Kaum war Gnorwen fertig, begann am nächsten Tag auch schon der MKAL von Stephen West. Der Herbst ist wirklich eine emsige Strickzeit.
Nach der offiziellen Ankündigung habe ich gleich mein Strickpack bei Stephen & Penelope bestellt. Das war nicht gerade einfach. Zum einen waren sie alle schön, zum anderen ganz schnell vergriffen, so dass ich letztlich genommen habe, was zu haben war. Ich wollte lediglich unbedingt ordentlich verzwirntes Garn, da ich mit dem Garn im letzten Jahr nicht hundertprozentig glücklich war.
Dann gab es noch ein Problemchen mit der Lieferung, die eigentlich erst später erfolgen sollte, aber dann doch gleich kam. Was soll’s, hat zum Glück alles geklappt. Somit konnte ich mich an den herrlichen Farben erfreuen und schon mal die Wolle wickeln.
Und dann ging es auch schon los.
Die Anleitung kommt in vier Paketen, jeden Freitag im Oktober. Die Strickportionen sind sehr anspruchsvoll, sowohl von den Techniken her als auch vom Zeitaufwand. Ich habe mir wirklich viel Zeit zum Stricken genommen, aber im Oktober habe ich es nicht geschafft. Immerhin ist das Tuch heute nach dem Spannen trocken geworden. Aber es ist ja auch kein Wettrennen.
Ich hätte das Tuch wahrscheinlich nicht als Strickprojekt ausgewählt. Die Techniken fand ich aber äußerst spannend. Und am schönsten war, dass ich den MKAL zusammen mit meiner Freundin in Amsterdam gestrickt habe und wir uns dazu regelmäßig austauschen konnten.
Los ging es mit einem Halbkreis und dann sehr interessanten Portionen in Streifen. Nach all diesen kleinen Tortenstückchen folgten breite Streifen mit Hebemaschen.
Als nächstes folgten I-Cord-Verbindungen. Dieses Stück wirkte beim Stricken auf mich sehr seltsam.
Es folgte eine weitere Sektion mit Hebemaschenstreifen und Hebemaschen-Dreiecken. Auch wenn es nach viel Farbe aussieht, haben wir pro Reihe jeweils nur mit einer Farbe gestrickt.
Die Reihe mit den Bobbles hat mich fast in die Verzweiflung getrieben. Ich glaube, die hat insgesamt vier Stunden gedauert. Ich habe an dieser Stelle einen Faden Mohais in rosa hinzu genommen und bin von dem Effekt ganz begeistert.
An dieser Stelle gab es zwei Möglichkeiten: Entweder Brioche oder Lace. Da ich eh schon hinterher hing, habe ich mich für das Lace-Muster entschieden. Ich finde, es lockert das Tuch auch gut auf.
Das war eine ganz faszinierende Section. Wir haben zunächst lange Maschen durch mehrfaches Umwickeln der Nadel erzeugt und dann die Maschen überkreuzt. Absolut eindrucksvoll.
Schließlich gab es einen sehr breiten Rand, in dem alle Farben noch einmal abwechselnd gut zur Geltung kamen. Dieser Abschluss war technisch einfach, aber macht wirklich etwas her.
Ich bin sehr stolz auf mein fertiges Tuch.
Meine Freundin hat ihr Tuch aus dem Stash verwirklicht. Es ist wunderschön geworden, wirkt aber ganz anders, ganz hell in rosa-beige-grün.
Weil wir das gemeinsame Stricken so genossen haben, haben wir uns schon zum Hiberknitting ab dem 26.12.2021 verabredet.
Details:
- Wolle: Undercover Otter/Eventide
- Material: 60 % Superwash Merino, 20 % Seide, 20 % Yak)
- Lauflänge: 366 m/100 g
- Farben: Slumber Party (helles Lila, Farbe A), Uncle Fester (dunkles Grau, Farbe B), There Is Only Zuul (dunkles Lila, Farbe C), Society (Blau, Farbe D) und Silver Bullet (helles Grau, Farbe E)
- Nadeln: 3,5 mm
- Muster: Shawlography by Stephen West (MKAL 2021)
- Größe: groß
- Wäsche: Handwäsche