Eigentlich sollte heute das Wetter schön werden. Es hatte wohl leider nur niemand der Sonne Bescheid gesagt. Sie versteckte sich nämlich hinter den Wolken und ließ den Wind weiter kräftig blasen.
Also lohnte es sich nicht, zur Morgendämmerung an den Strand zu gehen. Daher frühstückte ich in Ruhe, schaute den Tee Katalog durch und studierte die Wettervorhersage.
Da noch immer eine kräftige Brise von Osten weht, entschied ich mich dafür, mit Rückenwind-Verstärkung am Strand entlang nach Nieblum zu wandern. Das ist immer eine sehr schöne Tour. Man kann weit schauen. Amrum war heute aufgrund der schlechten Sicht kaum zu erkennen.
Es ging vorbei am Weingut Waalem, wo wir an einem perfekten Spätsommertag 2022 eine tolle Weinprobe erlebt haben.
In Nieblum war ich meine Postkarten in den Briefkasten. Man muss sich halt erreichbare Ziele stecken.
Dann ging es durch die Heide und den Wald wieder zurück nach Wyk. Bei einer Rundwanderung lässt sich leider nicht verhindern, dass man irgendwann den Wind von vorne abbekommt. Ich hatte irgendwie gehofft, dass der Wald das abmildern würde. Naja, es ist halt ein Küstenwald.
Am Ende war mein Gesicht eingefroren und meine Hände waren so steif, dass ich kaum den Schlüssel im Schloss zur Ferienwohnung umdrehen konnte.
Ich habe mich erstmal mit Tee aufgewärmt, mir Lunch gekocht
und schließlich einen Power-Nap gemacht. So wiederhergestellt, habe ich ausführlich die Sauna in der Ferienwohnung genutzt und war nach 1,5 Stunden absolut durchgewärmt und sauber.
Nach dem Abendessen
werde ich mich mit dem Muster für die neue Häkeldecke beschäftigen und einen Anfang machen. Einen Anfang beim Stickbild habe ich heute früh schon geschafft.
Der erste ganze Tag auf Föhr war ein sehr schöner. Über Nacht hat zwar der Wind weiter aufgefrischt, aber die Sonne lachte vom frühlingsblauen Himmel.
Mein Schlaf war leider sehr unterbrochen und die Nacht um 1:45 Uhr zu Ende, als mich laut redende Menschen auf der Straße weckten. Ich habe die Zeit mit Lesen, Stricken, Hörbuch und Kaffee verbracht.
Heute früh bin ich zum Frisör zum Spitzen schneiden. Das hat schöne Tradition. Zu Hause schaffe ich es meistens nicht, solche Termine zu machen. So gehe ich eigentlich in jedem Föhr-Urlaub zum Friseur.
Hübsch gemacht, startete ich eine neue Einkaufsrunde. Am vielen, vielen Geschäften habe ich nun endlich alles für die nächsten Tage zusammen. Inselkäse, Postkarten, Lebensmittel, Blumen, Nachtisch, ein Saunatuch und Kaminholz.
Zum Mittag gab es Skreifilet vom Fischhändler (irgendwie der einzige auf der ganzen Insel, bei dem man Frisch-Fisch bekommen kann) aus dem Ofen.
Nach einem Decaff hielt mich nichts mehr in der Wohnung. Ich lief eine große Runde durch den Stadtwald zum Südstrand und am Meer entlang zurück nach Wyk. Es ist zwar noch frisch, aber mit dicker Mütze, mehreren Schichten und dicken Handschuhen ging es, da die Sonne schon wärmt.
In Wyk wird die Seglerbrücke neu gebaut. Die alte war aus Holz und schon bei unserem letzten Besuch gesperrt. Für die neue sind nun offenbar andere Materialien vorgesehen. Es sieht momentan sehr behelfsmäßig aus.
Heute am Samstag haben fast alle Geschäfte in der Altstadt mittags zugemacht und sind ins Wochenende gegangen. Zudem ist heute Abend der „Schweineball“, was ein großes Ereignis zu sein scheint, mit Blasmusik und Grünkohlessen. Aber ich hatte riesiges Glück, denn der Eis-Däne öffnete heute seine Pforten. Das hat mich sehr happy gemacht. Das Bild ist etwas verwackelt, weil der Wind so stark war. Aber nach Ansicht der Einheimischen nur eine Brise, denn die Schafe haben noch Locken.
Als mein Eis aufgeschleckt war, habe ich gleich noch ein Foto bei meinem Lieblings-Teeladen gemacht. Der Baum mit der Bank herum ist im Zuge der Umgestaltung der Fußgängerzone dazu gekommen. Beides war mir völlig neu. Eigentlich ganz schön. Mein Teehändler bedauert nur, dass er jetzt seinen erst zwei Jahre alten, natürlich teuren Verkaufswagen, der immer an dieser Stelle stand, nicht mehr einsetzen kann. Aber er gab zu, dass die Bank gut angenommen werde. Vielleicht gleicht es sich aus, wenn die Leute nun eine Viertelstunde ins Schaufenster gucken?
Nun werde ich es mir drinnen gemütlich machen. Genug Frischluft für heute. Und es gibt mehrere Handarbeitsprojekte, die ich neu anfangen bzw. fertig stellen möchte.
Das sind die Farben für eine neue Häkeldecke.
Dies ist die zur Jahreszeit passende Stickpackung.
