In der M&S Food Hall habe ich gestern endlich eine einzelne Scone mit Rosinen bekommen. Das sorgte für Abwechslung beim Frühstück.
Zur Etikette: eine Scone schneidet man nicht durch, sondern bricht sie auf. Das ist bei frisch, nicht industrieell gebackenen Scones sehr viel einfacher, als bei dieser. Aber ich habe es hinbekommen.
Traditionell isst man seine Scone mit Clotted Cream und Erdbeer-Marmelade. Clotted Cream ist etwas ganz spezielles und besonderes, sehr fetthaltig, mit fester Konsistenz, mehr so in Richtung Creme Fraiche.
Und dann gibt es verschiedene Meinungen darüber, was zuerst auf die Scone kommt, die Marmelade oder die Clotted Cream. Als Besucher darf man sich aus diesem Streit getrost heraus halten und einfach beides ausprobieren. Da ist man sowohl bei der einen als auch bei der anderen Variante in guter Gesellschaft.
Ich hatte keine Marmelade, weil ich kein kleines Glas finden konnte. Also habe ich eingekochtes Quittengelee zweckentfremdet, das eigentlich als Beilage zu Käse gedacht ist.
Nach dem Frühstück führte mich mein Weg als erstes zur St. Paul’s Cathedral.
Die Kathedrale ist der Sitz des Bischoffs von London. Sie wurde 1669 eingeweiht, das Design stammt von Sir Christopher Wren. Sie ersetzte die frühere Kirche an diesem Standort, die 1666 dem Großen Feuer von London zum Opfer gefallen war. Heute ist sie eines der Wahrzeichen von London.
Schon von außen ist das Design ungewöhnlich, da die anglikanischen Kirchen im Allgemeinen keine Kuppel haben, sondern einen Kirchturm (oder auch mehrere).
Innen ist sie sehr prunkvoll mit Wandmalereien und Mosaiken ausgestattet. Zur Kuppel mit einer inneren und äußeren Galerie kann man hochsteigen. Nur heute früh war der Aufstieg leider noch gesperrt.
Ich machte mit dem Audioguide eine Tour zu den Highlights der Kirche.
Nach dieser Horizonterweiterung ging es weiter über die Fleet Street und The Strand nach Covent Garden.
Hier schaute ich mir heute einige der Läden in Aktion an und legte eine Pause in einem Cafe einer französisch angehauchten Kette ein. Die Backwaren sahen sehr gut aus.
Nach etwas Karten schreiben versorgte ich mich in einem kleinen Laden namens SugarSin, der genau das, nämlich Zuckerwaren in allen erdenklichen Farben hat. Man konnte sich seinen Mix (oder auch Fix) selbst zusammen stellen, was mir besonderen Spaß gemacht hat.
Auf dem Gelände der Kirche St. Paul’s Church Covent Garden machte ich ein kleines Picknick. Zum Nachtisch gab es gleich vom frischen Zucker.
Dann war es Zeit für die Oper. Im Royal Opera House gab es heute um 12 Uhr eine Vorstellung von „La Boheme“ von Puccini.
Schon das Gebäude ist einfach nur schön, rot plüschig und festlich.
Von meinem Sitz aus hatte ich eine wunderbare Sicht.
Der Preis war allerdings auch gepfeffert, aber so oft macht man das ja nicht. Es gibt in der Oper übrigens noch Stehplätze und auch Plätze, von denen man fast nix von der Bühne sieht. Bei der Onlinebuchung der Tickets kann man sich praktischerweise sowohl den Sitz selbst als auch die Sicht auf die Bühne anzeigen lassen. Damit kann man dann entscheiden, wie sich Kosten und Nutzen für einen selbst die Waage halten. Das fand ich unheimlich hilfreich.
Die Aufführung hat mir ganz besonders gut gefallen. Die Inszenierung war schlicht, aber zweckdienlich und stellte die Musik in den Vordergrund. Die Sängerinnen und Sänger waren sehr gut; auch das Orchester, das unter Leitung einer Dirigentin spielte, war großartig.
Es war ein ganz besonderes Erlebnis, das meinen Aufenthalt noch schöner gemacht hat.
Nach 2,5 Stunden war die Aufführung vorbei, und so lief ich zurück ins Hotel, größten Teils an der Themse entlang.
Auf Nachfrage wurde netterweise auch mein Zimmer gemacht, so dass ich in Ruhe Dinner essen konnte.
Nach dem Blog schreiben werde ich den morgigen Tag vorbereiten, leider meinen letzten für dieses Mal in London. Es gäbe hier noch so viel mehr zu entdecken. Aber andererseits gibt es dann viele Gründe, bald wieder zu kommen.