Leipzig im Oktober

Über den Feiertag am 03. Oktober waren wir in Leipzig. Schon zum dritten Mal in diesem Jahr. Und es war wieder sehr schön.

Am Mittwoch ging es nachmittags mit dem Zug los. Ausnahmsweise klappte alles mit der Bahn wunderbar. So schön kann es sein.

Wir luden im Hotel erst einmal unser Handgepäck ab und machten dann noch einige Besorgungen. Leipziger Lärchen mussten sein und auch der Schokoladen-Schatz musste wieder aufgefüllt werden. Zum Abendessen gab es dann belegte Bagels.

Am nächsten Morgen war es endlich trocken. Wegen des Feiertages hatten die Geschäfte geschlossen. Wir beschlossen daher, zum Völkerschlachtdenkmal zu wandern. Das ist von unserem Hotel ca. 4 km entfernt. Aber da wir sonst nichts zu tun hatten…

Auf dem Weg kamen wir an einem Bahnhof der Sächsisch Bayerischen Staatseisenbahn vorbei. Schön war, dass sich ein Bild des Originales an einem Elektrokasten an der Kreuzung daneben wiederfand.

Original
und Abbild.

Ein Stück weiter kamen wir an diesem eindrucksvollen Hauseingang vorbei.

Fassade
mit Drachen
und Gargoyle.

Schließlich erreichten wir unser Ziel. Ich habe mit Kriegsdenkmälern so meine Probleme. Ich weiß nie, ob sie nun wirklich ein Denkmal für den Frieden sein sollen oder ob nicht doch ein Sieg in gewisser Weise gefeiert werden soll. So ging es mir auch mit dem Völkerschlachtdenkmal.

Völkerschlachtdenkmal.

Vom 16. bis 19. Oktober 1813 fand vor den Toren Leipzigs die „Völkerschlacht“ statt. Es war eine Schlacht im Rahmen der Befreiungskriege, bei der eine Allianz aus Russland, Österreich, Schweden und Preussen gegen das napoleonische Heer. Die Allianz obsiegte, Napoleon zog sich zurück. Es war eine sehr große Schlacht mit 600.00 Soldaten, von denen 92.000 getötet oder verwundet wurden.

Bereits kurz nach der Schlacht gab es erste Pläne für ein Denkmal. 1863 wurde der Grundstein gelegt. Dann zog es sich aber noch hin bis zur Einweihung, die 1913 erfolgte.

Das Denkmal ist von außen äußerst pompös und monumental gestaltet.

Erzengel Michael.

Die Figur am Eingang ist der Erzengel Michael, der wohl als Schutzpatron der Soldaten galt.

Pferdedetail.
Erzengel.

Nachdem wir die insgesamt 500 Stufen, teilweilse mit Ampelregelung, hoch gestiegen sind, bot sich uns ein schöner weiter Blick auf Leipzig und das Umland.

Ausblick nach 500 Stufen.

Runter nahmen wir zum größten Teil den Fahrstuhl. Auf der rechten Seite gab es noch ein kleines Museum, in welchem über die „Befreiungskriege“ und die Zeit Napoleons informiert wurde. Es gibt dort auch ein riesiges Diorama des Kampfes um Probstheida. Da hat sich jemand (oder mehrere) sehr ausgelebt.

Wieder unten.

Etwas gebildeter in Geschichte machten wir uns auf den Rückweg zur Altstadt von Leipzig, wo wir in Vorbereitung unser bald anstehenden Japan-Reise Ramen schlürfen gingen.

Abends stand dann Kultur auf dem Programm: Wir gingen zum Konzert ins Gewandhaus. Das Gewandhausorchester spielte unter der Leitung von Herbert Blomstedt verschiedene Werke von Brahms (Tragische Ouvertüre op. 81, Akademische Festouvertüre op. 80, 2. Sinfonie D-Dur op. 73). Das Konzert war wunderschön. Ich war zunächst überrascht, dass sich der Dirigent hinsetzte. Aber hinterher habe ich nachgelesen, dass er schon 92 Jahre alt ist. Erstaunlich, dass er da überhaupt noch dirigiert.

Am Gewandhaus fällt mir immer wieder die freundliche Atmosphäre auf. Es gibt junge, alte und mittelalte Besucher, bunt gemischt. Alle sind mit einer unheimliche Freude dabei, treffen alte Bekannte, bringen sich auf den neuesten Stand und verabschieden sich zum Schluss herzlich. Selbst wir als Nicht-Stammgäste wurden mit einbezogen. Immer wieder ein schönes Erlebnis.

Zum Glück war der Heimweg kurz, denn am Freitag mussten wir früh aufstehen, um den ZUg zurück um kurz nach 6 Uhr zu bekommen. Auch bei der Rückfahrt klappte alles bestens. Wieder einmal ein toller Ausflug mit schönen Eindrücken.

Anbei noch ein paar Fotos von den früheren Leipzig-Besuchen.