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British Library, Kunst und Römer

Heute ist leider mein letzter Tag in London, jedenfalls für diesen Urlaub.

Nach dem Frühstück lief ich schon früh unter grauem Himmel durch die noch ruhigen Straßen.

Mein Weg führte mich zum Bahnhof King’s Cross. Dort liegt nämlich das Gleis 9 3/4. Gegen den Einwurf größerer Scheine kann man sich hier mit einem aus der Wand ragenden Trolley und fliegendem Schal fotografieren lassen. Das brauchte ich nicht, aber im dazugehörigen Laden kaufte ich ein paar Postkarten.

Bei Harry Potter.

Weiter ging es in die British Library.

British Library.

Dort ist gerade eine Ausstellung zu Fantasy Literatur und überhaupt Fantasy Welten.

Ich war ein paar Minuten vor Öffnung der Bibliothek dort und habe mich mit einer Amerikanerin in der Schlange angeregt über Büchereien in der ganzen Welt und die aktuelle Lage unterhalten. Sie recherchiert für eine Abschlussarbeit ihres Berufslebens vor der Pensionierung über den Kalten Krieg und die aktuellen Auswirkungen der Handlungen Putins auf das Weltgeschehen. Das war ein überaus interessanter Austausch.

Die Ausstellung „Fantasy – Realms of Imagination“ war großartig. Es ging um Phantasiewelten, die typischen Merkmale dieser Literatur, Adaptionen, Rollenspiele, Fanwelten. Ich konnte überaus wertvolle Ausstellungsstücke bestaunen, wie mittelalterliche Handschriften, Notizbücher von Fantasy-Autoren, Kostüme, Material von Rollenspielen und vieles mehr. Die Ausstellung war ausverkauft,

Ausverkauft!

und es war gut, dass ich so früh da war. So hatte ich noch gute Sicht auf alles. Als ich durch war, standen die Leute praktisch durchgehend in Schlange an.

In der Ausstellung.
Notizbuch von J.R.R. Tolkien.
Notizbuch von Neil Gaiman.

Natürlich gab es einen erfolgreichen Einkauf im Shop.

Nachdem ich mich noch ein wenig in der British Library umgesehen habe,

Buchpresse in der British Library.

bin ich weiter zum Postal Museum gelaufen. Dieses besteht aus zwei Teilen: Dem eigentlichen Ausstellungsteil über die Geschichte des Postwesens, Uniformen und Briefmarken, der überaus interessant war.

Postkutsche – alles auf Anfang.

Angeregt durch die Ausstellung habe ich heute besonders auf die Briefkästen geachtet. Wie viele verschiedene Varianten es doch gibt. Die Initalien geben Aufschluss über den König/die Königin zum Zeitpunkt der Aufstellung der Mailbox.

In einem zweiten Gebäude, ein Stück weit die Straße hinunter,

Murial.

ging es dann zum Mail Ride.

Hier geht es zum Bahnhof.

Dort kann man mit einem kleinen Zug fahren.

Der kleine Mailzug.

Mit diesen Zügen wurden früher unterirdisch die Postsäcke transportiert, an verschiedenen Bahnhöfen entladen und die Post weiter verteilt. Auf diese Weise wurden täglich vier Millionen Briefe befördert.

Die Fahrt dauert 15 Minuten und ist natürlich eine Gaudi. Ich hatte Glück, dass ich als Alleinreisende gleich einsteigen durfte, weil nur noch ein Platz frei war und ansonsten Familien warteten.

So hatte ich etwas Zeit gewonnen und lief ein paar Querstraßen weiter zum Charles Dickens Museum,

Bei Charles Dickens.

welches sich im ersten Wohnhaus nach der Familiengründung befindet. Dieses Museum war eine Oase der Ruhe: Kleine Ausstellung, wenig Leute, alles gedämpft.

Der Kreativ-Ort vieler Geschichten.

Das ist der Schreibtisch von Charles Dickens, an dem er bis auf einen Tag jeden Tag seines Berufslebens arbeitete. Irgendwoher mussten die dicken Wälzer ja kommen.

