Auf den gestrigen Regen folgte heute Sonnenschein, ein Glück!
Aber erstmal gab es einen herrlichen Kaffee mit Milchschaum und Frühstück.
Als ich um 7:30 Uhr hinunter ging, hatte meine Vermieterin doch noch ein weiches Herz und lud mich ein, wenigstens noch einen Kaffee zu trinken. Das habe ich gerne angenommen. Auch vom Buffet, das nach und nach von ihr und ihrem Mann aufgebaut wurde, sollte ich mich gerne noch bedienen. Ich packte noch ein paar Dinge in die Lunchbox, und los ging’s.
An der Talstation der Seilbahn ging es über viele Stufen sehr, sehr steil den Berg hoch. Der Aufstieg war anstrengend. Oben wurde ich mit einem schönen Ausblick belohnt.
Noch lag Nebel über allem, ein ganz besonderes Licht.
Dann ging es hinein in den Wald. Von breiteren Wegen ging es auf schmale Pfade. Das war sehr schön, aber auch sehr feucht.
Nach und nach waren meine Hosenbeine durch, aber leider auch meine Schuhe, vor allem der linke. Da gab die Membran leider recht schnell auf, so dass sich meine Socke mit Wasser voll sog. Das bliebt leider für den Rest des Tages so. Bäh!
Vereinfacht gesagt ging es heute über drei Berge, mit jeweils sehr steilen Auf- und Abstiegen. Am Ende des ersten Abstiegs kam ich in Klotten an. Da war ich auch sehr froh, allerdings weniger wegen des Weins, sondern mehr wegen der geschafften Strecke.
Hinter der Stadt ging es wieder hoch hinauf
in den Wald. Hier gingen mir drei Männer voraus. Das war ganz gut so, denn so konnte ich mich darauf besinnen, langsam zu machen, damit ich beim Aufstieg nicht zu sehr außer Atem komme. Eine gute halbe Stunde ging es in Serpentinen hoch. Puuuuuuuuuh!
Nun ging es durch ein Naturschutzgebiet, das einen völlig anderen Charakter hatte als der Moselsteig sonst. Es gab viele Wiesen und Getreidefelder.
Die Sonne wärmte mich ordentlich. Schließlich ging es durch den Wald nach Kail. Kurz vor Kail gab es eine Sonnenbank, die mich dazu einlud endlich Mittagspause zu machen.
Gestärkt machte ich mich an den Abstieg nach Pommern. Endlich kam die Mosel wieder in Sicht.
Kurz vor Pommern steht diese schöne Sonnenuhr. Sie ging sogar richtig!
In Pommern war alles geschlossen.
Also weiter, zum dritten Mal einen steilen Aufstieg. Der führt auf den Martberg und forderte wirklich die letzten Reserven. Oben auf dem Berg gibt es eine römische Tempelanlage, davor war der Platz schon den Kelten heilig.
Leider waren die Gebäude alle verschlossen. Einen Schlüssel sollte man sich im Cafe abholen, aber ein solches habe ich weit und breit nicht gefunden.
Dann also weiter zum Endspurt.
Durch Serpentinen im Wald hinunter, hinaus in die Weinberge
und schließlich hinein nach Karden.
Bei der Tour-Info im Bahnhof kaufte ich ein paar Postkarten und überquerte die Mosel zum Stadtteil Treis, wo meine Unterkunft für heute Nacht, die Pension Luna liegt. Zuvor kaufte ich bei Edeka ein.
Die Tür der Pension war verschlossen. Ich musste die Vermieterin anrufen, die dann herunter kam und öffnete. Mein Zimmer ist recht klein und dunkel. Ausgerechnet heute funktioniert die Heizung nicht, was wegen der nassen Socke echt blöd ist.
Erstmal eine Dusche, dann essen.
Zum Nachtisch gab es selbst angerührten Zitronenquark mit Honig.
Die Schuhe habe ich mit Zeitung ausgestopft und schon einmal das Papier gewechselt. Ich hoffe, sie sind bis morgen trocken. Denn auch morgen steht wieder ein volles Programm an.
Ein sehr schöner Wandertag bei perfektem Wetter. Vielleicht ein wenig zu viel Strecke und zu steil hoch und runter. Aber die Landschaft ist eben, wie sie ist.
Etappe:
30 km, 8 Stunden
Anstieg: 910 m, Abstieg: 897 m, maximale Höhe 379 m