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Im Ecomare

Heute war ein recht verregneter Tag.

Es regnet Katzen und Hunde.

So gab es keinen Grund, sich morgens abzuhetzen. Statt dessen gab es einen Kaffee mit Milchschaum aus holländischer Jerseymilch. Diese ist mit 6 % Fett besonders reichhaltig und macht einen ganz besonders guten Schaum.

Dann halt noch einen Kaffee.

So gestärkt ging es ins Ecomare. Dort gibt e eine Ausstellung über das Weltnaturerbe Wattenmeer, die Nordsee und Texel. Es gibt ein kleines Aquarium mit Fischen der Nordsee. Im Außenbereich gibt es Becken und Anlagen mit Seevögeln, aber auch mit Seehunden und Robben. Verletzte Seehunde und Robben oder auch Heuler werden im Ecomare aufgepäppelt und nach Möglichkeit wieder in die See entlassen.

Wir waren rechtzeitig zur Fütterung um 11 Uhr dort. Das war eine Aufregung! Die Möwen waren so frech, dass sie den Seehunden doch tatsächlich einen Fisch abgejagt haben.

Die Möwen bringen sich in Position.
Und zack!
Aber der Mitarbeiter ist wachsam.

Zum Schluss waren wir noch in einem Raum über Wale und Delphine, sehr interessant.

Erstaunlich lange Schnauzen.

Anschließend haben wir uns kurz den Ort De Koog angeschaut und schnell einen Einkauf erledigt. Dann ging es zurück ins Ferienhaus. Zwischendrin stoppte der Regen kurzzeitig, so dass ich dieses Foto machen konnte. Jetzt regnet es aber wieder Strippen. Morgen soll es auch nicht viel besser werden.

Gute Nacht!

Zwischen Den Burg und Hoge Berg

Heute war es zwar immer noch stürmisch mit Wind von 50 km/h, aber immerhin trocken. Also fuhren wir zur VVV in Den Burg, parkten dort und machten uns auf den Weg.

Unsere Rundwanderung führte uns durch das Landesinnere Richtung Ostküste. Los ging es auf einem schmalen Pfad aus den Den Burg hinaus, der bald neben einer aufgeschichteten Mauer (tuunwal) verlief. Diese sind ganz typisch für Texel. Auch Graswälle neben den Wegen sind typisch und bieten ein wenig Windschutz.

Unterwegs kamen wir an vielen der typischen „Schafsställe“ auf Texel vorbei, die wie eine halbe Scheune aussehen. Früher dienten diese Scheunen zur Lagerung von Heu und von anderem Futter für die Schafe auf der Insel. Deshalb nennt man sie im Niederländischen „Schapenboet“ (Schafscheune), im Inseldialekt „Skéépeboet“. Allerdings haben nie Schafe haben in diesen Scheunen gestanden. Dafür waren sie einfach zu klein. Durch ihre asymmetrische Form sind die Schafscheunen unverwechselbar. Die besondere Form hat ihren Hintergrund in der Großwetterlage. Wegen der Windverhältnisse auf der Insel liegt die Scheunentür immer in Richtung Osten, d. h. zu der Seite, die dem Wind abgewandt ist.

Schafsstall.

Weiter ging es vorbei an einer alten Festungsanlage, einer Redoute. Diese wurden ursprünglich um 1572 zur Sicherung der Meerenge zwischen Texel und Festland vor den Spaniern erbaut. Später wurden sie erweitert, um den Haden für die abfahrbereiten Schiffe der VOC (Vereinigte Ostindische Kompagnie) zu schützen. Unter Napoleon entstanden weitere Nebenanlagen, die aber später als Baumaterial für den Deich aufgelöst wurden.

Festungsanlage.

Immer wieder trafen wir Schafe. Das Texel-Schaf ist eine besondere Rasse, auf niederländisch “Texelaar”. 1909 wurde das Texel Schafstammbuch gegründet. Ein Texelaar hat einen markanten Kopf und ist ein mittelgroßes, großrahmiges Schaf. Die Wolle wird als fein und gestapelt beschrieben. Übrigens: wenn ein Texelaar aus irgendwelchen Gründen auf dem Rücken liegt, kommt es von allein nicht mehr hoch. Daher ist schnelle Hilfe geboten, und auch Besucher sollen das Schaf aufrichten, da es sonst sterben kann. Zum Glück haben wir das noch nie gesehen.

Das Texel-Schaf.

Schließlich ging es über den Deich an die Ostküste der Insel.

An der Ostküste.

Dort entlang liefen wir bis zum Hafen von Oudeschild.

