Kaikoura, 08. November 2019
Heute früh ging es auf zu neuen Abenteuern.
Dazu brachte mich meine Freundin netterweise schon ganz früh zum Interislander, der Fähre zwischen Wellington auf der Nordinsel und Picton auf der Südinsel. Meine Fähre war die Kaitaki. Die Überfahrt dauert etwas mehr als drei Stunden. Dabei braucht das Schiff die meiste Zeit, um aus dem Hafen von Wellington herauszufahren und dann durch die Marlborough Sounds zu navigieren. Auf dem Cook Strait, wie die Meerenge zwischen den beiden Inseln heißt, ist man also gar nicht so lange und damit auch nicht lange auf hoher See.
Das Wetter war bewölkt und nieselig bei ungefähr 12 Grad Celsius, aber es gab keine hohen Wellen, so dass die Fahrt recht komfortabel war.
Der Kapitän sagte unterwegs Delfine auf Steuerbord an, aber als wir raus kamen, waren keine mehr zu sehen.
In Picton wartete ich auf den Überlandbus Richtung Christchurch.
Die Busse hier heißen InterCity und sind das Fortbewegungsmittel erster Wahl, wenn man kein Auto hat. Es klappte auch alles gut, der Fahrer war sehr freundlich.
Nach fast drei Stunden Fahrt kamen wir in Kaikoura an, was mein Ziel für heute war. Kaikoura ist ein Ort an der Ostküste und hat ca. 3.500 Einwohner. In Kaikoura gibt es viel Fischfang, vor allem wohl Langusten, und Ökotourismus mit Fahrten zu Walen und Delfinen.
Das Erdbeben im November 2016 verursachte in Kaikoura leider sehr viele Schäden. Durch Straßenschäden und Erdrutsche war Kaikoura tagelang von der Außenwelt abgeschnitten. Demzufolge mussten die Menschen in Kaikoura aus der Luft und über den Seeweg versorgt werden, Touristen wurden ausgeflogen. Erst Mitte Dezember 2016 konnte die erste Straße wieder freigegeben werden. Die Anbindung nach Norden bliebt über ein Jahr lang gesperrt. Auf der Fahrt heute kamen wir an vielen Baustellen vorbei, an denen die Straße nur einspurig befahrbar war. Dies führt einem deutlich vor Augen, wie schlimm die Auswirkungen des Erdbebens gewesen sind.
In Kaikoura wohne ich in einem B&B, das sehr schön an der Promenade liegt, und mein Zimmer hat sogar einen Blick aufs Meer. Nachdem ich mein Gepäck abgeladen hatte, habe ich noch einen Abendspaziergang auf den Aussichtspunkt gemacht. Das hat sich auf alle Fälle gelohnt. Es ist wunderbares Wetter und mit 25 Grad Celsius ein riesiger Unterschied zu Wellington.
Nun werde ich bald ins Bett gehen, da ich morgen früh raus muss. Warum erzähle ich morgen.