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Milford Sound

Milford, 19. November 2019 (Dienstag)

Es regnete viel heute Nacht. Und als es hell wurde, zeigte sich noch mehr Schnee auf den Bergen. Es war sehr schön, mit dem Blick auf den Fluß und die Wasserfälle hier aufzuwachen.

Beim Frühstück gab es ein Update: Die Straße nach Te Anau bleibt heute noch den ganzen Tag gesperrt, wir kommen nicht wie geplant raus. Aber es gibt wirklich sehr viel schlimmere Orte und Quartiere, wo man festsitzen könnte. Also machen wir das Beste daraus.

Als erstes stand eine Fahrt auf dem Milford Sound auf dem Programm. Es war sehr schlechte Sicht, aber es hat sich doch gelohnt.

Milford Sound.

Der Milford Sound ist kürzer als der Doubtful Sound und hat auch nicht so viele Seitenarme. Aber er ist auf seine eigene Weise wunderschön. Aufgrund des Regens gab es besonders viele spektakuläre Wasserfälle, mit und ohne Namen. Die Wasserfälle, die sich spontan bilden, haben nämlich keine offiziellen Namen. Da würde man ja nicht hinterher kommen. Jeder kann daher solche Wasserfälle benennen, wie er will, wovon ich ausgiebig Gebrauch machte.

Wasserfälle.
Nebel im Milford Sound.
Wasser von allen Seiten.
Und Regenwald.
Milford Sound.
Wasserfälle.

Wir sahen zwei Yellow Crested Penguins und auch einige Robben. Eine hatte besonders schöne Barthaare.

Robben auf den Felsen.

Die Fahrt dauerte zwei Stunden und war sehr unterhaltsam. Trotz der schlechten Sicht hat es sich gelohnt und war in diesem Wetter ganz besonders stimmungsvoll.

Regenbogen über dem Milford Sound.
Milford Sound.
Wasserfall.
Blick vom Ufer zurück in den Milford Sound.
Neuseeländischer Flachs.

Anschließend machten wir einen kleinen Spaziergang auf einem Weg am Strand mit vielen Erklärungsschildern. Danach sollte es eigentlich Lunch im Cafe geben, das aber trotz vorheriger Nachfrage geschlossen war, so dass wir doch wieder in unserer Unterkunft einkehrten.

Nach dem Lunch gab es die Option für eine Wanderung durch das Tutoko Valley. Obwohl es immer noch in Strömen regnete, hatte ich das Bedürfnis nach Bewegung. Der Wald, durch den wir schlidderten, war wunderschön. Nur eben das viele Wasser war dem vollständigen Genuss doch etwas hinderlich. Es war ein Weg, den man zurück gehen musste. Auf dem Rückweg hatten sich die Wasserlöcher dann schon erstaunlich weiter gefüllt. Ich kann jetzt gut verstehen, dass man in solchem Wetter zunehmend Probleme bei Flußüberquerungen bekommt. Von dieser Wanderung gibt es keine Fotos, da es zu nass war, um die Kamera überhaupt mitzunehmen.

Zurück in der Unterkunft breitete ich alles zum Trocknen aus, warf die Elektroheizung an und ging duschen.

Blick aus dem Fenster der Unterkunft.
Neuschnee über Nacht.
Weg am Fluß entlang.

In Milford gibt es Internet nur über Satellit (gegen ein kleines Entgelt). Der Strom wird von einem eigenen Wasserkraftwerk erzeugt. Das Dorf ist somit stromtechnisch autark. An Tagen wie diesen, an denen die Straße gesperrt ist, kommen keine Touristen hierher. Höchstens die Leute, die über den Milford Track kommen, stoßen dazu. Also wird es heute ein schlechtes Geschäft für die Schifffahrt hier im Milford Sound werden. Nach unserer Morgenrunde haben sie wahrscheinlich keine weiteren Fahrten mehr gemacht. Unsere Führerin erzählte, dass die Straße in dieser Saison bereits ein weiteres Mal gesperrt war, so dass sie mit den Gästen festsaß. In den Jahren zuvor sei das noch nie vorgekommen. Die Straße wird voraussichtlich morgen Nachmittag wieder frei gegeben. So hoffen wir, dass wir morgen weiter reisen können.

