Sumburgh – ein letztes Mal

Am Sonntag war unsere Tour zu Ende und die Teilnehmer der Gruppe zerstreuten sich. Einige blieben noch für ein paar extra Tage, an diese Möglichkeit hatte ich bei der Buchung überhaupt nicht gedacht. Einige flogen wie ich Mittags zurück. Aber das war ja erst Mittags. Noch genug Zeit für einen Spaziergang zum Sumburgh Head im Morgengrauen und zum Jarlshof.

Um 5:30 Uhr stieg ich noch einmal hoch zum Sumburgh Head.

Sumburgh Head im Morgenlicht.

Ich bin direkt über die Straße gelaufen. Auf dem Küstenweg, auf den ich hinübersehen konnte, zeltete jemand. Und auf dem Parkplatz stand ein Caravan. Schöne Spots für eine Übernachtung

Sumburgh Head.

Trotz der frühen Stunde waren schon viele Seevögel wach, es war ja schließlich auch schon hell. Der simmer dim war zwar Ende Juli praktisch schon vorbei, aber dennoch war es viel früher und viel länger hell als zu Hause. Der simmer dim wirkt sich auf Menschen unterschiedlich aus. Viele können überhaupt nicht mehr schlafen und sind dann total durch. Ich konnte eigentlich gut schlafen, war dann aber früh wach und immer sehr energievoll. Aber es kann einen auch leicht verrückt machen.

Sumburgh Head.

Die Sonne stand jedenfalls noch nicht sehr hoch, als ich oben war.

Sumburgh Head.

Es war eine schöne ruhige Stimmung, und ich habe nur einen einzigen Menschen getroffen.

Es war realtiv windstill, was man auch am Meer gut sehen kann.

An den Klippen hinunter.

Nicht im Bild ist die Fähre aus Aberdeen, aber gesehen haben ich sie. Sie legt um 7 Uhr in Lerwick an.

Aussicht vom Sumburgh Head.

Das ist der Blick hinunter Richtung Hotel und Jarlshof.

Ausblick vom Sumburgh Head.

Und hier die Aussicht auf die Klippen, erstmal ohne Puffins. Ich habe dann später noch welche gesehen, aber nur an der Seite der Klippen, die schon von der Sonne beschienen wurden. Und leider waren sie zu weit weg, um wirklich gute Fotos von ihnen zu machen. Aber es war wunderbar, sie in Ruhe beobachten zu können, zumal sie sehr aktiv waren, davon flogen und wieder landeten.

Blick auf die Klippen.

Die Farben am frühen Morgen und das Licht waren einfach wunderbar.

Ausblick aufs Meer.

Möwen und andere Seevögel waren schon aktiv.

Betrieb an den Klippen.

Oben am Sumburgh Head befindet sich dieser Orca. So natürlich viel besser zu sehen, als wenn sie zu 98 % unter Wasser in drei Kilometern Entfernung sind. Dafür aber eben nicht das Original.

So sehen sie also aus.

Dann bekam ich langsam Frühstückshunger und verabschiedete mich vom Sumburgh Head.

Auf dem Rückweg.

Auf der Straße stieß ich auf diesen kleinen Gesellen.

Ein wilder Geselle an der Straße.

Und auch andere waren schon aktiv, wie dieses Kaninchen hier.

Kaninchen in Tarnung.

Klee, Disteln und das typische sind fast überall auf den Inseln zu finden.

Klee, Disteln und kurzes Gras.

Das Feld war gepflügt und die Möwen suchten nach Resten.

Möwen auf dem Feld.

Als ich kam, flogen sie auf. Was für ein Schwarm.

Möwenschwarm.

Nach dem Frühstück ging ich gestärkt hinüber zum Jarlshof. Da es unterschiedliche Aussagen zu den Öffnungszeiten gab, musste ich im Ergebnis doch noch eine Weile warten. Die Zeit vertrieb ich mir mit Fotos. Zum Beispiel von den Shetland Ponies.

Shetland Ponies.
Widerstandsfähig und windfest.

Da das Wetter heute viel besser war als beim letzten Mal, gab es auch noch mal ein Foto vom Wegweiser.

Wegweiser zum Küstenwanderweg.

Die Aussicht von Jarlshof ist großartig. Man kann verstehen, warum Menschen hier siedelten, auch wenn die Küste damals ganz anders ausgesehen hat als heute.

Ausblick vom Jarlshof.

Ein Blick zurück zum Hotel.

Sumburgh Hotel.

Dann konnte ich endlich den Jarlshof mit Audioguide in Ruhe besichtigen. Jarlshof diente in verschiedenen Epochen als Wohnstätte. Die Gebäude sind ineinander, aufeinander und nebeneinander gebaut, sehr faszinierend. Auch beim Ausgraben muss man sich entscheiden, was man zerstören und bewahren will. Die Ausgrabungen in Jalshof erfolgten schon vor längerer Zeit und wahrscheinlich würde man heute anders vorgehen. Interessant und sehenswert ist es aber auf alle Fälle.

Blick auf Jarlshof.

Los geht es mit den Überresten aus der Bronzezeit. Runde Wohnstätte, auch eine Schmiede dabei, die ein wenig an Hobbithäuser erinnern.

Aus der Bronzezeit.

Auch ein Broch, ein Komplex von Wheelhäusern und Behausungen von Pikten sind dabei.

Blick auf den Broch.
Wheelhouse.

Auch das Fundament eines Langhauses aus der Wikingerzeit ist dort zu finden. Das war natürlich besonders interessant, nachdem wir die Replik und die Ausgrabung in Unst gesehen hatten.

Langhaus aus der Wikingerzeit.
Blick über Jarlshof

Hier noch einmal ein schöner Blick in das Wheelhaus. Gut kann man die Speichen des Hauses erkennen.

Blick ins Wheelhaus.
Blick über die Ausgrabungsstätte und auf das mittelalterliche Bauernhaus im Vordergrund.

Am Schlusspunkt stand dann das Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert.

Blick aus dem Herrenhaus.
Die Behausungen aus der Bronzezeit.

Überall auf den Ruinen haben sich Flechten angesiedelt. In dem relativ trockenen Wetter, das wir in der Woche hatten, waren sie beim Anfassen ganz pieksig.

Flechten

Noch einmal ganz weit über das Meer schauen, bis zum Horizont.

Blick auf die Landzunge.
Übers Meer.

Und ein allerletztes Blick nach Sumburgh Head.

Sumburgh Head.

Dann war es Zeit, zum Hotel zurückzulaufen. Von dort brachte uns Abreisende der Hotelbus zum Flughafen. In Sumburgh Airport ist alles ganz klein und schnell, keine langen Wartezeiten. Mehrere Flüge hatten ihre Abflugzeiten gleichzeitig, obwohl es ja nur eine Start-/Landbahn gibt. Wahrscheinlich kann derjenige zuerst los, der fertig ist.

Von Sumburgh ging es erstmal nach Edinburgh, wo ich noch einen Nachmittag und eine Nacht verbrachte. Die Zeit reichte für einen Besuch in der National Gallery, einen Einkaufsbummel und Spaziergang. Erst am nächsten Vormittag ging es dann mit Verspätung nach Berlin zurück.

Das war eine wunderschöne, vollgepackte und erlebnisreiche Woche. Ich fand es sehr erholsam und war zufrieden, dass wir so gut betreut wurden und ich unsere guides den ganzen Tag lang mit all meinen Fragen löchern konnte. Shetland ist großartig, und es gibt noch so viel mehr zu sehen, dass ich bestimmt noch einmal wiederkommen werde.