und früh wach, so dass wir um 8 Uhr die erste Seilbahn hinunter der nach Rabland nahmen. Der Zug brachte uns nach Meran und ein Bus zum Garten Trauttmansdorff.
Der Garten ist wunderschön angelegt und ein echtes Erlebnis.
Auf 12 ha gibt es unzählige, verschlungene Wege (insgesamt 7 km) auf einem Höhenunterschied von 100 Metern. Es gibt verschiedene Gartenräume, so die Landschaften Südtirols, Wasser- und Terrassen-Gärten, Waldgärten, Sonnengärten, eine Botanische Unterwelt, eine Voliere und einen besonderen Aussichtspunkt.
Ganz besonders gut hat mit der Garten für Verliebte gefallen, da hier Kunst und Garten wunderbar vereint werden und sich ergänzen.
Die Farben waren einfach unglaublich gut zusammen gestellt.
Sehr wirkungsvoll war auch dieser Wasserfall aus Blumen.
Unsere Rücksprache mit den Mitarbeitern der Seilbahn heute früh hatte ergeben, dass der Betrieb möglicherweise am Nachmittag wieder eingestellt werden könnte. Daher hielten wir unseren Rundgang durch den Garten relativ kurz und bummelten nicht mehr lange in Meran herum. Wir erledigten noch einen Einkauf und machten uns dann auf den Rückweg.
Mit der ersten Seilbahn nach der Mittagspause ging es um 13 Uhr wieder nach oben. Ein verspätetes, aber sehr leckeres Mittagsessen nahmen wir im Aschbacher Hof ein. Ich habe vor lauter Hunger völlig vergessen ein Foto von meiner Spargelsuppe und dem Krautsalat zu machen.
Den Nachmittag verbringen wir in der Ferienwohnung. Ich habe ja noch ein Kreativ-Geschenk fertig zu stellen. Jedenfalls wäre das sehr schön, wenn es bis zum Samstag früh noch klappen würde.
Zu heute habe ich erneut schlecht geschlafen, viel zu kurz und unterbrochen.
Noch einmal genoss ich meine Morgenrunde zum Vogelkonzert. So schön!
Das Frühstück im Hotel war gewohnt langweilig, aber die Aussicht natürlich sehr schön.
Über Nacht hatte sich der Wind gelegt. Nachdem ich endlich aus dem trödeligen Hotel auschecken und meine Rechnung begleiten durfte – die Rezeptionskraft musste erst mit den Auto angefahren kommen -, lief ich zur Seilbahn. Der Mitarbeiter fragte mich besorgt, ob ich vorhätte, am Nachmittag wieder herunter zu fahren. Zum Glück war das nicht mein Plan, denn laut Wetterbericht sollte der Wind auffrischen, so dass der Mitarbeiter befürchtete, dass die Seilbahn erneut den Betrieb werde einstellen müssen.
Zusammen mit den leeren Milchbehältnissen und der Post fuhr ich nach Aschbach hoch. Ein Teil unserer Gruppe ist heute abgereist, und so kann ich mich in der unteren Ferienwohnung ausbreiten.
Nach einem schnellen Umpacken starteten wir eine 12 km lange Wanderung. Es ging von Aschbach aus durch den Wald
auf dem Eggersteig bis zum Eggerhof. Wir wanderten auf dem St. Martinsweg,
dann bergaufwärts,
um wieder auf dem Ausgangsweg anzukommen. Nach einer weiteren Strecke waren wir an der Ferienwohnung.
Das Wetter war zwar noch sonnig, aber der Wind frischte, wie vorhergesagt, merklich auf, so dass es sich draußen erheblich kühler anfühlte als in den letzten Tagen. Wir zogen es daher vor, unseren Lunch drinnen zu essen. Es gab von dem leckeren Käse mit Bergkräutern, den wir gestern in Bozen am Marktstand gekauft haben. Eine sehr gute Wahl!
Dann war ein wenig hin und her räumen und endlich mal eine Siesta angesagt.
Den Abend werden wir mit dem Rest der Gruppe verbringen.
Auch heute war ich leider schon wieder mitten in der Nacht wach. Ich vertrieb mir die Schlaflosigkeit mit Hörbuch, Häkeln und einem Morgenspaziergang im fröhlichen Vogelkonzert.
Nach dem Frühstück
machte ich mich auf zur Talstation der Seilbahn hier in Rabland. Heute fuhr nicht ich hoch, sondern mein Mann kam herunter.
Das gab mir Gelegenheit, endlich mal die Seilbahn in Aktion zu fotografieren.
