Von Shanklin nach Ryde

Meine Nacht war sehr unterbrochen und recht kurz. Zu viel im Kopf, das die Füße noch nicht heraus gelaufen haben.

Ich ließ es ruhig angehen und machte mir erstmal einen Kaffee mit Milchschaum. Etwas behelfsmäßig, aber lecker.

But first: Coffee!

Dann versorgte ich mich mit Frühstück.

Yeo Valley Joghurt zum Frühstück.

Um 7:20 Uhr stellte ich meinen Koffer bereit. Eine freundliche Frau an der Küche fragte mich, ob ich nicht noch ein Frühstück to go mitnehmen wollte. Aber da es noch nicht fertig war und ich aufgrund der Regenvorhersage wirklich, wirklich los wollte, verzichtete ich. Ich hatte mich im Hotel auch noch reichlich mit Keksen aus der Lounge eingedeckt.

Es tröpfelte, als ich aus der Tür trat. So holte ich wohl oder übel die Regenjacke aus dem Rucksack hervor, zum ersten Mal in diesem Urlaub.

Dann ging es los über die Highstreet von Shanklin

Leider auch gestern schon geschlossen.

und schließlich hinunter an die Strandpromenade. Noch in Shanklin gab es die erste Sperrung. Keine Hinweise auf eine Umleitung. Ich folgte einfach den anderen Leuten, die so aussahen, als ob sie einen Plan hatten. So kam ich nach einer Weile wieder zurück auf die Promenade. Shanklin ging fast unmerklich in Sandown über, nur dass es hier keine Klippen mehr gab.

Sandown.

Die Promenade führte an dem leider noch geschlossenen Dino-Museum vorbei

Jurassic World.

bis zum Parkplatz Yaverland. Dann ging es wieder hoch hinauf auf das Red Cliff und die Bembridge Down. Ein sehr schöner Abschnitt war dies, wenn auch der Aufstieg anstrengend war. Am Culver Cliff ging es herum zur Whitecliff Bay. Alles unterschiedliche Gesteinsfarben, daher die Namen der Klippen.

Coastal Path.
Ungewöhnlicher Pier.

In Bembridge gab es die nächste Sperrung, dieses Mal mit einer sehr spärlich ausgeschilderten Umleitung.

Die Bänke stehen nur da, weil man wegen der Sperrung die Karte ansehen muss.

Zwischendrin schaute ich verloren auf die Karte. Ein älterer Mann sprach mich an, um mir Hilfestellung zu geben, dachte aber erst, ich würde in die andere Richtung wollen. Das wäre ja beinahe was geworden. Aber überaus nett und hilfsbereit sind die Leute hier.

Lavendel.

Der Weg führte zum Bembridge Harbour, der sehr industriell und daher ziemlich langweilig war. Das Stück zog sich, mit Gegenwind und Nieselregen. Schließlich kam ich zur ehemaligen Mühle und den Alten Mühlenteichen.Hier wurde der Weg richtig aufregend, denn ich konnte übers Wasser gehen! Über den Causeway ging es durch die Old Mill Ponds hinüber nach Duver.

Da soll der Weg lang gehen?
Tatsächlich durchs Wasser.

Nun war es höchste Zeit für Lunch. An diesem schönen Plätzchen steht die St. Helen’s Church bzw. was von ihr übrig ist.

Picknickplatz.

Das war ein toller Ort für eine Pause und ganz windgeschützt.

Lunchaussicht.
Lunch.

So gestärkt verflogen die nächsten Kilometer. Erst ging es inlands, dann bei Seaview wieder an den Strand. Hier setzte erneut der Nieselregen ein, so dass ich gar keine Fotos mehr gemacht habe. Seaview ging über in Ryde, und auf einmal war ich bei meiner Unterkunft, dem Ryde Castle Hotel. Dieses befindet sich tatsächlich im ehemaligen Castle. Das hört sich jetzt doller an, als es ist. Aber das Zimmer ist einigermaßen groß und vernünftig, wenn auch etwas angestoßen. Dieses Land geht echt den Bach runter…

Meine Bleibe für die Nacht.
Essen hätte nicht sein brauchen.

Heute war ich zu früh dran, um schon einzuchecken. Und so ließ ich meinen Rucksack zurück, schaute mir Ryde an und kaufte bei einem gigantisch großen Coop Wasser und ein paar Lunch-Zutaten für morgen.

Dann kam ich endlich aufs Zimmer und nahm eine sehr willkommene Dusche.

Gleich geht’s ins Bett.
Aber vorher wird hier Blog geschrieben.
Und als allererstes geduscht.

Danach war ich im „Hotel-Restaurant“ essen. Es war im Prinzip ein Pub und zwar ein sehr seltsamer. So wenig Service habe ich noch in keinem Pub erlebt. Ich wurde trotz der Reservierung zunächst ignoriert, Die sehr junge Bedienung an der Bar war total überfordert, mir einen Tisch zu geben und verwies auf ihre Kollegin, die mich ebenfalls ignorierte. Bestellt wurde an der Bar. Nun gut. Die junge Bedienung wollte mir zunächst das falsche Gingerbeer andrehen.

Sehr erfrischend.

Das Essen sah o.k. aus, aber das Fleisch war zäh, die versprochenen Samen und Saaten nicht zu finden und der Spinat recht welk. Naja, dafür war der Kürbis lecker und warm.

Garden Salad.

Nun lege ich gleich die Füße hoch und bereite mich mental auf morgen vor. Es ist die letzte Etappe der Wanderung. Nachdem es heute so gut lief, bin ich darüber richtig wehmütig. Ich werde es aber noch einmal genießen.

Hoffentlich wird das Frühstück im Hotel besser als das Abendessen.

Insgesamt: 26,39 km (statt angekündigten 23 km), sechs Stunden.