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An der Schleimündung

Nach dem Frühsport packten wir ein Picknick ein und fuhren in Richtig Schleimündung bis nach Exhöft, wo wir das Auto auf einem Parkplatz abstellten.

Von dort ging es durch Maasholm Bad und am Gut Oehe vorbei an die Ostsee.

Die Ostsee!
Blick Richtung Campingplatz.
Der Raps ist fast abgeblüht.

Auf dem Deich liefen wir nach Südosten bis zum Vogelschutzgebiet Schleimündung, wo ein Zaun das Betreten versperrt. An dieser Stelle findet sich eine Naturschutzhütte vom Verein Jordsand, in der es viele naturkundliche Infos und Postkarten gab.

Ganz hinten die Schutzhütte in Sicht.

Hier wendeten wir uns landeinwärts. Über den ganze 8 Meter hohen Hegeberg ging es nach Maasholm.

Hinter dem Hegeberg.

Maasholm besteht im wesentlichen aus zwei Straßen und ist sehr malerisch. Am Hafen befindet sich die Statue Peter Aal, die einen Fischer beim Aalstechen zeigt. Heute ist diese Form des Angeln verboten. In den strengen Wintern, in denen die Schlei zugefroren war, bot sie den Menschen eine Möglichkeit, den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Aalstecher.

Während der Hochzeit der Fischerei ab 1900 war fast jeder Einwohner von Maasholm hiermit beschäftigt. Inzwischen dient der Hafen den Sport- und Freizeitbooten.

Auf einer netten Bank machten wir unser Lunchpicknick: Salat mit Weintrauben und „Friesisch Blue“ vom Backensholzer Käsehof.

Lunchausblick.

An der Schlei entlang ging es zurück nach Exhöft zum Auto. Eine schöne, relativ kurze Wanderung von fast 10 km.

Auf dem Rückweg ins Ferienhaus versuchten wir, einen Hofladen aufzutun. Der einzige, der vom Weg ausgeschildert war, hatte aber am Sonntag geschlossen.

Den Rest des Tages legen wir die Füße hoch bzw. kümmern uns um banale Dinge wie Wäsche waschen. Das ist nach den Oslo-Tagen dringend notwendig. Und ich bin sehr froh, dass ich das nun wieder selbst machen kann und dabei keine T-Shirts verliere.

Auf zu den Wikingern in Schleswig-Holstein!

Die Überfahrt verlief sehr ruhig, es war kaum Seegang. Schlafen konnte ich trotzdem kaum, was vermutlich unter anderem an der lauten Lüftung der Kabine lag. Also nahm ich mehrere Decken und kuschelte mich im Erker ein. Zunächst war es noch dunkel. Dann verfolgte ich den Sonnenaufgang und auch die Durchfahrt unter der Großen Belt Brücke.

Das Frühstück an Bord der Fähre war wieder super. Dieses Mal konnte ich sogar Tee in einer Kanne bekommen und zur Krönung einen Cappuccino. Oder so. Irgendwie war überall in Oslo und auf der Fähre der Milchschaum nicht so dolle, wenn wir damit in Berührung kamen. Aber immerhin.

Noch einmal wanderten wir durch den Duty Free Shop, dieses Mal ganz leer.

Die Einfahrt der Fähre in die Kieler Förde genossen wir von der Kabine aus und schrieben noch eifrigst Postkarten, um unsere norwegischen Briefmarken weitgehend zu verbrauchen. An Bord befindet sich nämlich ein Briefkasten, und das ist doch mal was ganz besonderes.

In Kiel lag die Aida nova an, die wir auch schon in Oslo gesehen haben. Wer weiß, wo sie in den Tagen dazwischen überall war…

Zum Glück haben wir noch ein paar Tage Urlaub, die wir in der Schlei verbringen. Wir wollen auf den Spuren der Wikinger wandern und überhaupt noch Natur genießen.