Im Tea Room legte ich eine kleine Pause ein: Lemongrass & Ginger Tee sowie ein Fruit and Nut Flapjack (und zwar nicht vegan, wie sonst so oft, sondern mit den echten Zutaten Butter und Honig, wie ein Flapjack sein muss).

Im Tea Room.

Nach so vielen Programmpunkten war immer noch genug Tag übrig. Ich befragte das Handy und entschied mich schließlich für die Guildhall.

Guildhall.

Die Guildhall ist das alte Rathaus von London. Sehr prächtig von außen.

In der Ecke zwischen den Gebäuden befindet sich ein kleiner Garten. Erst beim näheren Hinsehen habe ich entdeckt, dass hier nichts in der Erde gepflanzt ist, sondern alles in Töpfen ganz nah beieinander steht. Spannend.

Mini-Garten.

Auf dem Gelände befindet sich eine kleine, aber sehr sehenswerte Kunstgalerie. Auch hier war es eher ruhig, was ich als sehr wohltuend empfand. Der Eintritt war frei.

Als das Gebäude für die Galerie gebaut bzw. umgebaut wurde, fand man die Überreste eines römischen Amphitheaters. Die Ausgrabungen wurden veranlasst und der Bau der Galerie musste abgeändert werden. Heute sind die Überreste im Keller des Gebäudes zu bestaunen. Das war sozusagen der Zuckerguss des Galerie-Besuchs.

Ausgrabungsfunde.
Das römische Amphitheater.

Langsam lief ich zurück ins Hotel. Nach dem Dinner

Resteessen.

muss ich nun meine sieben (oder ein wenig mehr) Sachen packen. Morgen geht es zurück nach Hause.

Ich habe mir noch genug Sehenswürdigkeiten übrig gelassen für einen weiteren Besuch in London. Ich habe schon richtig Lust, diesen zu planen. Mal sehen, was dann alles auf dem Programm steht. Ich hatte hier eine wunderschöne Zeit und fühle mich gut erholt.

St. Paul’s und noch einmal Covent Garden

In der M&S Food Hall habe ich gestern endlich eine einzelne Scone mit Rosinen bekommen. Das sorgte für Abwechslung beim Frühstück.

Scone mit Rosinen.

Zur Etikette: eine Scone schneidet man nicht durch, sondern bricht sie auf. Das ist bei frisch, nicht industrieell gebackenen Scones sehr viel einfacher, als bei dieser. Aber ich habe es hinbekommen.

Aufgebrochen.

Traditionell isst man seine Scone mit Clotted Cream und Erdbeer-Marmelade. Clotted Cream ist etwas ganz spezielles und besonderes, sehr fetthaltig, mit fester Konsistenz, mehr so in Richtung Creme Fraiche.

Nicht mehr für die EU…
Ganz eigene Konsinstenz.

Und dann gibt es verschiedene Meinungen darüber, was zuerst auf die Scone kommt, die Marmelade oder die Clotted Cream. Als Besucher darf man sich aus diesem Streit getrost heraus halten und einfach beides ausprobieren. Da ist man sowohl bei der einen als auch bei der anderen Variante in guter Gesellschaft.

Ich hatte keine Marmelade, weil ich kein kleines Glas finden konnte. Also habe ich eingekochtes Quittengelee zweckentfremdet, das eigentlich als Beilage zu Käse gedacht ist.

Frühstück!

Nach dem Frühstück führte mich mein Weg als erstes zur St. Paul’s Cathedral.

St. Pau’s Cathedral von außen.

Die Kathedrale ist der Sitz des Bischoffs von London. Sie wurde 1669 eingeweiht, das Design stammt von Sir Christopher Wren. Sie ersetzte die frühere Kirche an diesem Standort, die 1666 dem Großen Feuer von London zum Opfer gefallen war. Heute ist sie eines der Wahrzeichen von London.

Schon von außen ist das Design ungewöhnlich, da die anglikanischen Kirchen im Allgemeinen keine Kuppel haben, sondern einen Kirchturm (oder auch mehrere).

