Archiv der Kategorie: Pulli

Haiku – gestrickt

Ein Haiku ist eine Form der japanischen Poesie, die sich traditionell auf die Naturelemente fokussiert. Diesen Titel trägt aber auch eine Strickanleitung für ein sommerliches Top.

Ich hatte noch von dem wunderbaren Knitting for Olive Garn übrig und bin auf der Suche nach einer passenden Anleitung darauf gestoßen.

Das Top strickte sich von oben nach unten relativ schnell weg.

Ein Anfang ist gemacht.

Aufpassen musste ich nur am Anfang beim Lochmuster,

Es geht bequem glatt rechts weiter.

dann ging es glatt rechts weiter, irgendwann kam das Bündchen. Die Ärmel sind ganz kurz, sie flogen nur so von der Nadel.

Nach dem Ent-Spannen.

Ich habe lediglich die in der Anleitung vorgesehenen Bobbel weggelassen, da ich diese etwas seltsam finde. Aber das ist ja Geschmackssache.

Ein Schildchen fand auch noch seinen Platz.

Mit Label.

Nun haben wir noch einmal super warme Tage und das Top wird sicherlich bald zum Einsatz kommen. Das Garn ist ein absoluter Traum, weich und luftig.

Und das Top in seiner ganzen Pracht.

Details:

  • Wolle: Pure Silk von Knitting for Olive
  • Material: 100 % Bourette Seide
  • Lauflänge: 250 m/50 g
  • Farbe: Kit/Putty
  • Nadeln: 3 mm
  • Muster: Haiku von KnittingForBreakfast (Alessia & Fabia Taverna)
  • Größe: XS
  • Wäsche: Handwäsche/30 Grad Celsius.

Auf in den Sommer!

Meine beste Freundin hat mich an meinem Geburtstag reich beschenkt. Nicht nur mit unserer Freundschaft, sondern auch noch mit Wolle! Ich durfte mehrere Knäuel vom Garnhersteller Knitting for Olive auspacken, und zwar reine Bourette-Seide. Was für ein Luxus. Ich habe mich riesig gefreut.

Reine Seide.

Über Knitting for Olive habe ich schon gelesen, aber noch nicht selbst mit Garn dieses Herstellers gestrickt. Die Firma wird von einer Mutter und Tochter betrieben und sitzt in Kopenhagen/Dänemark. Auf der sehr schön gestalteten Website habe ich mich nach Inspiration umgesehen, was aus der schönen Wolle werden könnte. Die Designs sind zeitlos und elegant, eines schöner als das andere.

Schließlich habe ich mich für das Barbroe Top entschieden. Das Top sollte ganz maritim-sommerlich in Blautönen sein, also kaufte ich noch mehr von der hellblauen Seide.

Das Top kam mit in den Urlaub.

Stricken bei Sonnenaufgang.

Der erste Versuch war nix. Nach ein paar Tagen Strickarbeit fiel mir auf, dass ich das Gestrick auf der Rundstricknadel in sich verdreht hatte. Durch die vielen Maschen war das leider nicht gleich offensichtlich. Also alles schweren Herzens wieder aufgetrennt und noch einmal gestartet.

Das Top wächst schnell.

Nun wurde es aber was. Das Top wird von unten nach oben gestrickt. Der Körperteil wird in Runden gestrickt. Dann wird die Arbeit am Halsausschnitt und an den Trägern geteilt und in Hin- und Rückreihen beendet.

Das Muster sieht vielleicht etwas kompliziert aus, ist aber sehr eingängig. Am Anfang hat es mich verwirrt, dass die Maschenanzahl variiert. Aber das hat seinen Sinn.

Nun freue ich mich mit dem schönen Top noch mehr auf den Sommer.

Und fertig gstrickt sowie gespannt.

Im übrigen geht der Strickspaß bald weiter, denn das Top hat noch eine große Schwester…

Details:

  • Wolle: Knitting for Olive – Pure Silk
  • Material: 100 % Bourette Seide
  • Lauflänge: 250 m/50 g
  • Farben: Ice Blue (hellblau) und Deep Petroleum Blue (dunkelblau)
  • Nadeln: 3 mm
  • Muster: Barbroe Top
  • Größe: XS
  • Wäsche: Handwäsche.

Pierre Pullover von Stephen West

Es ist immer noch Winter, auch wenn die Tage mittlerweile wieder länger werden. Aber immer noch Hochsaison für warme Pullis.

Den Dezember habe ich daher mit dem Pierre Pullover von Stephen West verbracht. Rechtzeitig zu Weihnachten ist er fertig geworden, quasi ein Geschenk an mich selbst.

