Von Dinos und Schleusen

Gestern Abend bin ich völlig übermüdet früh eingeschlafen. Nur leider habe ich nicht mehr geschlafen als sonst, so dass ich ab 1:30 Uhr wach lag. Mein Kopf war wieder mal so voll, dass ich auch leider nicht mehr entspannen konnte.

So habe ich den Tag langsam nach und nach begonnen. Zunächst regnete es noch, so dass ich keine Eile hatte. Erstmal einen Kaffee.

But first: Coffee!

Mit dem neuen Espressogerät bin ich heute früh leider noch nicht klar gekommen. Entweder lag es daran, dass es nicht vollständig geladen war oder an mir. Ich versuche es morgen noch einmal in Ruhe. Insofern musste dann Instant-Kaffee her. Leider war das der letzte und auch noch entkoffeiniert. Nicht das richtige morgens…

Als erste Handlung des Tages lief ich durchs Dorf zum Briefkasten und schaute auf dem Rückweg im örtlichen Lädchen hinein. Einmal Gemischtwaren sozusagen – man bekommt immerhin ein paar grundlegende Sachen, wenn man etwas im Supermarkt vergessen hat. Schön, dass es so etwas hier noch gibt. Das ist sicherlich sehr hilfreich für die Bewohner.

Dann fuhr ich nach Kelheim zu dm und kaufte bei der Gelegenheit an einer Bude gleich lokalen Spargel. Die Zeit geht langsam zu Ende.

Jetzt war es aber höchste Zeit für eine Reise in eine andere Zeit, nämlich die Urzeit. Ich fuhr ins Dinosauriermusem Altmühltal in Denkendorf. Das Altmühltal ist nämlich eine besonders ergiebige Fundstätte für Versteinerungen aus der Jurazeit, als Bayern ein subtropisches Meer war. Nicht nur Fossilien wurden hier gefunden, sondern auch Dinosaurierknochen bzw. ganze Skelette. Immer wieder kommen neue Funde hinzu. Ein besonderer Glücksfall war es so gesehen, dass vor ein paar Jahren die ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München ausgebaut wurde. Dazu musste man nämlich viel graben und sogar Felsen sprengen. Das war eine wahre Fundgrube für Fossilien.

Nachdem ich den steifen Eintritt gelöhnt hatte, ging es als erstes in die Museumshalle. Hier gibt es den Urvogel Archaeopteryx zu bestaunen.

Arche.

Es ist das zwölfte oder vierzehnte Fossil, das weltweit bisher gefunden wurde. Und ein besonders schönes Exemplar. Zwar sind im Gegensatz zu anderen Funden keine Federn zu erkennen; dafür aber das Skelett in besonders klarem Detail.

Besonders gruselig fand ich dieses Ungeheuer.

Monster.

Es ist ein Dakosaurus, der unumstrittene Herrscher des Jurameeres. Dort stand dieses Meereskrokodil an der Spitze der Nahrungskette. Es ernährte sich von Meeresreptilien wie Ichthyosauriern und ähnelte in der Lebensweise wohl heutigen Meeresräubern wie dem Weißen Hai oder Orcas. Die Versteinerung dieses fünf Meter langen Tieres ist das weltweit größte Plattenkalkfossil überhaupt. Es ist etwa 130 bis 150 Millionen Jahre alt und wurde im bayerischen Painten gefunden.

Ebenfalls mit von der Partie sind die Skelette „Little Al“, ein jugendlicher Allosaurier aus Wyoming, und „Rocky“.

Rocky.

Letzterer ist mit zehn Metern Länge das einzige Originalskelett eines jugendlichen Tyrannosaurus rex weltweit. Laut Website des Museums ist es eines von überhaupt nur drei Tyrannosaurus-Originalskeletten in Europa und angeblich das einzige, das in Deutschland zu sehen ist. Das ist so aber nicht richtig, denn zumindest aktuell residiert Tristan Otto im Naturkundemuseum in Berlin. Daher bin ich nicht sicher, ob die Zahl drei für Europa noch korrekt ist. Gefunden wurde „Rocky“ im US-Bundesstaat South Dakota. Das Skelett ist zwischen 66 und 68 Millionen Jahre alt.

Und nochmal von vorne.

Hinter dem Museum gibt es einen Waldrundgang durch die verschiedenen Erdzeitalter: Erd-Altertum, Trias, Jura, Kreide und Erd-Neuzeit habe ich durchschritten. Auch den Wald-Biergarten direkt neben der Dino-Hüpfwiese… Kinder sind halt (zum Glück) immer noch Dino-begeistert. Das soll sich bitte auch nie ändern.

Dinos im Wald.
Bloß nicht ärgern.
HIerzu: „Omaaaa! Der Saurier hier ist tot!!!“

Nach dem Rundgang gönnte ich mir noch eine Kaffeepause, bevor ich mein nächstes Ziel ansteuerte.

Pausenausblick.
Auch die Speisekarte drehte sich um Saurier.
Was für eine geschmackvolle Tasse.

Es ging nach Riedenburg. In Riedenburg mündet das Flüsschen Schambach mit zwei Armen in den Stadtweiher, dieser ist verbunden mit der Altmühl, zugleich Rhein-Main-Donau-Kanal. Riedenburg hat gleich mehrere Burgen um sich herum: Schloss Rosenburg, Burg Prunn sowie die Burgruinen Rabenstein und Tachenstein. Es gibt einen kleinen Schreibwarenladen, einen Marktplatz mit Touri-Info und u. a. einem Bioladen, bei dem ich mir Lunch organisierte. Den genoss ich auf einer Bank am Wasser.

Lunchausblick.

Dann drehte ich eine Runde immer am Wasser lang, hin über eine Brücke, zurück über die Riedenburger Schleuse. Das war ein netter Rundgang.

Eine der Brücken von Riedenburg.
Blick von der Schleusenbrücke.
Auf dem Weg zur Schleuse.

Schließlich erledigte ich noch den Großeinkauf bei Rewe. Nun sollte ich gut über die Woche kommen. Interessanterweise gab es bei Rewe zumindest teilweise ein anderes Angebot als zu Hause. Besonders gestaunt habe ich über die vielen verschiedenen Knödelarten in der Kühlung. Auch Packungen mit Einlagen für Hochzeitssuppe waren darunter. Bei den Molkereiprodukten gab es keine Bärenmarke, dafür aber um so mehr Weihenstephan und Andechser Biomolkerei. Ich leistete mir gemahlenen Kaffee von der örtlichen Kaffeerösterei. Den kann ich entweder im Espressomacher nutzen (falls ich den jemals verstehe) oder halt in der Cafepress. Dann muss ich nicht mehr ohne Saft in den Tag starten.

Kofferraum voll und ab nach Hause. Da gab es Abendessen und Nachtisch.

Spargelsalat.
Tee, Karamell und Marshmallows.

Nun werde ich gleich noch Postkarten schreiben. Vielleicht schaffe ich es auch noch auf den Balkon, denn morgen soll die Sonne eine Pause einlegen.

Ein schöner Tag mit höchst unterschiedlichen Eindrücken.

Und ein paar Blümchen für die Seele.