Und den Hiberknitting Shawl von Stephen West möchte ich am liebsten hier fertig stellen oder zumindest doch weiter voran kommen.
Abendessen und Nachtisch waren sehr lecker.
Im Kleine Sünden gab es heute nämlich auf Gutschein meiner Vermietungsgesellschaft eine kleine Wundertüte, aus der die Erdbeeren stammen. Der Nachtisch besteht sozusagen aus Milch (Fudge von Fortnum and Mason’s) und Obst. Das kann ja nur gesund sein und gleich das Softeis mehr als aus!
Der Tag startete mit einer Nebelwarnung vom Deutschen Wetterdienst. Das konnte ich nach einem Blick nach draußen in der Tat bestätigen. Aber damit nicht genug, es war auch noch frostig, so dass ich mich schon aufs Scheiben kratzen beim Auto freuen konnte. Zum Glück fand sich noch ein Eiskratzer im Wagen.
Aber erst einmal Frühstück.
So vorbereitet, ging es um 7:30 Uhr los. Unterwegs sah ich so einige Autos auf dem Pannenstreifen. Ob das nun wegen der Nebelbänke war, oder aus anderen Gründen, wer weiß. Ansonsten fuhr es sich ganz ordentlich, nur in Hamburg war es etwas hakelig.
Immer weiter, immer nach Norden. Wohin? Na, zu meinem Happy Place.
Nach Föhr!
Ich schaffte zu meiner großen Freude zwei Fähren früher als die gebuchte. Um 11 Uhr legte die Uthlande ab, um kurz vor 12 Uhr war ich auf Föhr.
Da die Vermietung noch bis 14 Uhr Mittagspause hatte, erledigte ich erstmal in Ruhe ein paar Einkäufe: Kleine Sünden, Teeladen, Rossmann (gestern ist die Zahnseide alle gegangen…), Tanken, vergeblich Käseladen (heute wegen Personalsituation früher geschlossen) und Edeka. Und kurz an den Strand musste auch unbedingt sein.
Dann konnte ich den Schlüssel für meine Ferienwohnung an der Altstadt in Empfang nehmen.
Erstmal einen entkoffeinierten Nespresso. Ankommen, durchatmen.
Danach hatte ich wieder Energie, um mich einzurichten und Abendbrot zu machen.
Und Nachtisch gab es auch.
Da immer noch so schön die Sonne schien, machte ich einen ausgedehnten Abendspaziergang. Allerdings hat inzwischen der Wind ganz schön aufgefrischt und kam dann auch noch von vorne. Hui.
Nun habe ich Kerzen angezündet und lasse den Tag geruhsam ausklingen. Ich fühle mich schon ganz erholt.
Es blieb aufgrund des Bahnstreiks ja auch nichts anderes übrig. Ich hatte das irgendwie schon geahnt und meine nächste Reise von vornherein mit dem Auto geplant. Das war auch gut so.
Nach der Arbeit – heute mal im Büro – ging es also los Richtung Norden. Der Verkehr auf der Stadtautobahn war die Hölle. Ich habe mich über 1,5 Stunden durch die Stadt gequält, etwas getröstet von Klassik Radio, und um 15:14 Uhr zu den Klängen von Indiana Jones die Landesgrenze passiert. Von da an war es ein Kinderspiel.
Nun übernachte ich in Wittenburg in einem Hotel relativ neben der Autobahn. Es war genug Fahrerei für einen Feierabend. Morgen geht es dann weiter.
Das Hotelzimmer tut es für eine Nacht. Es ist ganz old school, mit Fenstern, die sich öffnen lassen, ohne automatisierte Lüftung. Dass es so was noch gibt.
Nach dem Zimmer Dinner werde ich nun bald ins Bett fallen.
Alles Schöne geht einmal zu Ende, so auch die Zeit in London.
Am Sonntag früh hieß es Koffer packen.
Noch ein letzter Spaziergang am Morgen, um einige Postkarten einzuwerfen. Auch bei diesem kurzen Rundgang entdeckte ich noch etwas Schönes.
Zurück ging der Flug mit British Airways über Heathrow, Terminal 5. Soweit lief alles glatt, aber ich war fast den ganzen Tag mit Reisen beschäftigt. Schon die Fahrt nach Heathrow mit der Tube dauerte über eine Stunde. Der Self-Checkin wollte meinen Reisepass nicht erkennen, an der Sicherheitskontrolle dauerte es ewig. Dann wurde lange Zeit nicht das Gate bekannt gegeben. Schließlich war es ein Gate im Bereich B, wohin man nur mit einem Zug kommt. Dann gab es eine Verzögerung bei Start, weil zu viel Handgepäck vorhanden war, das nachträglich eingecheckt werden musste. Durch die Verzögerung standen wir in der Schlange zum Runway an, wodurch sich der Abflug weiter verzögerte. Aber ansonsten war es ereignislos.
Nun bin ich wieder zu Hause und verbinde hier sozusagen Weihnachten (die letzten Zimtsterne) und Ostern (ein erstes Cream Egg).
Meine Woche in London hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich viel auf den Beinen war, habe ich mich prima erholt. So viele schöne Erlebnisse und neue Eindrücke. Ich habe aber lange noch nicht alles gesehen, was mich interessiert. Und so hoffe ich, dass mich mein Weg bald wieder dorthin führt.