Auf dem Weg ins Ferienquartier ging es in diesem Sinne in den Ort Dannewerk, wo sich (theoretisch) ein Museum zum Danewerk befindet. Das Danewerk und Haithabu sind 2018 zum UNESCO Weltkulturerbe geworden. Das Danewerk ist vereinfach gesagt, ein Grenzwall, Heithabu war eine Siedlung der Wikinger.

Das Museum wird derzeit neu erstellt. Eine Ausstellung ist in einem Container ausgelagert. Den Eintritt haben wir uns gespart und statt dessen viel lieber einen Spaziergang am Danewerk selbst gemacht.

Wir starteten an der Waldemarsmauer. Das Danewerk ist ein Ziegelbauwerk und zwar das älteste Norddeutschlands.

An der Waldemarsmauer.

Im preußisch-dänischen Krieg 1864 nutzten die dänischen Truppen die mittelalterlichen Wallanlagen ebenfalls und bauten sie teilweise zu Abwehrstellungen aus. Dies sind die Überreste einer solchen Schanze.

Eine Schanze.

Weiter ging es an der Thyraburg vorbei,

Standort der Tyraburg.

von der nicht mehr viel zu erkennen und deren Bedeutung ungewiss ist. Der Wanderweg führte uns zur A7, wo wir umdrehten und zurück zum Parkplatz liefen. 7 km war dieser Rundgang lang.

Als nächster Stopp stand die Hofkäserei Backensholz auf dem Programm. Dort wird Rohmilchkäse hergestellt, was man in Deutschland nicht oft findet. Die Käsesorten kennen wir teilweise schon, weil sie in den Läden auf Föhr verkauft werden. Im Hofladen konnten wir probieren und fanden noch so einiges andere zur Selbstversorgung.

Sehr zufrieden ging es weiter zum Hofladen von Odins Haithabu, einem Cafe und Restaurant. Dort fanden wir ebenfalls noch ein paar Dinge, mussten aber für Obst und Gemüse nach Schleswig zu Edeka.

Dann ging es ins Ferienhaus. Auspacken, Salat auf der Terrasse, Book Club. Dann war der Tag endgültig rum, und wir fielen ins Bett.

Rückweg

Leider habe ich zu heute sehr schlecht geschlafen, aber dadurch immerhin nach Wochen endlich mein Buch ausgelesen.

Noch einmal genossen wir das herausragende Frühstück. Wir haben natürlich nur begrenzt etwas von der norwegischen Küche mitbekommen, da wir angesichts der Preise auf die Selbstversorgung ausgewichen sind. Wir hatten zwischendrin eine Art Kartoffelfladenbrot-so-dünn-wie-ein-Wrap (Lefse), was nicht mein Fall war. Den braunen Käse (Brunost) mag ich ganz gerne, aber ich brauche ihn nicht jeden Tag. Fisch ist eindeutig die beste Wahl in Norwegen.

Lachs, Laks und Lachs.

Da wir mit recht leichtem Gepäck gereist sind, haben wir zwischendurch den Wäscheservice des Hotel genutzt. Leider hat die Wäscherei eines meiner (wenigen) Shirts verschusselt. Seit Mittwoch ist es nicht aufgetaucht, an der Rezeption gab es nur ausweichende Antworten. Da ich heute früh vor dem Auschecken die Rechnung bezahlen musste, habe ich darauf bestanden, dass für die Reinigung des Shirts nichts berechnet wird. Das wäre ja auch noch schöner gewesen.

Alles gepackt!

Ganz langsam machten wir uns auf direktem Fußweg auf zum Liegeplatz der Fähre. Zurück ging es wieder mit der Color Magic. Die Fähre war angesichts des Wochentages (Freitag) und des Pfingswochenendes hauptsächlich von Norwegern gebucht. Wie auf der Hinfahrt, nutzten wir die VIP-Lounge.

In der VIP Lounge.

Unsere Kabine war dieses Mal noch viel schöner.

Unsere Kabine.
Ein traumhafter Fenstersitz.