Das Besondere an dem Pulli ist der Farbverlauf zusammen mit dem Strukturmuster. Das Original hat Stephen West in Gelb- und Grautönen gestaltet. Da mir gelb nicht steht, habe ich mich auf die Suche nach Alternativen gemacht. Die Garnpackungen im Online-Shop von Stephen & Penelope waren irgendwie auch nicht das Richtige. Also habe ich schließlich direkt bei Walk, dem Garnhersteller bestellt. Walk sitzt sowieso in Deutschland, also war das erheblich einfacher so.

Es dauerte ein paar Wochen, bis die Wolle gefärbt war und geliefert werden konnte. Die Farben sind sehr schön, aber für meinen Geschmack eine zu krasse Stufe vom Türkis zum Rest.

Die Garnpackung – frisch eingetroffen.

Gestrickt wird von hell nach dunkel, was sich auch in den Garnmengen niederschlägt, also konnte ich das auch nicht umdrehen.

Das Garn ist wunderbar weich und kuschelig. Da es DK ist, ging das Stricken auch relativ schnell.

Gestrickt wurde top down. Das Halsbündchen ist doppelt gefasst, und am Oberteil gibt es hinten verkürzte Reihen, damit der Rücken etwas weiter hoch steht. Die Ärmel wurden später an den stillgelegten Maschen angesetzt, so dass der Pulli keine Nähte hat. Das trägt sich nicht nur angenehm, es entfällt auch das nervige Zusammennähen von Einzelteilen.

Der Körper ist fertig.

Das Muster hat großen Spaß gemacht, weil es hinreichend interessant beim Stricken war, aber dennoch hörbuchgeeignet.

Muster oben.
Muster unten.

Mit dem Pulli bin ich ganz zufrieden. Für nächste Woche sind Minusgrade angesagt. Da kommt er dann sicher zum Einsatz.

Und das fertige Wunderwerk.

Details:

  • Wolle: Walk Merino DK
  • Material: 100 % Merino superwash
  • Lauflänge: 225 m/100 g
  • Farben: Washed out (hellblau), Fjord (graublau), Manhattan Beach Wave (dunkleres blau) und Leaden Sky (ganz dunkles blau)
  • Nadeln: 3,75 und 4 mm
  • Muster: Pierre Pullover von Stephen West
  • Größe: 1, entspricht XS und ist die kleinste Größe der Anleitung
  • Wäsche: Handwäsche.

Garter Marler Sweater Variante

Vor ein paar Wochen brachte Stephen West eine neue Anleitung für einen Garter Marler Sweater heraus. Ein schlicht geschnittener, Reste-bunter Pulli, der von oben nach unten gestrickt wird. Das Konzept gefiel mir gut, weswegen ich den Pulli sofort anschlug, nachdem ich mit meinem Painting Stripes Shawl fertig war.

Hinter dem Bündchen noch kraus rechts, dann glatt rechts gestrickt.

Allerdings ist der Pulli kraus rechts gestrickt. Das gefiel mir nicht so richtig. Ich finde glatt rechts generell eleganter. Zudem wird der Pulli in Runden gestrickt, und da ist es praktischer, nicht zwischen rechten und linken Reihen zu wechseln. Nach den ersten Runden entschied ich mich daher, glatt rechts weiter zu stricken.

Der Pulli wächst schnell.

Es werden gleichzeitig zwei Fäden Garn in Sockenwollestärke verwendet. Davon habe ich nun wirklich Unmengen im Stash. Vor allem habe ich viel weiß übrig von den Gnomen. Da ist es in der Regel Bart- und Nasenfarbe, von der nicht so wahnsinnig viel benötigt wird. Also habe ich alle hellen Reste mit blauen Resten für einen sommerlichen Pulli in Meeresfarben kombiniert. Für alle Bündchen haben ich blau und schwarz gewählt, damit der Pulli einen einheitlichen Rahmen erhält.

Fertig!

Auf Nadeln 4 und 4,5 mm war der Pulli schnell fertig. Mir hat das Projekt richtig viel Spaß gemacht, weil es so spannend war, die Farben zu kombinieren und ganz viele Reste aufzubrauchen.

Blau-grün-weiß.
Meeresfarben.

Nun ist der Pulli unterwegs ans andere Ende der Welt, um dort einen ganz besonderen Menschen warm zu halten.

Das fertige Stück.

Details:

  • Wolle: Sockenwollreste
  • Material: 75 % Schurwolle, 25 % Polyamid (in der Regel).
  • Lauflänge: 420 m/100 g
  • Farben: weiß und alle möglichen blau-grün-Töne
  • Nadeln: 4 mm und 4,5 mm
  • Muster: Garter Marler Sweater von Stephen West
  • Wäsche: Wollwäsche, 30°C

Pullover Moray Star

in einer älteren Ausgabe des „Knitter – Deutschland“ entdeckte ich die Anleitung für einen Pulli mit dem Titel „Moray Star“, designed von Di Gilpin. Ich habe mich auf Anhieb in den Pulli verliebt.