Innen ist sie sehr prunkvoll mit Wandmalereien und Mosaiken ausgestattet. Zur Kuppel mit einer inneren und äußeren Galerie kann man hochsteigen. Nur heute früh war der Aufstieg leider noch gesperrt.

Blick in die Kuppel.

Ich machte mit dem Audioguide eine Tour zu den Highlights der Kirche.

Quire.
Im Shop.

Nach dieser Horizonterweiterung ging es weiter über die Fleet Street und The Strand nach Covent Garden.

Alt und Neu.

Hier schaute ich mir heute einige der Läden in Aktion an und legte eine Pause in einem Cafe einer französisch angehauchten Kette ein. Die Backwaren sahen sehr gut aus.

Decaff.

Nach etwas Karten schreiben versorgte ich mich in einem kleinen Laden namens SugarSin, der genau das, nämlich Zuckerwaren in allen erdenklichen Farben hat. Man konnte sich seinen Mix (oder auch Fix) selbst zusammen stellen, was mir besonderen Spaß gemacht hat.

Auf dem Gelände der Kirche St. Paul’s Church Covent Garden machte ich ein kleines Picknick. Zum Nachtisch gab es gleich vom frischen Zucker.

Dann war es Zeit für die Oper. Im Royal Opera House gab es heute um 12 Uhr eine Vorstellung von „La Boheme“ von Puccini.

Schon das Gebäude ist einfach nur schön, rot plüschig und festlich.

Die Lampen haben es mir angetan.

Von meinem Sitz aus hatte ich eine wunderbare Sicht.

Mein Sitz.
Blick auf die Bühne.

Der Preis war allerdings auch gepfeffert, aber so oft macht man das ja nicht. Es gibt in der Oper übrigens noch Stehplätze und auch Plätze, von denen man fast nix von der Bühne sieht. Bei der Onlinebuchung der Tickets kann man sich praktischerweise sowohl den Sitz selbst als auch die Sicht auf die Bühne anzeigen lassen. Damit kann man dann entscheiden, wie sich Kosten und Nutzen für einen selbst die Waage halten. Das fand ich unheimlich hilfreich.

Die Aufführung hat mir ganz besonders gut gefallen. Die Inszenierung war schlicht, aber zweckdienlich und stellte die Musik in den Vordergrund. Die Sängerinnen und Sänger waren sehr gut; auch das Orchester, das unter Leitung einer Dirigentin spielte, war großartig.

Es war ein ganz besonderes Erlebnis, das meinen Aufenthalt noch schöner gemacht hat.

Nach 2,5 Stunden war die Aufführung vorbei, und so lief ich zurück ins Hotel, größten Teils an der Themse entlang.

Auf Nachfrage wurde netterweise auch mein Zimmer gemacht, so dass ich in Ruhe Dinner essen konnte.

Dinner.

Nach dem Blog schreiben werde ich den morgigen Tag vorbereiten, leider meinen letzten für dieses Mal in London. Es gäbe hier noch so viel mehr zu entdecken. Aber andererseits gibt es dann viele Gründe, bald wieder zu kommen.

Covent Garden und Westminster

Das Wetter war heute viel besser als angesagt: 16 Grad und Sonne! Das hat richtig gut getan.

Da es so warm und trocken war, beschloss ich, heute nach Möglichkeit alles zu Fuß zu erkunden. So lief ich, größtenteils am Themseufer entlang, in 45 Minuten nach Covent Garden. Unterwegs konnte ich diesen wunderschön blühenden Baum bestaunen. Was für ein Farbtupfer.

Der Frühling kommt mit Wucht.
Knallgelbe Blütenbälle.

Mein erstes Ziel für heute war das London Transport Museum. Ich war eine halbe Stunde vor Öffnung bereits da und habe mich daher noch ein wenig in Covent Garden umgesehen. Das ist zum einen der Bezirk, zum anderen aber auch ein Shoppingcenter. Hier gibt es viele kleine und interessante Läden. Zum Glück für die Urlaubskasse war noch alles geschlossen.

