das werden wird.

Diese wunderschöne Wolle ist eine Mischung aus Alpaka und Seide von der Border Mill und ist auf dem EYF zum ersten Mal präsentiert worden. Die Farben sind alle nach Blumen benannt. Einfach wunderschön.

Und bei den Vögeln konnte ich auch nicht widerstehen. Ein Puffin ist für mich der Inbegriff des Schottischen.

Und natürlich das Muster für die Mütze.

Fazit: Wunderschön. Für mich persönlich ein wenig zu viel und ein wenig zu voll. Aber eine wunderbare Gelegenheit, nette Leute zu treffen und neue Anregungen zu bekommen. Ich bin sehr froh, dass ich dabei sein durfte.

 

 

 

Frühlingsahnung

Bin ich froh, dass die große Kältephase vorbei ist! Ich habe all meine Wollsachen übereinander angezogen und nachts noch eine Häkeldecke aufs Bett gelegt.

In den letzten Tagen war es zwar noch nicht warm, aber so ein leichter Frühlingshauch war schon zu spüren. Das hat mich gleich dazu veranlasst, Frühlingsschafe zu backen.

Frühlingsschafe in der Dose.

Die Kekse sind mit weißer Kuvertüre verziert, und die Schafe haben ein Fell aus Kokosflocken und aus geriebenen Haselnüssen.

Hellbraune und weiße Schafe.

Das nächste Werk habe nicht ich gemacht, aber es ist selbst gemacht. Für mich. In Fliederlila, wie frühlingshaft. Ist es nicht absolute Spitze?

Notizbuch in Flieder.

Meine bessere Hälfte hat mir dieses wunderschöne Notizbuch für meine Strick-Notizen selbst gemacht. Ich bin schwer beeindruckt.

Ganz echt selbstgemacht.

Es ist absolut perfekt und ganz etwas besonderes. So schön. Nun kann ich endlich sofort aufschreiben, wieviele Reihen ich bei der ersten Socke für das Bündchen gestrickt habe und muss mich nicht mehr auf meine Erinnerungen verlassen.