Der Milford Sound hat übrigens an der Seite der Tasmanischen See eine sehr enge Einfahrt, so dass Captain Cook ihn zwei Mal verpasst hat. Entdeckt wurde er erst 1823 von John Grono, einem Waliser, der dort vor einem Sturm Zuflucht fand und den Fiord nach seiner Heimatstadt, Milford Haven, benannte.

Fiordland National Park

Milford, 18. November 2019 (Montag)

Das Schlafen in den Vierer-Kabinen war erstaunlich bequem, und nachdem alle anderen herunter kamen, kehrte allmählich auch Ruhe ein, obwohl wir noch nicht einmal Türen an den Kabinen hatten. Auch die Betten waren in Ordnung und die Decken schön warm.

Um 4 Uhr war ich wach, um 4:30 Uhr bin ich aufgestanden. Ich griff meinen Rucksack und machte mich im Waschraum fertig. Dann setzte ich mich mit Tee in den Salon und schrieb Tagebuch. Da es draußen noch dunkel war, hatte ich anschließend noch Zeit zum Stricken. Um 06:40 Uhr kam ein netter Mann hoch, der recht erstaunt war, schon jemanden wach vorzufinden. Wir unterhielten uns eine Weile über die Schönheit der Natur und das gestrige Kajak fahren.

Um 06:15 Uhr startete der Fiordland Navigator den Motor und los ging’s. Damit war es endgültig Zeit, an Deck zu gehen und den Morgen zu genießen. Es war sehr frisch, und auf den Bergen lag eine Menge Neuschnee. Das Licht war einfach wunderschön, die Mondsichel stand am Himmel. Die Bilder können das nicht leider nicht so richtig einfangen.

Doubtful Sound am Morgen.
Noch ist Ruhe über dem Wasser.
Die Wolken hängen tief.
Und der Mond ist noch zu sehen.

Ab 06:40 Uhr gab es kontinentales Frühstück (also alles, was ich brauchte) und ab 7 Uhr auch was gekochtes. Währenddessen erkundeten wir einen Arm des Doubtful Sound nach dem anderen. Die Felsen gehen senkrecht ins Wasser, so dass das Schiff erstaunlich nah an das Ufer heranfahren kann. Wir hörten Infos über Farne, sammelten Wasser aus einem Wasserfall in Trinkwasserqualität und suchten nach Delfinen. Immer, wenn man schon völlig durchgefroren war und zum Aufwärmen rein wollte, gab es wieder eine neue schöne Sicht um die nächste Ecke. Die Delfine fanden wir nicht, dafür aber noch einmal Pinguine.

Doubtful Sound.

Außerdem erforschten wir die Sounds of Silence. Dazu stellte der Kapitän nach Vorwarnung den Motor des Schiffes aus. Alle sollten sich ruhig verhalten, nicht bewegen, keine Fotos machen, Kameras aus. Was dann nach und nach zum Vorschein kam, war sehr eindrucksvoll. Ich hörte den Wasserfall rauschen, ein paar Vogelstimmen, den Regen tropfen und überhaupt die Töne des Wassers und des Regenwaldes. Eine tolle Erfahrung.

Blauer Himmel und Wolken.
Ein Lichtblick.
Neuschnee auf den Bergen.
Ausblick.
Das Wasser ist inzwischen viel bewegter.
Neue Wasserfälle.
Blick zurück.

