Ich bin wohlbehalten wieder zu Hause. In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit meinen Fotos beschäftigt und dabei die Reise noch einmal Revue passieren lassen.
Zunächst einmal muss ich über unser Maskottchen Rebel berichten, das noch nicht ausreichend erwähnt worden ist. Anne Marie, unser Guide, rettete Rebel aus einem Laden und lud ihn ein, mit uns zu kommen. Am liebsten hielt sich Rebel ganz vorn im Bus bei Brian auf, weil er von dort die beste Übersicht hatte.
In zwei Damen der Gruppe fand Rebel die besten Patentanten. Aber auch die anderen Gruppenmitglieder kümmerten sich rührend um Rebels Wohlbefinden. So wurde Rebel gut eingekleidet, bekam eine kleine Decke und ein St. Brigids Cross.
Als ich wieder zu Hause war, verstand ich, warum mir Rebel so bekannt vorkam. Von meiner letzten Irland-Reise, die bestimmt schon vor 18 Jahren war, habe auch ich ein Schaf aus einem Laden gerettet. Es muss sich hierbei um Rebels Ururururur-Großvater handeln.
Mitglieder der Gruppe fanden es unfassbar, dass Rebels Verwandter hier ohne jedliche Kleidung lebt. Kleidung war nie ein Thema zwischen mir und Dem Schaf. Ich habe Das Schaf nun auch noch einmal hierzu befragt, und es hat mir geantwortet, dass es halt noch ein Richtiges Schaf sei, das solchen Firlefanz der Konsumgesellschaft nicht brauche. Auch gut.
Rückblickend ist mir bewusst geworden, dass zwei Wochen lang sich niemand über gar nichts beschwert hat, nicht geflucht wurde und es kein Geläster über irgend etwas gab. Das war so wohltuend und hat mir unheimlich viel Energie gegeben. Alle Kretivitäten wurden stets bewundert und gelobt, niemand musste sich zurückgesetzt fühlen. Die Atmosphäre war durchgehend positiv und lustig. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass ich gut aufgehoben bin und mich auf die anderen verlassen kann. In den ersten Tagen hier war es sehr ruhig, und ich habe die Gemeinschaft vermisst.
Ich bin dankbar für diese wunderbaren Erlebnisse und die Inspiration, die über Handarbeiten weit hinausgeht.