Das Wetter war heute viel besser als angesagt: 16 Grad und Sonne! Das hat richtig gut getan.
Da es so warm und trocken war, beschloss ich, heute nach Möglichkeit alles zu Fuß zu erkunden. So lief ich, größtenteils am Themseufer entlang, in 45 Minuten nach Covent Garden. Unterwegs konnte ich diesen wunderschön blühenden Baum bestaunen. Was für ein Farbtupfer.
Mein erstes Ziel für heute war das London Transport Museum. Ich war eine halbe Stunde vor Öffnung bereits da und habe mich daher noch ein wenig in Covent Garden umgesehen. Das ist zum einen der Bezirk, zum anderen aber auch ein Shoppingcenter. Hier gibt es viele kleine und interessante Läden. Zum Glück für die Urlaubskasse war noch alles geschlossen.
Im London Transport Museum wird die Geschichte des Öffentlichen Verkehrs in der Hauptstadt erklärt, was überaus interessant ist. Als erstes wurden die Bahnlinien von außerhalb nach London gebaut.
Das erklärt, warum es so viele unterschiedliche Bahnhöfe gibt und nicht den einen Hauptbahnhof, wie sonst eigentlich üblich. Da die Bahnhöfe alle nicht so wahnsinnig zentral lagen (vermutlich aus Kostengesichtspunkten) wurden sie mit U-Bahnlinien verbunden. Dabei gab es erst kein Gesamtkonzept. Die U-Bahn wurde so gebaut, dass das Material, das für den Tunnel ausgehoben wurde, wohl gleich zur Abstützung der Decke genutzt wurde. Daher sind die Londoner Linien auch so unterschiedlich tief gelegen.
Busse wurden zunächst noch von Pferden gezogen.
Das Museum ist extrem familienfreundlich und für Erwachsene ganz spannend. Der Eintritt war aber astronomisch, da es ausschließlich Jahrespässe gibt. Wäre das Museum nicht in meinem London Pass enthalten gewesen, wäre ich wohl nicht hingegangen.
Als nächstes legte ich im Café in der Krypta
der Kirche St. Martin’s in the Fields eine Pause ein. Hier kann man übrigens total gut essen, es gibt sehr viele Plätze und die Beschäftigten sind überaus freundlich.
So gestärkt konnte mir der Trubel auf dem Trafalgar Square nichts anhaben.
Und das schönste: Ich machte das erste Draußen-Picknick der Saison.
Die National Gallery liegt direkt am Trafalgar Square und bietet hohen Kunstgenuss.
Für meine Begriffe sind aber die Räume recht unübersichtlich. Man sollte sich unbedingt einen Plan mit hinein nehmen und vielleicht schon vorher überlegen, was man gerne sehen möchte. Ansonsten verzettel man sich. Zudem war es mal wieder brechend voll. Ich habe schließlich aber doch noch die gesuchten Van Gogh Bilder gefunden und mich sehr gefreut.
Wieder raus aus der National Gallery und einmal halb herum kommt man zur National Portrait Gallery.
Diese ist ebenfalls sehr sehenswert und nicht ganz so voll, wahrscheinlich eben nicht ganz so Mainstream. Gezeigt werden hier, wie der Name schon sagt, Portraits von Königen, Adel, wichtigen Menschen durch die Jahrhunderte. Ganz oben im dritten Stock geht es los mit den Tudors, da hängt ein Holbein neben dem anderen. Und unten sind dann eher moderne Varianten anzutreffen.
Nachdem mein Kunstdurst auf diese Weise wunderbar gestillt wurde, wanderte ich wieder zurück zum Tower Hill.
Unterwegs machte ich einen Abstecher zu einer Mark’s and Spencer Food Hall, um meine Vorräte für die letzten Tage aufzufüllen. Nun bin ich wieder gut ausgestattet.
Eine kleine Abkürzung führte mich durch die Hochhäuser, wo sich interessante Einblicke boten.
Im Hotel war mein Zimmer noch nicht gemacht. Nach einem dezenten Hinweis wurde das aber gleich nachgeholt, so dass ich nun in Ruhe Blog schreiben und bald die Füße hoch legen kann.
Ein wunderbarer Tag mit vielen „ersten“ Dingen: ich habe die erste Biene des Jahres gesehen, bin das erste Mal seit Jahresbeginn draußen ohne Jacke herumgelaufen, habe das erste Picknick mit draußen sitzen gehabt und überhaupt einen wunderschönen Tag!