Dann ging es zurück nach Deep Cove. Die Fahrt mit dem Fiordland Navigator war wunderschön. Es war so beeindruckend, den Doubtful Sound in diesem Wetter zu sehen, mit den reißenden Wasserfällen, und in einem so entlegenen Winkel der Erde zu sein. Wir hatten viel Glück, die Pinguine zu treffen. Im Kajak mittendrin zu sein, war ebenfalls eine großartige Erfahrung. Am schönsten war der Morgen, langsam das Licht kommen zu sehen, den neuen Schnee, die Wolkenformationen.

Wir konnten erst nach einer halben Stunde anlegen und verstanden die Verzögerung zunächst nicht. In den Bussen stellte sich dann heraus, dass es natürlich auch auf dem Pass geschneit hat, den wir mit den Bussen passieren müssen. Die Straße musste geräumt werden, und die Busse hatten wohl zunächst auch Schneeketten. Und wirklich, oben lag erstaunlich viel Schnee. Das war insbesondere an den exotisch anmutenden Farnen ein besonderes Bild.

Neuschnee auf dem Pass.
Schnee im Regenwald.

Nach dem Bus ging es wieder auf die kleine Fähre, über den Lake Manapouri zurück nach Manapouri.

Dort angekommen, holte unsere Führerin unseren Bus Api und die Wetter Updates. Schnell war klar, dass unsere für heute geplante dreistündige Wanderung leider verschoben werden muss. Es war schon 13 Uhr, die Fahrt nach Milford dauert zwei Stunden, und die Straße wurde ab 17 Uhr gesperrt. Da war keine Zeit mehr für eine so lange Wanderung, weil wir unbedingt vor der Sperrung der Straße hinter den Sperrpunkt kommen mussten.

Die Straße, die nach Milford führt, ist eine kleine, gewundene Straße mit einigen Brücken und einem Tunnel. Sie führt durch die Berge . Es gibt einen längeren Abschnitt, bei dem oft Lawinengefahr besteht. Die Behörden versuchen mittlerweile, die Straße das ganze Jahr lang offen zu halten, nicht zuletzt da mit den Fahrten im Milfold Sound viel Geld im Tourismusbereich verdient wird. Aber manchmal ist das eben wegen der Lawinengefahr nicht möglich. Da für heute Nacht ein Sturm mit viel Regen und dementsprechend Schnee erwartet wird, muss die Straße ab nachmittags geschlossen werden.

Wir fuhren zunächst nach Te Anau, wo wir in einem Cafe unseren Lunch abholten. Dann ging es Richtung Milford, mit vielen Stopps unterwegs, bei denen wir uns die Beine vertreten und ein paar Fotos machen konnten. Das war nett, aber eigentlich war mir nach dem Tag Schifffahrt nach mehr Bewegung. Aber gut, es läuft eben nicht alles wie geplant.

Blick auf die Berge.
Mirror Lakes.
Mirror Lakes.
Ausblick.

Auf einem Parkplatz sahen wir unsere ersten Keas. Keas sind die einzigen alpinen Papageien. Sie sind sehr neugierig und verspielt. Sehr gerne knabbern sie an Plastikteilen an Autos. Prompt biss einer der Keas ein ziemlich großes Stück Gummi aus der Türdichtung unseres armen Busses Api. Obwohl es überall Schilder gibt, dass man die Keas nicht füttern soll, konnten manche Leute dem nicht widerstehen. Die Kiwis sagen „A fed kea is a dead kea“, weil das Essen zum einen die Verdauung der Keas durcheinander bringt, zum anderen sie eben davon abhängig werden und verlernen, sich selbst Futter zu suchen.

Bitte nicht füttern.
Wildbach.
Wasserfall.
Die Keas!
Ein besonders schönes Exemplar.

Schließlich kamen wir in Milford an. Milford ist mini. Es gibt die Lodge für die Wanderer, ein paar Häuser für Arbeiter auf den Schiffen und am Flughafen, einen Campingplatz, ein Besucherzentrum, eine Tankstelle, die manchmal Treibstoff hat, und unsere Unterkunft. Wir waren in kleinen Chalets untergebracht, mit Blick auf den Fluss. Unheimlich schön.