Covent Garden.
Bei einem der vielen Schokoläden.

Im London Transport Museum wird die Geschichte des Öffentlichen Verkehrs in der Hauptstadt erklärt, was überaus interessant ist. Als erstes wurden die Bahnlinien von außerhalb nach London gebaut.

Altes Zugabteil – man reist mit Stil.

Das erklärt, warum es so viele unterschiedliche Bahnhöfe gibt und nicht den einen Hauptbahnhof, wie sonst eigentlich üblich. Da die Bahnhöfe alle nicht so wahnsinnig zentral lagen (vermutlich aus Kostengesichtspunkten) wurden sie mit U-Bahnlinien verbunden. Dabei gab es erst kein Gesamtkonzept. Die U-Bahn wurde so gebaut, dass das Material, das für den Tunnel ausgehoben wurde, wohl gleich zur Abstützung der Decke genutzt wurde. Daher sind die Londoner Linien auch so unterschiedlich tief gelegen.

Busse wurden zunächst noch von Pferden gezogen.

Pferdebus.

Das Museum ist extrem familienfreundlich und für Erwachsene ganz spannend. Der Eintritt war aber astronomisch, da es ausschließlich Jahrespässe gibt. Wäre das Museum nicht in meinem London Pass enthalten gewesen, wäre ich wohl nicht hingegangen.

Als nächstes legte ich im Café in der Krypta

Decke in der Krypta.

der Kirche St. Martin’s in the Fields eine Pause ein. Hier kann man übrigens total gut essen, es gibt sehr viele Plätze und die Beschäftigten sind überaus freundlich.

Kleine Pause.

So gestärkt konnte mir der Trubel auf dem Trafalgar Square nichts anhaben.

Wellington-Statue.
Sie zieht alle Blicke auf sich.

Und das schönste: Ich machte das erste Draußen-Picknick der Saison.

Lunch.

Die National Gallery liegt direkt am Trafalgar Square und bietet hohen Kunstgenuss.

Mal wieder anstehen.
Jetzt aber rein da.

Für meine Begriffe sind aber die Räume recht unübersichtlich. Man sollte sich unbedingt einen Plan mit hinein nehmen und vielleicht schon vorher überlegen, was man gerne sehen möchte. Ansonsten verzettel man sich. Zudem war es mal wieder brechend voll. Ich habe schließlich aber doch noch die gesuchten Van Gogh Bilder gefunden und mich sehr gefreut.

Wieder raus aus der National Gallery und einmal halb herum kommt man zur National Portrait Gallery.

Jetzt geht’s zu den Portraits.

Diese ist ebenfalls sehr sehenswert und nicht ganz so voll, wahrscheinlich eben nicht ganz so Mainstream. Gezeigt werden hier, wie der Name schon sagt, Portraits von Königen, Adel, wichtigen Menschen durch die Jahrhunderte. Ganz oben im dritten Stock geht es los mit den Tudors, da hängt ein Holbein neben dem anderen. Und unten sind dann eher moderne Varianten anzutreffen.

Nachdem mein Kunstdurst auf diese Weise wunderbar gestillt wurde, wanderte ich wieder zurück zum Tower Hill.

Hier ist immer das Jahr des Drachen.

Unterwegs machte ich einen Abstecher zu einer Mark’s and Spencer Food Hall, um meine Vorräte für die letzten Tage aufzufüllen. Nun bin ich wieder gut ausgestattet.

Eine kleine Abkürzung führte mich durch die Hochhäuser, wo sich interessante Einblicke boten.

Alt und neu nah beieinander.

Im Hotel war mein Zimmer noch nicht gemacht. Nach einem dezenten Hinweis wurde das aber gleich nachgeholt, so dass ich nun in Ruhe Blog schreiben und bald die Füße hoch legen kann.

Dinner.

Ein wunderbarer Tag mit vielen „ersten“ Dingen: ich habe die erste Biene des Jahres gesehen, bin das erste Mal seit Jahresbeginn draußen ohne Jacke herumgelaufen, habe das erste Picknick mit draußen sitzen gehabt und überhaupt einen wunderschönen Tag!