Die Fahrt aus dem Oslofjord hinaus genossen wir daher aus der Kabine heraus.

Gleich geht es los – bye bye Oslo.
Stricken im Olsofjord.

Im Duty Free Shop deckten wir uns mit norwegischen Produkten ein. Die Fähre war angesichts des Wochentages (Freitag) und des Pfingswochenendes hauptsächlich von Norwegern gebucht. Daher war es im Shop extrem quirlig.

Abends hatten wir Dinner im Oceanic a la Card Restaurant, was wir auf der Hinreise spontan zugebucht haben, als wir uns davon überzeugt hatten, dass es aller Voraussicht nach vernünftig sein würde. Hierfür musste ich mir im Shop auf der Fähre aber erst noch ein neues Oberteil kaufen, um das verlorene Shirt zu ersetzen.

Erfolgreicher Einkauf.

Das Restaurant befindet sich am Heck des Schiffes. Es geht über zwei Etagen und hat riesenhohe Fenster. Wir bekamen den Tisch ganz nah am Fenster und konnten eine traumhafte Aussicht zu einem sehr guten Essen genießen. Vor lauter Hunger habe ich verpasst, den Hauptgang zu fotografieren.

Vorspeise.
Nachtisch.

Dann ging es relativ bald ins Bett.

Auf zur Museumsinsel

Nach Sport und Frühstück hieß es heute: Auf zur Museums(halb)insel Bygdøy. Natürlich kann man die Halbinsel mit einem Bus erreichen. Das ist doch aber langweilig. Daher bestiegen wir an der Landungsbrücke in der Nähe vom Rathaus die kleine Fähre. Diese sah selbst etwas antiquiert aus… Aber sie brachte uns (und vier sehr lustige Italiener mit Fahrrädern) über den Oslofjord zur Insel.

Dort sahen wir uns als erstes das Kon-Tiki-Museum an. Dieses ist ganz dem norwegischen Entdecker und Abenteurer Thor Heyerdahl gewidmet. Dort ist das Original der Kon-Tiki zu bestaunen, die aus Balsaholz gebaut wurde. Die ganze Aktion liest sich aus heutiger Sicht völlig verrückt und aberwitzig.

Kon-Tiki.

Ebenfalls im Museum ausgestellt ist die Ra II. Hierbei handelt es sich um ein Schilfschiff, mit dem Heyerdahl beweisen wollte, dass Amerika schon vor Kolumbus von den Afrikanern entdeckt worden sein könnte.

Ra II.

Mit seinen Aktion ist Thor Heyerdahl der erste Vertreter der experimentellen Archäologie.

Das Museum hat großen Spaß gemacht und war sehr ansprechend.

Für eine Pause suchten wir uns einen Weg zum Strand, was gar nicht so einfach war. Dort fanden wir eine schöne Bank in der Sonne und aßen unseren Picknick Lunch.

Lunchausblick.

Anschließend waren wir bereit für noch mehr Kultur und besuchten das Fram-Museum. Dieses ist ganz den norwegischen Polarforschern Nansen, Sverdrup und Amundsen gewidmet. Das Gebäude wurde um das Polarschiff Fram herum gebaut.

Mit der Fram war Nansen 1893 im Nordpolarmeer und Amundsen 1911 am südlichen Polarmeer. Dadurch ist die Fram das Schiff, das am weitesten nördlich und südlich auf der Welt reiste.

In einem Neubau ist die Gjøa untergebracht. Es ist ein recht kleines Schiff, mit dem Amundsen 1906 als erster Mensch die Nordwestpassage vom Atlantik zum Pazifik durchsegelte.

Auf beide Schiffe konnten wir hinauf und uns sowohl auf Deck als auch unter Deck weitere Detail ansehen.

Wollpullis als Teil der Expeditionsausrüstung.

Damit war unsere Auffassungsfähigkeit erschöpft. Mit der Museumsfähre ging es daher wieder zurück zum Stadtzentrum.