Was für ein Ausblick!

Beim Briefing nach dem Abendessen sagte uns unsere Führerin, dass wir morgen möglicherweise nicht weiter kommen. Aufgrund des erwarteten Sturms sei derzeit noch unklar, ob die Straße morgen wieder eröffnet werden könne. Es müsse zunächst geprüft werden, ob Lawinengefahr bestehe und möglicherweise Maßnahmen wie kontrollierte Sprengungen erforderlich sind. Daher müssten wir das Update um 7:30 Uhr am nächsten Morgen abwarten. Wenn die Sperrung weiter besteht, kann auch niemand hierher kommen und dann können wir in den Chalets natürlich noch eine Nacht bleiben. Das entwickelt sich wirklich zu einem Abenteuer-Urlaub. Wir werden mal sehen. Hauptsache, wir können mal wieder wandern gehen.

Von Queenstown in den Doubtful Soud

Doubtful Sound, 17.11.2019 (Sonntag)

Heute begann ein großes Abenteuer. Wir verließen Queenstown und wagten uns in eine Gegend vor, in der es weder Internet noch Handyempfang gab…

Von Queenstown aus fuhren wir nach Manapouri. Eigentlich liegen die beiden Orte per Luftlinie nicht sehr weit auseinander. Aber da die Berge dazwischen sind, muss man diese umfahren. Dadurch ist es aber auch landschaftlich eine sehr schöne Strecke. Auf den Gipfeln der Berge lag eine Menge Neuschnee, da es in der Nacht ordentlich geregnet bzw. geschneit hatte. Auch war die Temperatur merklich gesunken.

Lake Manapouri.

Nach ein paar Stopps kamen wir schließlich in Manapouri an, wo Lunchboxen mit Salat verteilt wurden. Wir warteten auf die kleine Fähre, die uns in 50 Minuten über den Lake Manapouri brachte. Der Kapitän erzählte sicherlich allerlei interessantes, was aber leider nicht zu verstehen war, weil eine jugendliche Schulklasse die Infos leider ignorierte und offenbar der Meinung war, dass das auch für sonst niemanden wissenswert wäre.

Auf der anderen Seite vom Lake Manapouri stiegen wir in zwei große Reisebusse und überquerten einen Pass. Die Straße führt nach Deep Cove am Doubtful Sound und ist von den Baukosten her eine der teuersten Straßen in Neuseeland. Sie hat keinerlei andere Anbindungen.

In Deep Cove bestiegen wir den Fiordland Navigator. Mit diesem erkundeten wir den Doubtful Sound.

Erstmal gab es eine Sicherheitseinweisung. Dann konnten wir in unsere Quartiere. Es gibt auf dem Schiff kleinere Kabinen, aber ich hatte kein Upgrade gebucht und so war ich dann zusammen mit drei anderen Leuten aus meiner Gruppe in einer Vierer-Kabine mit Doppelstockbetten. Die Kabinen sind klein, aber zweckmäßig eingerichtet, und ich durfte sogar oben schlafen.

Unsere Kajüte

Aber erstmal war an Schlafen noch gar nicht zu denken. Leinen los und auf in den Doubtful Sound. Die Sounds im National Park Fiordland sind eigentlich Fjorde. Und Fjorde schreibt man mit „j“, aber in Neuseeland gab es da einen Fehler, seitdem schreibt man „Fiord“ hier mit „i“. Manche Dinge können, wenn sie einmal in die Welt gesetzt worden sind, eben nicht mehr geändert werden.