Kensington und Knightsbridge

Heute früh sah es wieder recht grau und nieselig aus.

Ich fuhr mit der Circuit Line bis South Kensington und lief in Richtung Kensington Gardens und sah mir bei einem kleinen Gartenrundgang das prunkvolle Denkmal für Prince Albert an.

Prince Albert Memorial.

Schließlich ging ich über die Straße zur Royal Albert Hall, wo ich heute eine Tour mitmachte.

Blick auf die Royal Albert Hall.

Wir waren eine kleine Gruppe von ca. zehn Leuten, was nach den Menschenmassen in London wirklich nett war. Unser Guide erklärte uns viel zum Hintergrund der Royal Albert Hall. Den Bau hat Prince Albert nicht mehr erlebt, aber er hatte mit der Grand Exhibition das Geld dafür eingesammelt. Er hatte die Vision, Kunst, Musik und letztlich Bildung für alle Gruppen der Bevölkerung zugänglich zu machen. Dem ist der Träger der Royal Albert Hall heute noch verpflichtet. Das rechtliche Konstrukt dahinter ist komplex, aber funktioniert offenbar gut.

Unsere Tour führte uns durch das Treppenhaus des ehemaligen Haupteingangs auf den Zuschauerrang. Dort nahmen wir in einer Loge neben der königlichen Loge Platz. Die Aussicht auf die Bühne von hier ist natürlich die Allerbeste. Das Bühnenbild gehört zum Cirque du Soleil, der noch bis Anfang März Vorstellungen gibt.

Blick auf die Bühne

Auch den königlichen Aufenthaltsraum durften wir von innen in Augenschein nehmen. Schließlich führte uns der Weg noch auf die Plätze ganz oben, von denen die Sicht recht steil ist.

Freie Sicht von ganz oben.

Auf der Tour habe ich viel Neues gelernt. Schade, dass ich dieses Mal keine Zeit mehr für einen Besuch zu einer Vorstellung in der Royal Albert Hall habe, die von Sport über Zirkus, Musik und Kino eine große Vielfalt an Programm bietet.

Inzwischen war es später Vormittag, und das Cafe im Victoria & Albert Museum bot mir einen Platz zum Ausruhen. Der Lunch war ausnahmsweise lecker und sogar nicht überteuert. Die viktorianische Limonade musste einfach sein, passend zum Ort und auch zur Geschichte der Royal Albert Hall.

Verschnaufpause mit Lunch.

So wieder aufnahmefähig sah ich mir die Ausstellung zur Mode an. Über die Jahrhunderte wird anschaulich erklärt, was wann warum in war. Das war informativ und kurzweilig.

Das V&A Museum.
Der Innenhof.

Eigentlich wollte ich anschließend nach gegenüber ins Natural History Museum gehen. Aber dort war die Schlange von Menschen ca. 300 bis 400 Meter lang. Ohne vorgebuchtes Ticket hätte es sicherlich ewig gedauert, bis ich hinein gekommen wäre. Das habe ich dann lieber gelassen.

Statt dessen lief ich in Richtung Knightsbridge, vorbei bei Harrods

und immer weiter über Picadilly zu Fortnum and Mason. Hier war natürlich auch viel los, und die Angestellten verschenkten zum Valentinstag reichlich Rosen an die Kunden.

Eine schöne Geste. Auch mein Hotel war in der Lobby heute früh mit Rosen dekoriert.

Ich erstand ein paar Mitbringsel und bestaunte in der Food Hall den Gemüsestand. Herrlich bunt.

An diesen Radieschen konnte ich nicht vorbei gehen. Vermutlich sind es die teuersten Radieschen meines Lebens, aber dafür auch bildschön.

Könnte auch ein Gemälde sein.