Vom neben der Talstation liegenden Bahnhof aus machten wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Bozen. Erst ging es nach Meran, dann mit einem anderen Zug weiter nach Bozen. Zum Glück hatte der Anschlusszug auf uns gewartet, denn unser kleiner Zug hatte Verspätung.
In Bozen besuchten wir das Südtiroler Archäologiemuseum. Das wollte ich schon ganz lange einmal, da sich hier eine Ausstellung zu Ötzi befindet.
Ötzi wurde 1991 im schmelzenden Eis entdeckt. Eher zufällig, denn ein Ehepaar hatte sich entschieden, in einer Hütte zu übernachten (statt zurück in die Unterkunft zu wandern) und vom eigentlichen Weg abzuweichen. Ihnen war überhaupt nicht klar, was sie da für einen Fund gemacht hatten. Zunächst ging man davon aus, dass es sich um die Leiche eines Wanderers handele. Erst nach und nach wurde klar, dass Ötzi eine Mumie aus der Steinzeit ist.
Ötzi war voll ausgerüstet. Körper, Ausrüstung und Kleidung lagen 5.300 Jahre im Eis. Dadurch gibt es viel Forschungsmaterial, viele Erkenntnisse und teilweise sogar neue Untersuchungsmethoden, die extra für den Mann aus dem Eis entwickelt wurden.
Aus genetischen Merkmalen konnte man auch einige Fakten ableiten, wie Ötzi zu Lebzeiten ausgesehen hat. So war er 1,60 m groß (als Mumie 1,56 m), 61 kg schwer (als Mumie 13 kg) und hatte dunkles Haar. Hieraus haben Künstler ihn als Nachbildung zum Leben erweckt.
Die Mumie selbst kann man ebenfalls sehen, durch eine Art Schaufenster in einer Vitrine so liegend, wie sie auch gefunden wurde.
Die Ausstellung war sehr, sehr interessant. Im obersten Stockwerk des Museum gab es eine Sonderausstellung zu 15.000 Jahren Ernährung.
Im Shop erwarben wir noch ein paar Postkarten. Nachdem der intellektuelle Hunger gestillt war, kam der physische Hunger an die Reihe. In einer kleinen Pizzeria gab es Pizza und Salat. Bozen gehört zwar zu Südtirol, mutet aber schon um einiges italienischer an als beispielsweise Rabland oder Töll.
Für ein Eis war es irgendwie nicht warm und sonnig genug.
Wir wanderten noch ein wenig durch die kleinen Gassen von Bozen, kauften Käse und schlenderten schließlich zurück zum Bahnhof.
Das ganze wieder retour. Meran – Rabland – Seilbahn. Seilbahn? Nein! Schön wäre es gewesen. Wir hatten das Schild übersehen und wunderten uns. Der Seilbahnverkehr war bis auf weiteres eingestellt wegen des Windes, der im Laufe des Tages hier erheblich aufgefrischt hatte.
Nun folgten einige Telefonate und Nachrichten hin und her, bis sich schließlich herausstellte, dass andere Mitglieder unserer Gruppe ebenfalls unten im Tal unterwegs waren und ihr Auto in Töll am Bahnhof hatten stehen lassen. Sie waren mit dem Zug in Naturns. Also wollten sich alle in Töll treffen, denn sonst hätte mein Mann wohl entweder in Rabland im Hotel übernachten oder aber mehrere Stunden lang einen Anstieg von 800 Metern machen müssen.
Aber damit war es noch nicht getan. Alle trafen sich zwar im Zug, aber der Zug hielt nicht in Töll, sondern erst in Marling. Also mussten alle mit dem Zug aus der Gegenrichtung wieder eine Station zurück fahren und dann mit dem Auto hoch nach Aschbach. Was für eine Odyssee!
Ich wohne noch eine letzte Nacht in Rabland und ziehe morgen wieder auf den Berg. Das nutzte ich zum Einkaufen, denn in Aschbach gibt es keinen Laden. So können wir noch ein paar Spezialitäten mit nach Hause nehmen.
Die Nacht im Hotel war interessant, da es das hellhörigste Gebäude ist, in dem ich je war.
Um 6 Uhr herum machte ich einen Morgenspaziergang durch Rabland.
Die Aussicht auf die gegenüber liegende Bergkette war durch die Wolken sehr eindrucksvoll. Mein Weg führte mich an einer Apfelplantage vorbei.
Diesen Automaten habe ich neben der Apotheke entdeckt. Das ist echt praktisch, auch Blasenpflaster gibt es.