Bye-bye.

Von dort liefen wir noch einmal zum Munch Museum, um weitere Postkarten zu erwerben. Bei dieser Gelegenheit schauten wir uns diese Skulptur neben dem Museum an. Skulpturen findet man in Oslo wie Sand am Meer. Diese fand ich allerdings etwas gruselig.

Mother vor dem Munch Museum.

Da unsere Bank am Opernstrand frei war, genossen wir hierauf wieder die Sonne und die traumhafte Aussicht.

Kunst an der Oper.

Schließlich kauften wir für unser Abendessen ein und liefen zurück zum Hotel. Heute ist nur noch Schreiben angesagt: Blog, Tagebuch, Nachrichten, Postkarten.

Abendessen.

Natur und Kultur in Oslo

Auch heute genossen wir nach dem Frühsport das wunderbare Frühstück im Hotel.

Unser Weg führte uns durch den Stadtteil Grönland in den Botanischen Garten. Dieser ist kostenfrei zugänglich. Es gibt mehrere besondere Bereiche, so zum Beispiel einen Duftgarten, einen Wikingergarten etc. Besonders schön war der Fjellhagen, ein Steingarten, der die unterschiedlichen Bereiche in Norwegen in klein abbilden soll.

Der Kleine Bär nimmt Kontakt auf.
Guten Morgen.

Auch viele Bänke sind liebevoll gestaltet.

Mit Vogel.
Blühende Kastanie.

Die Natur ist hier durch die nördlichere Lage im Vergleich zum Stand bei uns zurück. Das hat den Vorteil, dass wir noch einmal die Fliederblüte erleben, die Kastanien und auch ein paar späte Kirschen und andere Obstbäume. Wunderschön ist das.

Azaleen in drei Farben.

Auf dem Gelände befindet sich das Naturkundemuseum, von dem wir aber nur den Shop besuchten.

Viktoriahaus…
mit Viktoria.

Statt dessen schauten wir uns das Palmenhaus und das Viktoriahaus an, in dem sogar die Viktoria blühte. Sie ist hier zwar kleiner als die Viktoria im Botanischen Garten Berlin, dafür finde ich aber das Gewächshaus besonders schön gestaltet.

Der heutige Lunchausblick.

Lunch hatten wir im Botanischen Garten mit einer schönen Aussicht, untermalt von einem kleinen Wasserfall.

Es war schön, im Grünen Atem zu holen und die Vögel zwitschern zu hören. Schließlich liefen wir zurück ins Zentrum. Dort besuchten wir die Deichmann Bibliothek, an der wir gestern schon vorbei gelaufen sind. Sie verteilt sich über fünf Stockwerke und hat ein Kino im Keller. Es gibt unzählige Arbeits- und Leseplätze, alles sehr gemütlich und positiv gestaltet. Die Bibliothek wird gut genutzt, was erfreulich ist.

In der Deichmann Bibliothek.

Danach ruhten wir uns auf einer Bank am Oslofjord aus.

Kurz mal die Füße hoch.
Blick in den Oslofjord.

Der nächste Programmpunkt war eine Führung durch das Opernhaus. Das Gebäude haben wir schon gestern bestaunt und sind aufs Dach gestiegen. Heute ging es nun hinein und mit unserer Führerin, einer ehemaligen Opernsängerin, hinter die Bühne. Das war sehr interessant. Im Zuschauerraum konnten wir die letzten Minuten einer Ballettprobe erleben. Das gesamte Gebäude besteht praktisch aus Stein, Glas und Eichenholz. Alles wirkt sehr harmonisch und aufeinander abgestimmt. Gerne würde ich dort einmal eine Aufführung miterleben.

Zum krönenden Abschluss des heutigen Tages ging es noch zum Husvliden mit Wollabteilung.

Wolleabteilung im Husvlieden.

Abendbrot gab es angesichts der norwegischen Preise erneut im Hotelzimmer.

Abendbrot.