Heute war allerbestes Wetter, wenn auch ein wenig kühl. Aber dagegen konnte ich mich warm einpacken, und so startete ich ein großes Sightseeing-Programm.
Als erstes ging es sozusagen nach gegenüber in den Tower of London.
Da gerade Schulferien sind, öffnete dieser schon um 9 Uhr. Im Tower bestaunte ich die Kronjuwelen, begrüßte respektvoll die Raben, inspizierte den Platz der Hinrichtung von Anne Boleyn, stattete dem mittelalterlichen Palast einen Besuch ab und informierte mich über die Verteidigungsmöglichkeiten und -waffen des Tower. Für ein Weilchen lauschte ich den Erklärungen eines der Yeoman Warders. Schließlich ging es am Traitor’s Gate vorbei wieder heraus aus 1.000 Jahren Geschichte.
Da es noch nicht allzu spät war, steuerte ich als nächstes die London Bridge an, um dort die Tower Bridge Exhibition zu besuchen.
Man kann in den Türmen nach oben steigen und über den Verbindungssteg laufen. Theoretisch. Denn in der Praxis lagen auf den Glasböden ein Haufen Kinder, die von sich Selfies mit dem Themsewasser darunter machten, was das Laufen doch sehr erschwerte.
Von diesen Anstrengungen erholte ich mich im Hotel beim Lunch, praktisch eine Neuauflage von gestern. Aber die Reste mussten ja auch mal weg.
Nach der kleinen Pause ging es weiter. Am nördlichen Ufer der Themse entlang lief ich zur und über die London Bridge auf die südliche Seite. Hier gibt es wenige Überreste vom Winchester Palace, dem Sitz des Bischoffs von Winchester, der das örtliche Viertel verwaltete.
Im St. Mary Overie Dock liegt die Golden Hinde, einen Nachbau des Segelschiffes, mit dem Sir Francis Drake zwischen 1577 und 1580 die Welt umsegelte.
Trotz Warnung stoß ich mir natürlich den Kopf an, denn dieses Schiff hat einfach überhaupt keinen Headspace. Wie die Segelmänner das früher gemacht haben, ist mir wirklich nicht klar, auch wenn sie mit hoher Wahrscheinlichkeit kleiner waren, als die Menschen heute im Allgemeinen. Ich bin ja nun auch nicht besonders groß. Es war auf alle Fälle sehr interessant.
Weiter ging es am Ufer entlang zur Tate Modern, einer Galerie für moderne Kunst. Das Gebäude ist eindrucksvoll, die Kunst war mir heute zu modern, aber hey, ich war da.
Langsam machte ich mich auf den Rückweg. Nächster Stopp war die Southwark Cathedral.
Im Kirchenschiff nahm ich Platz und lauschte den Klängen eines Orgelvorspiels. Die Kirche hat wunderschöne Buntglasfenster, die heute im Sonnenschein besonders intensiv leuchteten. Die Kathedralen-Katze (einfach mal googlen) habe ich aber leider nicht angetroffen.
Schließlich lief ich zum Eingang vom Hoch(=309,9 m)haus The Shard, wo mich zwei Fahrstühle auf die Aussichtsplattform brachten. Heute war die Sicht super. Es war wunderbar, diese Übersicht über London zu erhalten.
Wieder sicher auf dem Erdboden kaufte ich noch Lebensmittel ein und kehrte ins Hotel zurück. In meinem Studio machte ich mir Abendbrot.
Nun werde ich mich ausruhen. Es war ein ereignisreicher und schöner Tag.