Der Frühstücksraum wurde erst mit einer Viertelstunde Verspätung eröffnet, das passte mir heute gar nicht ins Konzept. Aber es war leider nicht zu ändern. Das Frühstück selbst war mittelmäßig und irgendwie lieblos. Zum Beispiel fehlte die Milch zum Müsli. Der Verantwortliche schien das alles nicht wirklich gelernt zu haben.
Aber immerhin die Aussicht war unschlagbar.
Mit der Seilbahn um 9 Uhr ging es hinauf auf den Berg nach Aschbach. Denn heute gab es etwas ganz besonderes zu feiern: meine Freundin aus Schulzeiten wurde heute 50 Jahre alt! Von nah und fern sind viele Freunde und einige Familienmitglieder angereist, um sie zu feiern und mit ihr den Tag zu verbringen.
In der Gruppe wanderten wir los über kleine, abschüssige Wege durch den Wald zum Pirchhof.
Im Pirchhof wohnen Lamas und Alpakas, die schon auf uns warteten.
Nach einer kleinen Einführung wanderten wir mit einigen der Lamas weiter durch den Wald. Mit einer Ausnahme führte jeder von uns ein Lama, meines hieß Lotti.
So kamen wir zum Brandhof, wo wir Pause hatten und Lunch aßen.
Erneut gab es eine tolle Aussicht.
Nach einer ausgiebigen Stärkung ging es mit den Lamas zurück zum Pirchhof.
Mit einer kleinen Vorhut unserer Gruppe liefen wir auf einem anderen Weg zurück zum Hütter Hof. Dieser Weg war wunderschön, schmal und durch dichten Wald. Am Ende erwartete uns ein anstrengender Ausstieg nach Aschbach.
In der Ferienwohnung gab es eine kleine Stärkung. Schließlich packte das Geburtstagskind noch ihr Geschenk aus und ich machte mich mit der Seilbahn auf den Weg hinunter ins Tal zum Hotel.
Das Wetter war viel besser als angesagt, da hatten wir alle richtig Glück. Ein sehr netter Tag.
Leider haben wir nicht besonders gut geschlafen. Wir müssen uns wohl erst akklimatisieren.
Zum Frühstück haben wir einen riesigen Frühstückskorb von unserer Vermieterin bekommen. Das hält noch für ein paar Tage vor.
So gestärkt konnten wir uns auf unsere erste Wanderung in Südtirol begeben. An der Bergstation ging es zunächst auf dem Forstweg in den Wald hinein.
Schöne hohe Nadelbäume stehen hier. Und immer wieder eine Bank mit besonderem Ausblick.
Schließlich und allmählich mäanderten wir uns den Berg hinunter vorbei an den Gasthäusern Brünnl, Gramegg und Niederhof. Hier gab es in der Nähe des Gasthauses eine wunderschön gelegene Bank mit prächtiger Aussicht, wo wir unseren Lunch essen konnten.
Weiter ging es auf verschiedenen Wegen,
kurz auf der Straße, dann wieder hinein in den Wald. Es folgte ein Stück wirklich steiler Abstieg. Schließlich kamen wir an der Talstation der Seilbahn in Rabland an.
Auf der (leider vergeblichen) Suche nach einem Eis machten wir noch eine Rundtour durch Rabland. Kein Eis zu bekommen und, da Sonntag, alle Geschäfte zu.
Daher bestiegen wir die Seilbahn und ließen uns in etwa sieben Minuten wieder nach oben auf den Berg nach Aschbach bringen.
In der Ferienwohnung war etwas Ausruhen angesagt. Zum Abendessen gab es noch ein paar Reste von gestern und leckeren grünen Spargel, den wir noch in Nürnberg gekauft haben. Zum Nachtisch teilten wir uns einen der von unserer Vermieterin liebevoll geschichteten Joghurts mit Kirschen vom Frühstück. Sehr erfrischend.
Dann packte ich meine Sachen, um für die nächsten drei Nächte ins Hotel in Rabland zu ziehen. Da morgen eine ganz besondere Feier ansteht, wird es nämlich voll in den Ferienwohnungen/dem Ferienhaus. Aber dazu morgen mehr.
Mein Hotel hält nicht so ganz, was es auf der Website versprochen hatte, trotz Upgrate des Zimmers. Leider ist das in letzter Zeit öfter so. Aber was soll’s, es ist nur für ein paar Nächte.
Wanderung:
144 Meter Anstieg, 986 Meter Abstieg, 11,98 Kilometer, 3 Stunden 24 Minuten mit Pause.