Archiv der Kategorie: Wolle

Färben wie Kurt Cobain

Am vorletzten Wochenende wollte ich eigentlich den Film „Cobain: Montage of Heck“ sehen. Es war ja schon angekündigt, dass der Film nur kurze Zeit laufen würde. Aber es hat mich doch überrascht, dass „nur für kurze Zeit“ im Prinzip „nur für einen Tag“ hieß. Und dann noch zu nachtschlafender Zeit… Also habe ich dann statt dessen gefärbt wie Kurt Cobain. Nicht die Haare, sondern Wolle. Gerüchten zufolge hat sich Kurt Cobain nämlich mit CoolAid die Haare gefärbt. Das ist ein amerikanisches Getränkepulver, das es in unendlich vielen Geschmacksrichtungen = Farben gibt.

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Alle meine Farben.

Wer Wolle färben will, nimmt die Pulvervarianten ohne Zucker. Je nach gewünschter Farbintensität löst man ein oder auch mehrere Päckchen in einem Becher Wasser auf und gibt zwei bis vier Esslöffel Essig dazu. Dann wird gefärbt und schließlich in der Mikrowelle fixiert. Eine ausführliche Anleitung gibt es hier.

Als erstes habe ich Lace-Wolle (100 % Merino) von Dornröschen-Wolle mit der Sorte „Lemon“ gefärbt. Hierfür habe ich drei Päckchen in 200 ml Wasser aufgelöst und vier Esslöffel Essig dazu gegeben. Die Wolle habe ich zum Strang gedreht

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Die Wolle ist zum Strang gedreht.

und dann insgesamt in die Farbeflüssigkeit getaucht.

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Der ganze Strang wird in die Flüssigkeit getaucht.

Dadurch entstand ein Streifenlook. Die Farbe ist kräftig, aber hell geworden und wirkt in Verbindung mit der weißen Wolle frisch.

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Grün-weiße Lacewolle.

Als zweites habe ich Socken-Wolle (75 % Merino, 25 % Polyamid) gefärbt. Hierfür habe ich einen Beutel „Grape“ und zwei Beutel „Tropical Punch“ jeweils in 200 ml Wasser aufgelöst und jeweils zwei Esslöffel Wasser dazu gegeben.

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Zunächst habe ich beide Enden des Stranges jeweils in eine Farbe getaucht

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und dann über das mittlere noch weiße Stück mit einem Teelöffel Farbe getropft. „Grape“ ist wirklich sehr dunkel, da reichen schon kleinere Mengen.

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Die Farben von CoolAid sind sehr intensiv, kräftiger als die Ostereierfarben. Allerdings auch sehr geruchsintensiv. Das Fenster sollte man daher beim Färben offen haben oder gleich draußen färben. Einziger Nachteil ist, dass aus den Namen der Sorten nicht unbedingt selbsterklärend ist, welcher Farbton denn herauskommen wird. Dazu muss man entweder im Internet recherchieren oder einfach ausprobieren – das macht schließlich am meisten Spaß!

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Sockenwoll-Abo/Lieferung Nummer 2

Mitte Februar kam die zweite Lieferung des Wilden Sockenwoll-Abos von Tausendschön. Als ich die Lieferung öffnete, war ich erstmal überhaupt nicht begeistert. Für meinen Geschmack war das dann doch zu kunterbunt ohne zunächst ersichtliches Konzept.

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Der quietschbunte Strang Sockenwolle

Gut, beim Stricken zeigte sich zumindest ein Farbkonzept. Trotzdem bleibe ich dabei, dass rot und pink einfach nicht zusammen passen und in den Augen weh tun.

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Beim Stricken zeigt sich der Farbverlauf.

 

Das Muster gefällt mir bei diesen intensiven Farben gut, weil es sich etwas im Hintergrund hält. Gegen diese Farben würde eh kaum etwas ankommen…

Das Resultat: bunte Socken, die sicherlich an sehr grauen Wintertagen die Laune heben werden. Aber nächstes Mal braucht es bitte nicht so quietschbunt zu sein.

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Die fertigen bunten Socken.

 

Fleißige Biene

Mein Schal „Fleißige Biene“ ist fertig. Ich habe hierzu die erste solargefärbte Wolle genutzt und eine braune reine Merinowolle. Es war ein wenig schwierig, im Wolleladen etwas passendes zu finden, da die Wolle, die ich fürs Solarfärben benutzt habe, recht auffällig gezwirnt ist und somit einiges schon ausschied, weil es damit nicht harmonierte. Das dunkelbraun bringt die schönen Gelbtöne zum Strahlen.

Den Schal habe ich in einem Pfauenmuster quer gestrickt, wodurch sich schöne Wellen ergeben.

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Schal „Fleißige Biene“

Der Rest vom Solarfärben

Hier kommen nun endlich die restlichen Knäuel vom Solarfärben. Heute Abend war das Licht gut für Fotos.

Glas 4 enthielt Merino Blue Faced Leicester 16/4 Sockengarn mit 54 g gemahlenem Gallapfel in zwei Portionen, 44 g Blauholz, 44 g Sandelholz und noch einmal 18 g Blauholz.

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Glas 4 mit Gallapfel, Blauholz und Sandelholz

Herausgekommen ist ein, wie ich finde, außergewöhnlicher Strang.

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Strang Nr. 4

 

 

 

 

 

 

 

Glas 5 enthielt Merino Donegal Tweed 8/2 mit 24 g Färbeginster, 36 g Henna, 23 g Färbeginster und 32 g Krapp.

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Glas 5 mit Färbeginster, Henna und Krapp

Dementsprechend geht Strang 5 eher in Richtung warme Herbstfarben.

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Strang 5

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… und etwas ordentlicher.

Glas 6 enthielt Blue Faced Leicester mit Cashmere, 20 g Färbeginster, 46 g Blauholz, zwei Portionen Gallapfel (27 g und 22 g) sowie 13 g Henna.

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Glas 6 mit Färbeginster, Blauholz, Galläpfeln und Henna

Das Ergebnis gefällt mir ebenfalls sehr gut.

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Strang 6

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Strang 6

Gläser 2 und 3 vom Solarfärben

Hier noch ein Bild von Strang 2 nach dem Trocknen.

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Strang 2 nach dem Trocknen

Glas 3 enthielt Donegal Tweed 8/2 mit 38 g Gelbwurz, 52 g Walnuß und zwei Portionen Heidekraut zu jeweils 30 g.

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Glas 3 mit Gelbwurz, Walnuß und Heidekraut

Herausgekommen sind warme Herbstfarben. Ich hatte irgendwo gelesen, dass Heidekraut grün färben würde. Bei der genaueren Recherche stellte sich heraus, dass es dazu aber einer Weiterbehandlung mit Eisensulfat bedarf. Aber auch so finde ich die Farben sehr schön. Höchstwahrscheinlich werden fingerlose Handschuhe daraus.

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Strang 3 nach dem Trocknen