Am Picadilly Circus vorbei lief ich die Regent Street entlang und fand nach einigem Suchen schließlich das Design Kaufhaus Liberty. Hier war es endlich mal nicht so voll, weil das ganze doch recht speziell ist. Das Gebäude alleine ist aber schon sehenswert. Drinnen gibt es alles mögliche, das mit Design zu tun hat: Kleidung, Küchensachen, Bettwäsche, aber auch eine wunderbare Stoff- und Kurzwarenabteilung.

In der Stoffabteilung.

Neuester Schrei ist offenbar die Nespresso-Sonderedition.

Die Nespresso-Sonderedition für Liberty.
Und das große Display.

Ich erstand zwei Stoffe für mein neu renoviertes Zimmer und war sehr zufrieden.

Links Strawberry Thief von William Morris.

Nun reichte es mir aber mit Laufen und Shoppen, und so nahm ich die U-Bahn zurück zum Tower Hill. Inzwischen war es schon Zeit fürs Abendessen.

Abendessen.

Der Tag verlief zwar nicht ganz wie geplant, hat aber viel Spaß gemacht.

Westminster Abbey und Kew Gardens

Heute ist hier Pancake Day. Das ist das britische Äquivalent zu unserem Faschings-Dienstag. Mit Aschermittwoch beginnt die christliche Fastenzeit. Die Tage davor wurden traditionell dazu genutzt, die Vorräte an den ab dann untersagten Nahrungsmitteln noch aufzubrauchen. Am Montag gab es offenbar früher das restliche Fleisch. Am Dienstag wurden Milch, Eier und Butter aufgebraucht. Daher entstand der Brauch, daraus Pancakes zuzubereiten. So kam der Tag zu seinem Namen. Ich habe es beim Frühstück ordentlich gewürdigt.

Frühstück am Pancake Day.

Die erste Station heute war Westminster: Big Ben in neuer Pracht.

Big Ben.

Ein paar Schritte brachten mich zur Westminster Abbey, wo ich mir die Höhepunkte mit dem Audioguide ansah. Toller Abschluss der Tour war der Krönungsstuhl, auf dem im Mai gerade erst King Charles Platz genommen hatte.

Westminster Abbey.

Dann ging es mit der District Line nach ganz weit draußen, nämlich in die Kew Gardens. Vor dem Victoria Gate traf ich mich mit meinem Freund Matt, der hierfür extra aus East Anglia angereist kam. Gemeinsam durchstreiften wir bei schönstem englischen Nieselregen den gesamten Garten. Im Palmenhaus wärmten wir uns noch kurz auf.

Im warmen Palmenhaus.

Dann ging es über den Broad Walk, die Kunstinstallation The Hive und vielen Ginkos entlang zur Orangerie, wo wir einen Platz für den Lunch ergatterten. Der Platz war gut, das Essen schrecklich. Es ist wirklich besser, man kauft sich am Bahnhof ein Picknick. Aber dafür war das Wetter heute einfach nicht geeignet.

Wir waren froh, wieder draußen zu sein und erkundeten den Garten auf dem Riverside Walk sowie dem Aussichtspunkt über den Fluss Syon. Besonders schön war der Woodland Walk auf Holzplanken. Durch den Redwood Hain ging es zum Baumwipfelpfad. Da oben war es ganz schön windig, so dass wir uns freuten, ins nächste Gewächshaus zu kommen.

Das gemäßigte Gewächshaus.

Nicht nur dort drinnen gab es erste Frühlingsboten.

Narzissen mit süßem Duft.

Schließlich rundete eine Kunstausstellung in der Shirley Sherwood Gallery of Botanical Art den Besuch ab.

Matt blieb noch ein wenig in der Gegend, während ich zurück in mein Studio fuhr und froh war, mich beim Abendessen aufwärmen zu können. Dieses war heute eher einfach, da es ganz schnell gehen musste.

Das Wetter war leider kalt und feucht, kein Vergleich zu gestern. Aber so ist es eben.

Insgesamt war es ein guter Tag. Die vielen alten Bäume machen die Kew Gardens wirklich sehenswert, und es war eine willkommene Abwechslung zu den Touri-Massen in der City. Ich weiß, ich bin ja selbst einer. Und genieße es!