Hafen mit Mühle.

Oudeschild war früher der einzige Hafen auf Texel. Auch heute liegen hier eine ganze Reihe von Schiffen,

Schiffe im Hafen.

wenn auch nicht mehr hundert Schiffe der VOC. Das muss sehr eindrucksvoll gewesen sein. In Oudeschild gibt es ein tolles Museum und eine Mühle, aber das lassen wir uns für einen anderen Tag.

Die Mühle.
Der Herbst ist da.

Hinter dem Ort ging es am Wassergraben Skillesloot entlang, wo uns viele Schwalben begegneten. Schließlich gelangten wir an den Wezenputten, den Waisenbrunnen.

Der Waisenbrunnen.

Das Wasser aus diesem Brunnen war wegen des hohen Eisengehalts und der damit verbundenen langen Haltbarkeit des Trinkwassers als Ausrüstung für die Schiffe sehr geschätzt. Der Erlös für das Wasser ging an das Waisenhaus, daher der Name.

Weiter ging es bei Hühnern vorbei, die sich vor dem Wind unter den Verkaufsstand ihrer Eier geflüchtet hatten.

Die Hühner.

Schließlich stiegen wir hinauf auf den Hoge Berg, den Hohen Berg, mit 15 Metern die höchste Erhebung auf Texel. Von hier aus hielten die Lotsen Ausschau nach Schiffen, um dann fix hinunter zum Hafen zu eilen und ihre Dienste anzubieten. Wer der erste am Schiff war, bekam in der Regel den Job.

Hoch in den Bergen.
Auch der Kleine Bär ist mit von der Partie.

Wieder vom Berg abgestiegen, ging es am Georgier-Friedhof vorbei. Nach dem offiziellen Ende des zweiten Weltkriegs kam es auf Texel zu einem Aufstand der zwangsverpflichteten Georgier gegen die deutsche Wehrmacht. Dadurch kam es auf Texel zum letzten Gefecht des zweiten Weltkrieges, der hier erst ein paar Tage später endete. Auf dem Friedhof ist ein Teil der gefallenen Georgier bestattet.

Der Weg brachte uns schnell wieder zurück nach Den Burg und unserem Auto.

Eine sehr schöne Wanderung durch abwechslungsreiches Gelände und bei dem Wind heute nicht ohne.

12,86 km

2 Stunden, 17 Minuten

Noch einmal Wustrow

Auch heute kündigte sich noch einmal wunderschönes Wetter an.

Ursprünglich wollte ich noch eine Wanderung auf dem Zingst machen. Das war mir letztendlich aber zu viel Fahrerei. Zudem hatte der Koch heute früh die Eier vergessen, so dass es beim Frühstück Verzögerungen gab. Daher schwenkte ich um und machte mich auf den Weg nach Wustrow.

Dort parkte ich am Hafen und begab mich auf einen ausgedehnten Spaziergang. Meine erste Wanderung hier hatte mich durch den Ort geführt. So war es nur richtig, noch einmal den schönsten Teil davon zu genießen.

Von Wustrow aus lief ich an der Barnsdorfer Kunstscheune vorbei nach Barnsdorf

An Wiesen vorbei…
… und Schafen…
… und Reethäusern mit Bauerngarten.

und immer weiter am Boddenufer entlang.

Morgen am Bodden.

Bei Lehmbrinks Wiese führt am Waldrand ein Weg zurück nach Wustrow. Im Wald entdeckte ich Bienenstöcke.

Bienen im Wald.
Rastplatz.

Durch Wustrow lief ich zur Seebrücke. Dort fand heute ein Kunsthandwerksmarkt statt.

Die Seebrücke.

Schließlich ging ich an der Kirche vorbei

Die Kirche.

zurück zum Hafen, wo ich noch eine Weile in der Sonne saß und dem Zeesboot zuschaute.

Zeesboot am Hafen.

Ein Zeesenboot, auf plattdeutsch „Zeesboot“ früher auch „Zeesenerkahn“, ist ein bis zu 12 Meter langes, formstabiles Schwertboot aus der Zeit der Segelfischerei. Der Name leitet sich von dem eingesetzten Fanggeschirr, der Zeese, ab. Das Segelboot ist für relativ geschützte, flache Gewässer gebaut und daher gut für die seichten Boddengewässer geeignet.

Das Segel wird gehisst.
Und los geht die Fahrt.

Das war ein schöner Ausflug für einen Sonntag und für einen Abschluss an der Ostsee. Am Dienstag geht es wieder nach Hause.