Der Doubtful Sound ist sehr abgelegen und daher noch weitgehend naturbelassen und eindrucksvoll. Das Wetter war bewölkt und regnerisch, aber das trägt zur besonderen Stimmung dieser Landschaft noch bei. Die Felsen sind dicht bewaldet, obwohl es nur ganz wenig Erde gibt. Die Bäume wurzeln sich hauptsächlich oberflächlich in die Felsen ein. Bei Stürmen kommt es dann zu Baumlawinen, da die Bäume einfach nicht genug Standkraft haben. Die Wurzeln sind alle miteinander verwoben, so dass die Wurzeln der Nachbarbaumes mit herausgerissen werden, wenn einer umstürzt. Auf den Felsen siedeln sich außerdem überall Moos und Farne an. Es gibt in Neuseeland 200 Farnarten und unzählige Moosarten. Das trägt dazu bei, dass die Felsen und der Wald hier so grün aussehen. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist ideal für Moos, denn im Fiordland regnet es mindestens ca. 7 Meter im Jahr. Es vergeht kaum ein Tag ohne Regen.

Doubtful Sound
Es gibt einen Plan…

Dann war es auch schon Zeit für die Nachmittagsaktivitäten. Wir hatten die Wahl, entweder mit einem Beiboot die Gegend zu erkunden oder mit dem Kajak. Ich habe lange überlegt und war hin und her gerissen. Auf dem Beiboot konnte man sicherlich gute Fotos machen und fürs Kajak sollte man eine gewisse Zuversichtlichkeit im Umgang mit Wasser haben. Ich und Wasser… Aber schließlich wollte ich doch mittendrin sein und Abenteuer erleben und entschied mich fürs Kajak. Das Einsteigen war sehr wackelig, und die ersten Ruderschläge unbeholfen. Nach einer Weile wurde es besser, aber schnell paddeln konnte ich irgendwie nicht. Also schnell paddeln vielleicht, aber nicht das Kajak schnell bewegen. Außerdem löffelte ich mir gut Wasser ins Kajak. Zum Glück hatte ich vorausschauend die Regenhose angezogen.

Es war aber nicht das schlechteste, dass ich hinten in der Gruppe war. Denn auf einmal hieß es rechts statt links, denn da stand auf einem Felsen ein Yellow Crested Penguin. Das war ein tolles Erlebnis. Mit den Kajaks waren wir dem Pinguin so nah. Er ließ sich von uns überhaupt nicht beeindrucken. Wir hatten großes Glück, ihn zu sehen, denn Mitte November verlassen die Pinguine auf ihrer Wanderung nach Futter die Südinsel und ziehen 6000 km weiter. Ganz schön rührig, diese kleinen Vögel. Es sind die dritt-seltensten Pinguine der Welt.

Wir paddelten weiter zu Wasserfällen und Felsen und zu einer Art schwimmendem Haus, wo einige Hummerkörbe lagerten, die für die Langusten-Fischerei benutzt werden. Offenbar kann dort ein Helikopter landen, der den Fang dann gleich weiter transportiert.

Das anschließende Schwimmen im Sound wurde gestrichen. Nicht, dass es mich danach so wirklich verlangt hätte.

Das Anlegen am Schiff und das Aussteigen aus dem Kajak waren dann noch einmal ein echtes Erlebnis. Oh Mann. Und zur Krönung erklärte oben im Salon unsere Führerin hinterher (!) die richtige Technik fürs Kajak fahren…

Doubtful SoundDoubtful SoundDoubtful SoundDoubtful SoundDoubtful SoundDoubtful SoundDoubtful Sound
Doubtful Sound
Doubtful Sound
Doubtful Sound
Doubtful Sound
Doubtful Sound
Einer der unendlich vielen Wasserfälle.

Dann gab es erstmal Suppe zum Aufwärmen, was eine wirklich gute Idee war. Weiter ging die Fahrt bis zur Mündung des Doubtful Sound in die Tasman Sea. Hier gab es viele Felsen, auf denen Seal Colonies waren. Wir konnten erstaunlich nah heran fahren und die Robben gut beobachten. Die Bullen lieferten sich Revierkämpfe, da die Weibchen kurz nach der Geburt der Baby-Robben wieder paarungsbereit sind.

Robben.

