Von Texel nach Amsterdam

Gestern Abend konnten wir nicht gut einschlafen. Leider ist unsere Woche auf Texel nun zu Ende. Wir haben uns hier sehr gut erholt, es ist eine sehr schöne und entspannte Insel. Zum Trost gab es noch einmal einen wunderschönen Sonnenaufgang zu bestaunen.

Sonnenaufgang auf Texel.
Blick vom Haus aus, rechts die Windmühle.

Nach dem Frühsport gab es Frühstück, und dann packten wir unsere Plünnen. Dabei fiel uns auf, dass auf dem Wasser und den Wiesen heute nicht so viele Vögel wie sonst zu beobachten waren. Kein Wunder, dann am Haus war ein Raubvogel. Erst nach einer Weile entdeckten wir, dass da auch noch ein Jungvogel saß. Ob das nun ein Nest war, das schon die ganze Zeit da war, oder ob der Jungvogel sich da nur ausruhte, konnten wir nicht richtig ergründen. Der Altvogel hatte jedenfalls eine Maus mitgebracht.

Wir fuhren eine kleine Schleife zum Recycling, dann zum Hafen. Dort standen bereits Massen von Autos. Auf Texel ist es ja so, dass man keine bestimmte Fähre bucht, sondern nur einen Wochentag für die Hinweise. Die Rückreise ist dann eh automatisch mit drin. Die Reisenden werden dann sozusagen nacheinander abgearbeitet, weshalb es auch mal zu längeren Wartezeiten kommen kann.

Wir kamen dann aber doch bei der nächsten Fähre mit, da diese sogar zwei Stockwerke für Autos hat und so wirklich viele transportieren kann.

Texel verschwindet in der Ferne.

Auf dem Festland in Den Helder staute sich der Durchgangsverkehr etwas, aber nachdem wir uns durchgekämmt hatten, ging alles glatt.

Unterwegs mussten wir tanken. Wir gerieten unabsichtlich an eine unbemannte Tankstelle, was sich als gut heraus stellte, da das Benzin hier wesentlich billiger war als an den Tankstellen mit Kassierer.

So kamen wir gut mittags in Amsterdam an. Das Auto parkten wir im Parkhaus des Hauptbahnhofs, da wir in Amsterdam nicht Auto fahren wollten. Zum einen ist das meiste fußläufig zu erreichen, zum anderen der öffentliche Nahverkehr ausreichend. Außerdem ist das Autofahren dort sehr anstrengend, weil der Verkehr unter anderem aufgrund der vielen Radfahrer extrem quirlig ist.

Heute Nachmittag wollten wir einfach nur durch die Gassen laufen und schauen, wo es uns hin verschlägt. So gelangten wir zum Hortus Botanicus. Dieser ist einer der ältesten Botanischen Gärten der Welt. Er wurde 1683 gegründet. Die Fläche ist zwar relativ klein, aber beinhaltet mehr als 6.000 Pflanzenarten. Es gibt mehrere Gewächshäuser: Ein Palmenhaus, mehrere Tropenhäuser, einen Wüstengarten.

Hier gibt es fleißige Bienen.

Draußen suchten wir uns zunächst eine Bank im Schatten für einen kleinen Lunch.

Lunch-Ausblick in den Rhododendron.

Dann schauten wir uns die verschiedenen Pflanzungen an, nach Themen geordnet. Ganz besonders schön war das Gewächshaus mit tropischen Schmetterlingen.

Das ist kein echter Rhabarber. Aber die Blätter sind als Regenschirm geeignet.
Mohn.
Duftgeranie.
Ein Stück bienenfreundlicher Garten.
Die Wüste.
Eine ganz zarte Blütenpflanze.
Strohblumen.

Als es schließlich etwas leerer wurde, ergatterten wir einen Platz im Cafe. Zum Abschluss besuchten wir den sehr schönen Shop. Auf dem Rückweg zum Quartier kauften wir noch ein paar notwendige Sachen ein, viel brauchen wir hier ja nicht.

Abends waren wir bei A verabredet, die eine Überraschung angekündigt hatte. Mit drei Taschen und einem großen Tablett bewaffnet zogen wir noch immer nichtsahnend los. Es ging in Richtung Kanal. An einer Anlegestelle blieben wir stehen. Und da kamen auch schon A’s Sohn und Freundin mit einem kleinen Boot an.

Beim Einsteigen gab es ein kleines Drama, als erst A’s Lesebrille und dann die Sonnenbrille ihres Sohnes im Kanal versanken. Aber zum Glück war beides nicht in Sehstärke, so dass der Verlust verschmerzbar war.

Los ging es über die Kanäle. Zum Schiffahrtsmuseum

Die „Amsterdam“ von unserem Boot aus gesehen.

und vorbei am Zoo. Die Tiere waren allerdings schon schlafen gegangen. Sonst kann man wohl Giraffen, Elefanten und auch Eisbären sehen. Über die Amstel und schließlich in einen ruhigeren Kanal, wo wir festmachten und ein Wasserpicknick machten.

Diese Fahrt war wirklich ein ganz besonders tolles Geschenk. Es ist so schön, Amsterdam von den Kanälen aus zu sehen, aber die üblichen Tourifahrten sind halt in vollgepfropften, überdachten. Wir hatten es hier sehr viel besser und genossen das außerordentlich.

Auf dem Wasser war viel los, weil es ein schöner, warmer Abend war. Viele Leute, die einfach nur den Moment genießen wollten, aber auch viele Partyschiffe. Meine Güte.

Es war ein langer Tag, und so war ich froh, als wir wieder anlegten und wir zu unserem Quartier zurück laufen konnten.