In der Beschreibung wird er als feminine Variante der „Ganseys“ bezeichnet. Ganseys sind traditionelle britische Fischerpullover, die ursprünglich aus Wolle gestrickt wurden, die noch über ihren Lanonlingehalt verfügt und daher wasserabweisend ist. Das Auffällige an den Ganseys sind ihre wunderbaren Muster, die verschiedene Bedeutungen haben.

Die Umsetzung des Pulli war aber nicht ganz so einfach.

In der Original-Anleitung wird Lalland, ein schottisches Garn, verwendet. Dieses konnte ich hier nicht bekommen, und war aufgrund des Brexit nicht in der Laune, mich mit dem Zoll auseinander zu setzen. Also musste eine Alternative her.

Als erstes verwendete ich ein Garn vom Mondschaf, das ich ursprünglich für einen Schal zum neuen Mantel meiner besseren Hälfte gekauft hatte. Der Schal wurde aber nicht benötigt, und so lag das schöne Garn hier herum.

Das Garn eignete sich aber leider überhaupt nicht. Das Muster kam nicht zur Geltung. Das konnte ich mir erst eingestehen, als ich den gesamten Körper und das erste Spitzenteil am oberen Rand gestrickt hatte. Schließlich habe ich mir ein Herz gefasst und alles wieder aufgetrennt.

Im zweiten Versuch verwendete ich Merino superfein von Lana Grossa, Cool Wool. Davon hatte ich noch mehrere Knäuel in Grün, da ich daraus und einem zusätzlichen Garn früher Adventskränze gestrickt habe. Nachdem ich inzwischen alle Freunde und Familienmitglieder mit Kränzen versorgt habe, lag das Garn nur noch herum. Insofern eine gute Gelegenheit, den Stash abzubauen.

Das Muster kommt mit diesem Garn sehr gut heraus, und ich war endlich zufrieden.

Der Baum im Mittelpunkt des Musters ist übrigens nicht unbedingt ein Weihnachtsbaum, sondern der Tree of Life. Oft wird er als Laubbaum dargestellt, aber das macht sich halt in einem Strickmuster etwas schwer…

Als ich bei den Ärmeln angekommen war, ergab sich ein klitzekleines Problem Es sah ganz so aus, als würde die Wolle nicht reichen. Ganz naiv dachte ich, da würde ich einfach ein Knäuel nachbestellen. Tja… Die Wolle wird von Lana Grossa immer noch produziert, ein Klassiker. Aber die Farbe gibt es schon seit einiger Zeit nicht mehr.

Nach einiger Suche im Internet konnte ich sie in einem Wolleladen in den Niederlanden auftreiben. Am Ende löste ich zwei Bestellungen aus, wodurch ich mir die letzten verfügbaren Knäuel sicherte. Am Ende hatte ich zwei Knäuel übrig. insofern bin ich nicht ganz sicher, ob der Plan, den Stash abzubauen, wirklich aufgegangen ist.

Die nächste Herausforderung waren die Ärmel. ich strickte die Musterwiederholungen nach Anleitung, aber die Ärmel waren viel zu lang. Also musste ich sehr vorsichtig drei Musterwiederholungen auftrennen, um eine neue anzufügen. Die letzte Musterwiederholung wurde nämlich offen gestrickt, nicht in der Runde. Das konnte ich also nur durch Neustricken beheben.

Der Pulli wurde zunächst von unten nach oben bis auf Brusthöhe in der Runde gestrickt. Dann wurde in Vorder- und Hinterteil geteilt und das Spitzenmuster weiter gestrickt. Die Ärmel wurden vom Bündchen nach oben gestrickt und angenäht.

Aber immerhin ist ein wunderschöner Pulli entstanden. Lustigerweise trage ich selbst überhaupt kein grün, so dass er wohl als ein Geschenk an eine junge Dame gehen wird. Ich habe da schon jemanden im Kopf. Bei diesem Werk habe ich sehr viel gelernt und bin froh, dass ich den nicht ganz einfachen Pulli gemeistert habe.

Details:

  • Wolle: Merino superfein von Lana Grossa
  • Material: 100 % Schurwolle, filzfrei.
  • Lauflänge: 160 m/50 g
  • Farben: 553 Grün
  • Nadeln: 3 mm und 4 mm
  • Muster: Moray Star von Di Gilpin
  • Wäsche: 30°C Wollwäsche