Am Fuße der Felsen entdeckten wir noch weitere Yellow Crested Penguins, bestimmt insgesamt so zehn Stück. Einige kamen gerade vom Schwimmen zurück und watschelten mühsam zurück auf die Felsen. So ein Pinguin-Leben ist eben auch nicht einfach.

Wir erhaschten noch einen Blick auf die Küste an der Tasmanischen See. Der Seegang war relativ hoch, und so war ich froh, als es wieder in den ruhigen Sound zurück ging. Schließlich gab es Abendessen und danach noch einen Vortrag über die Natur. Ich war, zusammen mit den Schwestern, aber viel zu müde und verabschiedete mich schon vorher in die Koje.

Tasmanische See.
Tasmanische See.

Der Doubtful Sound ist sehr beeindruckend und wunderschön. Diese Worte und die Bilder können ihn leider nicht wirklich einfangen. Es ist eine naturbelassene, uralte Landschaft, und man hat das Gefühl, als könnten gleich Dinosaurier auftauchen. Es ist sehr tröstlich, dass es diese Landschaften noch gibt und ich bin sehr dankbar, dass ich dort für eine kleine Weile sein durfte.

Queenstown

Queenstown, 16. November 2019 (Samstag)

Heute hatten wir und unsere Guides einen freien Tag in Queenstown. Das war sehr schön.

Kirche in Queenstown.

Queenstown liegt am Lake Wakatipu und an den östlichen Ausläufern der Southern Alps. Es hat gut 12.000 Einwohner. Als Gründer gilt William Gilbert Rees, der sich als erster eurropäischer Siedler niederließ. Zunächst betrieb er mit seiner Frau eine Farm, später ein Hotel.

Blick auf Queenstown.

Queenstown ist ein Zentrum des Abenteuertourismus und des Extremsports. Skifahren, Jetboot-Fahren, Mountainbiking und Wandern sind da relativ harmlos. Man kann auch ohne weiteres Shotoverjets fahren, Skydiving und Bungee Jumping unternehmen oder Para- und Hanggliding. Und ich hatte mir für heute rein gar nichts vorgenommen. Das Programm in den nächsten Tagen wird abwechslungsreich genug, da habe ich einfach mal die Ruhe genossen.

Blick auf die Halbinsel mit dem Botanischen Garten.

Morgens ließ ich es erstmal ruhig angehen und startete dann mit der Suche nach einer Post. Eine richtige Postfiliale gibt es leider nicht mehr, nur einen Postdienst in einem Supermarkt. Ich schickte wieder ein Päckchen nach Hause los, hoffentlich kommt es auch an. So richtig gut kannte sich der Mensch mit internationaler Post jedenfalls nicht aus.

Botanischer Garten.
Die Kastanien blühen.

Dann lief ich durch den Botanischen Garten, der sich auf einer Halbinsel befindet. Er ist zwar nicht riesig groß, aber sehr schön. Es gibt Bereiche mit sehr hohen Nadelbäumen, einen Rosengarten, viele Staudenbeete und Laubbäume. Und ein Denkmal für die Truppe um Scott, das an den Wettlauf zur Antarktis erinnert. Man vergisst hier manchmal, wie nah wir dem Südpol sind. In gewisser Weise oft näher als Übersee…

Denkmal für Scot.

Am Ufer führt ein sehr netter Weg um den Botanischen Garten herum, der heute jedoch von Marathon-Läufern belegt war. Das war ein besonderes Erlebnis. In der Stadt war deswegen viel los. Am besten war eine Gruppe junger Männer in Badehosen (!), die unheimlich viel Spaß hatten, laut Sprüche klopften und sogar sangen. Da hat die Luft wirklich noch für viel anderes gereicht.

Blick auf den See.
In Queenstown.
Ein Moa in Lebensgröße.

