Bollekamer und noch ein Museum

Heute Nacht gegen Morgen zog ein dickes Gewitter durch. Dank unserer hohen Fenster konnten wir es gut beobachten.

Nach dem Frühsport und dem Frühstück hatte sich das Wetter dann aber endgültig beruhigt, und die Sonne lachte wieder vom Himmel. Also starteten wir Richtung Den Hoorn und parkten beim Strandparkplatz Jan Ayeslag.

Momentan sind einige der Wanderwege, nämlich solche mit grüner Kennzeichnung, aufgrund der Vogelbrutsaison gesperrt. Das dauert noch bis August an, an der Nordspitze sind manche Flächen wohl noch länger nicht begehbar. Ich finde das völlig in Ordnung. Je mehr die Vögel dort ihre Ruhe haben, desto mehr Küken kommen durch und desto mehr Tierleben ist hier.

So gingen wir erstmal ein Stück den Strand entlang nach Süden. Es waren nur wenige Leute unterwegs. Die Brandung war mäßig, und der weite Blick über den Strand, das Meer, den Himmel einfach herrlich.

Der Strand bei Paal 12.

An der nächsten Möglichkeit schlugen wir uns wieder landeinwärts, und zwar über eine sehr hohe Düne.

Über die Dünen.

Der Sand war noch recht nass, was das Laufen einfacher machte. Von dort aus ging es in das Naturschutzgebiet Duinen van Texel, genauer gesagt in die Bollekamer. Dies ist eines der ältesten Dünengebiete der Insel.

Angeblich gibt es hier auch Schottische Hochlandrinder und Exmoorponies. Diese sorgen für die Landschaftspflege, in dem sie verhindern, dass große Büsche oder gar Bäume wachsen. Wir haben aber keinen der Landschaftspfleger gesehen.

Ab Mai blühen im nassen Dünental Grote Vlak die Schwertlilien knallgelb. Das sah sehr hübsch aus.

Schwertlilien.

Auf einer Bank machten wir unser Picknick und genossen den weiten Blick.

Unsere Lunch-Aussicht.

Dann ging es weiter, und schon bald waren wir zurück beim Auto (ca. 7 km).

Auf dem Rückweg hielten wir noch einmal bei der Käserei Wezenspyk und deckten uns mit Käse ein. Der Verkäufer erklärte mit mit Nachdruck, dass dieser Käse nicht in den Kühlschrank gehört. Auch nicht, wenn er angeschnitten ist. Dort werde er nur hart und trocken. Wir kauften auch noch eine Flasche von dem leckeren trüben Apfelsaft aus Inseläpfeln.

Dann machten wir einen kurzen Zwischenhalt im Ferienhaus.

Nachmittags führte unser Weg nach Oudeschild. Dort befindet sich der letzte aktive Fischereihafen von Texel. Früher war hier die Reede von Texel. Hier lagen die Walfänger und Handelsschiffe vor Anker (auf Reede) und warteten auf günstigen Wind. Zudem wurde die Ware entladen und mit kleineren Schiffen und dann über Land weiter transportiert. Die Schiffe konnten sich hier auch für ihre Fahrt ausrüsten, unter anderem mit Wasser. Dieses kam aus dem sogenannten Waisenbrunnen und bescherte dem Waisenheim ein Einkommen. Das Wasser war so beliebt, weil es aufgrund der enthaltenen Mineralien besonders haltbar war.

In Oudeschild befindet sich zudem das preisgekrönte Museum Kaap Skil, das wir besuchten. Das war wirklich eine andere Nummer als das kleine Museumchen gestern. Schon der Bau war sehr eindrucksvoll. Im Untergeschoß befand sich ein riesiges, interaktives Panorama der Reede von Texel. Allein dort hätte man Stunden verbringen können.

Das Museum.

Dann ging es hinaus in den Museumsgarten mit Schmiede, Bäckerei und Kolonialwarenladen, Fischerhaus, Bootsbauerwerkstatt, Rettungskapsel und einer Windmühle. In dieser wird noch immer Mehl gemahlen. Die Bäcker von Texel benutzen dieses für ihre Produkte.

Ein alter Schiffsanker.
Bewachsen mit Muscheln.

Das gesamte Museum war wirklich äußerst interessant und gut gemacht.

Die Hollandia war ein Schiff, das mit Mann und Maus gesunken ist. Diese Kiste wurde aber angespült. Darin wurde ein kleiner Garten mit Samen angelegt, die sich laut dem Verzeichnis in der Ladung befunden haben. Eine nette Idee.

Gemüse und Kräuter in einer alten Schiffskiste.
Hinter der Schmiede.
Im Fischerhaus – man beachte das Strickzeug.
Selbstversorger-Gemüsegarten mit riesigem Rhabarber.
So konnten die Boote zur Reparatur aus dem Wasser gezogen und in die Werkstatt gebracht werden.
Die Museumsmühle.

Anschließend bummelten wir noch durch ein paar Geschäfte und machten uns dann schließlich auf den Heimweg.

Ein wunderschöner, erlebnisreicher Tag mit freundlichem Wetter.