Auf in die Heide!

Hagen, 30. Mai 2020

Als offiziell war, dass wir wieder in einzelne Bundesländer verreisen dürfen, habe ich sofort ein Ferienhaus gesucht. Niedersachsen war eines der ersten Länder, die ein Datum festlegten. Da der Zeitraum passte, sollte es also mal Niedersachsen sein und nicht die geliebte Insel. So bin ich dann auf die Lüneburger Heide gekommen. Da soll man schön wandern können, also nichts wie hin.

Am Tag zuvor habe ich noch ein Berliner Toastbrot als Wegzehrung gebacken.

Berliner Toastbrot.

Natürlich legten wir auf der Fahrt über die Autobahn auch mal eine Pause ein und beobachteten zu unserem Lunch einen Vater mit seinen beiden kleinen Kindern. Die zwei spielten sehr ausgiebig mit ihren Stofftieren auf einem der Picknicktische. Dann sollte die Pause offenbar zu Ende sein, und alle gingen noch mal auf die Toilette. Der Lieblingshund des kleinen Jungen wartete natürlich brav am Picknicktisch. Alle kamen zurück und stiegen direkt ins Auto. Ich war mir nicht so sicher, ob der Hund vergessen war oder der Vater erstmal seine Kinder im Auto verstauen wollte. Aber die erste Variante wollte ich mir nicht ausmalen. Also holte ich schnell den Stoffhund und brachte ihn zum Auto. Das ist ja nicht zum Ausdenken, dass so ein armes Stofftier auf der Autobahnraststätte alleine zurück bleibt.

Nach der Autobahn besuchten wir auf dem weiteren Weg in die Südheide wir das Internationale Mühlenmuseum in Gifhorn. Da wir praktisch daran vorbei fuhren, konnten wir auch anhalten und einen Durchgang wagen. Masken waren nur in den Gebäuden vorgeschrieben, was sehr angenehm war.

International ist das Museum deswegen, weil es Nachbauten von unterschiedlichen Mühlen aus aller Welt darstellt. Unterschiedlich sind dabei die Details des Antriebs und auch die Bauformen, was durchaus spannend ist.

Das ist so unser Inbegriff einer typischen Windmühle:

Holländerwindmühle aus Schleswig-Holstein.

In anderen Ländern hingegen wurden Windmühlen auch anders gebaut. Im Vordergrund ist eine griechische Mühle, dahinter eine portugiesische Mühle.

Mühlen aus Griechenland (vorn) und Portugal (hinten).

Ein Anklang an Don Quichotte fand sich bei dieser Schnitzerei wieder.

Diese portugiesische Windmühle wird mit Segeln angetrieben, die sich vergrößern und verkleinern und dadurch an die Windstärke anpassen lassen. Manchmal waren wohl an den Enden der Stangen Klangkörper befestigt, auf denen der blasende Wind dann einen Ton erzeugte. Anhand der Tonhöhe konnte der Müller erkennen, wie schnell sich die Flügel drehten und ob eine Anpassung erforderlich war.

Mühle aus Portugal.

Die nächste Mühle ich ein Nachbau einer traditionellen mallorquinischen Mühle.

Mallorquinische Windmühle.
Und von der anderen Seite.

Das Gelände liegt sehr schön um einen See.

Blick zurück auf das Windmühlenmuseum.

Zur französischen Mühle führte eine Steintreppe.

Französische Mühle.

Auf der anderen Seite des Sees ging es weiter.

Holländermühle, Bockwindmühle von Ausstellungsgebäude (von rechts nach links).

Manche Mühlen werden gar nicht vom Wind, sondern mit anderer Kraft angetrieben, manchmal mit Eseln. Daher gab es im Museum auch zwei Esel.

Esel im Windmühlenmuseum.

Es gab auch einen Nachbau der Mühle von Sanssouci.

Sanssouci-Mühle.

Und auch das Getreide darf nicht fehlen, denn was sollten die Mühlen sonst mahlen.

Sanssouci-Mühle, hinten links ukrainische Windmühle.

Nach einer Weile hatten wir alle Mühlen, darunter auch eine ungarische Schiffmühle und verschiedene Wassermühlen gesehen.

Im Mühlenmuseum war heute Backtag. Leider war der aktive Teil schon vorbei, der Ofen war am Ausglühen. Aber es gab noch die Produkte des Tages. Mit Brot waren wir ja versorgt. Aber ein Nachtisch, der fehlte noch. Also kaufte ich im Trachtenhaus zwei Stücken Kirsch-Streusel-Kuchen. Diese erwiesen sich beim Auspacken als so groß, dass sie auch für zwei Tage als Nachtisch ausreichten.

Nachtisch.

Unser Ferienhaus ist in der Südheide. Es ist ein gemütliches Nur-Dach-Haus.

Nur-Dach-Haus.

Es liegt praktisch im Wald und hat eine schöne Terrasse, auf der wir dann auch gleich zu Abend gegessen haben.

Abendessen auf der Terrasse.
Abendessen.

Nach dem Essen haben wir einen Spaziergang an den Feldern entlang und durch den Wald gemacht. Mich faszinieren die Farben dieses Neuaustriebs an den Tannen.

Grün und grün.

Es war eine friedliche Abendstimmung, die Wolken wirkten wie gemalt.

Blick über die Felder.

Schöne alte Bäume gab es auf dem Weg. Über den Nachbarort ging es dann wieder zurück zum Ferienhaus.

Durch die Fahrt, die neue Umgebung und den Museumsbesuch fühle ich mich schon ganz entspannt. So kann das gerne weiter gehen.

Gewanderte Kilometer: 4,53 Kilometer