Nachdem ich durch die Straßen gebummelt bin, machte ich Picknick mit Blick auf den Lake Wakatipu. Da es Richtung Botanischer Garten am Ufer nicht weiter ging, lief ich einfach in die andere Richtung und entdeckte einen kleinen Wanderpfad zur Sunshine Bay. Diese war auch wirklich sehr schön. Auf dem Rückweg fing es dann prompt wieder an zu regnen.

Auf der Wanderung zur Sunshine Bay.
Unterwegs.
Rückblick auf Queenstown.
Historischer Dampfer.
Was für ein Ausblick!
Über die Brücke geht es.
Auf dem Rückweg.

Den restlichen Tag habe ich zum Stricken, Karten schreiben, lesen und Umpacken genutzt. Denn für morgen brauchen wir eine kleine Tasche nur mit ein paar Sachen zum Übernachten. Fortsetzung folgt!

Von Makarora nach Queenstown

Queenstown, den 15. November 2019 (Freitag)

Heute machte ich schon vor dem Frühstück einen Spaziergang in der Hoffnung, dass mir dabei wärmer werden würde als es in meiner Unterkunft war. Draußen waren es vielleicht 8 Grad Celsius, in der kleinen Hütte so ähnlich, trotz Elektroheizung… Leider erfüllte sich die Hoffnung nicht, aber immerhin sah ich einen kleinen Vogel mit gelbem Kopf und gelber Brust. Leider wusste auch unsere Führerin nicht, was das gewesen sein könnte, und in Internetreichweite waren wir ja nicht.

Nach dem Frühstück fuhren wir los und bald am Lake Wanaka entlang. Dieser See ist der viertgrößte Süßwassersee in Neuseeland und wirklich wunderschön mit den teilweise schneebedeckten Bergen im Hintergrund.

Am Lake Wanaka.
Überall Lupinen.

Weiter ging es am Lake Hawea entlang, auch wunderschön.

Lake Hawea.
Lake Hawea.

So gelangten wir schließlich nach Wanaka und damit den Startpunkt für unsere heutige Wanderung. Diese führte uns auf Mount Iron. Dabei handelt es sich um eine Gesteinsformation, die von Gletschern geformt wurde und 250 m hoch ist. Von oben gab es einen wunderbaren Rundumblick auf die Berge: die Pisa-Berge, den Lake Wanaka und die Southern Alps.

Der Weg führte relativ steil durch einen Wald mit Kanuka und Manuka Bäumen nach oben, auf der anderen Seite dann wieder hinunter und unten herum um den Mount Iron wieder zurück zum Parkplatz.

Ausblick auf Wanaka vom Mount Iron.
Ausblick vom Gipfel.

Anschließend erkundeten wir den Ort Wanaka. Es gibt in der Nähe des Sees schöne kleine Geschäfte und einen Laden mit Wollsachen und Wolle, wo ich mal wieder fündig wurde. Anschließend machten wir ein Picknick mit Sandwiches am See, umlagert von den frechesten Spatzen, die ich je gesehen habe. Bei unseren Füßen warteten Enten und Entenküken auf versehentlich herabfallende Krümel.

Lake Wanaka.

Anschließend ging es an Cardrona vorbei nach Arrowtown. Arrowtown ist eine ehemalige Goldgräberrstadt in der Region Otago. Wir sahen uns die wiederhergestellten Häuser der chinesischen Siedlung an. Die chinesischen Goldgräber hofften, dass sie in fünf Jahren harter Arbeit und sehr einfachen Lebensumständen genug Geld mit der Goldwäscherei verdienen würden, um zu Hause eine Farm und damit einen besseren Lebensstandard zu erwerben. Dieser Traum verwirklichte sich nicht immer. Die Häuser waren wirklich sehr einfach und klein, aber erstaunlich warm durch eine gewisse Isolierung.

Über die High Street, die ein wenig nach Wilder Westen aussah, liefen wir zurück zum Bus. Mit dem ging es nach Queenstown, wo wir zwei Nächte bleiben. Mehr zu Queenstown gibt es morgen.

Erster Blick auf Queenstown.