Wanderung von Löf nach Kobern-Gondorf

Mit blauem Himmel und Sonnenschein brach der letzte Wandertag an der Mosel für dieses Mal an.

Nach dem Gespräch an der Rezeption gestern hatte ich mich wieder selbst um mein Frühstück gekümmert.

Frühstück.

Als ich wanderfertig runter ging, um meinen Koffer zu deponieren, stand die Tür zum Frühstücksraum offen, eine niederländische Reisegruppe bildete eifrig Schlangen und überall standen Koffer herum. Da war ich unsicher, wo ich meinen Koffer deponieren sollte. Nicht, dass er noch mit den Niederländern mitgeht…

Also fragte ich eine der Hotelangestellten. Diese schnappte sich erstmal meinen Koffer, damit er nicht verschütt ging und wies mir einen Platz fürs Frühstück zu. Ich sagte ihr, dass ich gestern eine ganz andere Info bekommen hätte und jetzt wirklich los müsse. Ob ich mir etwas mitnehmen könne? Nein, das sei streng verboten und stehe überall auf den Schildern. Ich habe mich freundlich verabschiedet und auf den Weg gemacht.

Von Löf ging es über die Moselbrücke auf die andere Seite. Sofort führte der Weg steil nach oben,

Noch etwas diesig.

vorbei an der Burg Thurant

Noch ne Burg.

und in den Wald hinein. Auf einem sehr schmalen und nicht ganz einfachen Pfad gewann ich weiter an Höhe. 

Aussicht.
Rückblick auf die Burg.

In Serpentinen ging es bald wieder hinunter, nach Alken. An der St. Michael Kapelle verfranste ich mich etwas, weil ich den Abzweig übersah. Es führten Stufen nach unten mit den Schild „Beinhaus“. Das hielt ich für den Keller, es war aber ein Durchgang…

Hinter Alken ging es direkt wieder hoch, durch die Weinberge. War das anstrengend! Oben auf den Bleidenberg gab es eine schöne Aussicht,

Weiter ging’s über Feldwege,

Am Feldrand entlang.

wieder mal an der Hangkante entlang, durch den Wald. Unterwegs kam ich an der Rekonstruktion einer keltischen Pfostenschlitzmauer vorbei.

Rekonstrukion.

Alles sehr spannend heute.

Schließlich gab es den dritten und letzten Aufstieg für heute, der nicht enden wollte. Oben bot sich eine grandiose Weitsicht bis hinüber zu den markanten Kegeln der Vulkaneifel.

Ich kam an der Röder Kapelle vorbei.

Kleine Kapelle.

Sehr nett. Solche Kapellen finden sich unterwegs immer wieder, wie auch Kreuzwege oder Heiligenwege vor den Ortschaften.

Weitblick.

Schließlich gelangte ich zur Mönch-Felix-Hütte, einem tollen Aussichtspunkt.

Das Ziel kommt in Sicht.
Ausblick vom Aussichtspunkt.
Und noch eine Rückschau.

Erst wollte ich hier Lunch essen, aber dann kamen zu viele Leute und dadurch zu viel Unruhe. Da machte ich mich lieber an den Abstieg nach Niederfell und belegte dort eine Bank an der Straße. Es war nicht ganz so romantisch, aber ich war inzwischen hungrig.

Lunch.

Die letzten Kilometer auf die andere Moselseite nach Kobern-Gondorf vergingen schnell und leicht.

Kurz vor dem Bahnhof kaufte ich Briefmarken. Dann machte ich mich auf die Suche nach dem richtigen Zug, der schon innerhalb von 10 Minuten kam. Das war sie, die letzte Wanderung. Schön war sie, aber gut, dass ich so früh gestartet bin, denn es war inzwischen ganz schön warm.

In Koblenz löste ich am Parkhaus den Hauptbahnhofs mein Auto aus. Kaum zu fassen, dass ich am letzten Sonntag hier eingetroffen bin und es abgestellt habe. Kaum eine Woche, und dennoch kommt es mir unendlich lang vor, weil ich jeden Tag soooo viel erlebt habe.

Da ich das Parkhaus meines Hotels nicht finden konnte, bin ich erstmal ins Einkaufszentrum gefahren. Dort bummelte ich in Ruhe, kaufte Tee, ein paar profane Lebensmittel und etwas Feinkost. Dann rief ich einfach im Hotel an und ließ mir den Weg in die Tiefgarage erklären.

Das Zimmer ist eher schlicht. Leider zur Straße und Internet empfange ich auch nicht. Wir sind ja auch erst im Jahr 2024. Auf meine Beschwerde hin zuckte die Tante an der Rezeption nur mit den Achseln. Schönen Dank auch. Frühstück gibt es nicht um 6:30 Uhr, wie groß angekündigt, sondern „erst“ ab 7 Uhr. Na, da habe ich insgesamt natürlich schon mal Glück mit.

Etwas angegrummelt machte ich mich auf den Weg zum Deutschen Eck. Das musste jetzt noch sein. Am Deutschen Eck fließen Mosel und Rhein zusammen. Und nachdem ich nun jeden Tag an der Mosel war, konnte ich das nicht ungesehen lassen.

Am Deutschen Eck.
Mosel und Rhein gemischt.

Heute war zudem Bierbörse und irgendein Kinderfest in der Altstadt. Dazu gutes, warmes Wetter. Die Stadt war zum Bersten voll. Das war ein Kulturschock nach meinem Natururlaub im einsamen Wald und Feld…

Nun habe ich Abendbrot gegessen

Abschluss-Dinner!

und sitze an der Lobby zum Beitrag hochladen. Ansonsten gehe ich nur noch ins Bett, ich bekomme eh schon Kopfschmerzen.

Etappe:

17 km, 4 Stunden 17 Minuten

Anstieg: 598 m, Abstieg: 586 m, maximale Höhe: 342 Meter