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Wanderung von Trier nach Schweich

Der Tag startete wunderbar mit einem leckeren Frühstück im Hotel Aulmann.

Guten Hunger!

Bester Laune startete ich gegen 8 Uhr meine Wanderung von Trier nach Schweich auf dem Moselsteig.

Der Moselsteig führt nicht immer durch die Städte. Dafür gibt es meist sogenannte Zuwege, die aber wie der Steig selbst markiert sind. Die Hauptroute ist dabei gelb markiert,

Das ist das Zeichen.

der Zuweg in braun. Sehr praktisch und gründlich.

Durch die Porta Nigra schritt ich aus der Stadt heraus. Auf dem Fußgänger-Grünstreifen ging es dabei an diesem sehr ungewöhnlichen Insektenhotel vorbei.

Insektenhotel.

Auf der anderen Seite der Mosel ging es auch schon hoch, hoch, hoch den Hang hinauf.

Blick zurück nach Trier.

Der Weg führte zunächst an der Hangkante entlang, zwischen den Bäumen bot sich immer wieder eine schöne Aussicht.

Blick auf die Mosel.

Über den Wackenberg und den Steigenberg ging es wieder hinunter in den kleinen Ort Ehrang, der an der Kyll liegt, die in die Mosel fließt. Ehrang ist ausgesprochen hübsch, aber leider stehen auch hier wieder einmal viele Läden leer, sind so einige Häuser in einem schlechten Zustand.

Das älteste Haus von Ehrang.

Hinter der Kirche in Ehrang ging es wieder hinauf, und zwar auf den Stationen des Kreuzweges. Das war recht interessant. Bald dahinter ging es wieder in den Wald hinein.

Runter über Serpentinen.

An einigen Stellen war der Weg recht matschig, aber zum Glück haben wir hier weder den Starkregen, noch das Hochwasser wie in Bayern.

Der sehr mühsame Aufstieg wurde an der Heidenstuben Aussicht mit einem wunderbaren Weitblick belohnt. Unter dem Metallkreuz standen mehrere Bänke. Es war ohnehin Mittagszeit, und so machte ich Rast.

Lunchaussicht.
Lunch.

Es war sehr ruhig hier oben, nur unterbrochen von einem Rascheln. Und noch eines. Hm. Wer ist denn das? Eidechsen! Und zwar eine ganze Menge davon, die sehr zufrieden in der Sonne badeten.

Nette Begegnung.

Zufälligerweise rief gerade hier meine Vermieterin vom Quartier der nächsten Woche an, um die Einzelheiten der Anreise zu besprechen und mitzuteilen, dass bei ihnen kein Hochwasser ist und die Gefahr hierfür auch nicht besteht. Da war ich sehr beruhigt.

Körperlich und seelisch gestärkt konnte ich mich wieder auf den Weg machen.

Unterwegs.

Zwischendrin gab es auch hier mal eine Umleitung, die sehr nett kommentiert wurde.

Da geht’s lang.

An Quint vorbei, durch den Wald, über Wiesen und schließlich auf einem schmalen Wiesenstreifen hinunter nach Schweich.

Hier knickte ich beim Bahnhof vom Moselsteig ab, denn Schweich war zwar das Ende meiner Wanderung für heute, aber noch nicht mein Tagesziel.

Das war heute der Moselsteig.

Kaum stand ich auf dem richtigen Bahnsteig, fuhr auch schon der Zug ein, der mich nach Bullay brachte. Die Schaffnerin wollte gar nicht mein Deutschlandticket sehen (ich bin nicht sicher, ob es dieselbe Schaffnerin wie gestern war…), sondern schenkte mir Nimm 2-Bonbons. Das machte sie bei allen Fahrgästen im Zug. Das war doch mal wirklich ein besonderer Service der Deutschen Bahn.

In Bullay lief ich zunächst zum Edeka und kaufte einiges zur Selbstversorgung ein. Ich hatte schon per Google festgestellt, dass es hier zwar viele Weinstuben gibt, aber eher weniger vernünftiges zum Einkehren. Daher dachte ich mir, selbst ist die Frau.

So ausgestattet machte ich mich auf zu meinem Quartier, dem Traditionshotel Mosella.

Das Hotel.

Von außen sieht es sehr hübsch aus. Das Zimmer ist eher karg…

Naja.
Naja, naja.

Nun gut, das macht einen mal wieder demütig. Leider scheint es nicht unbedingt Tradition zu sein, die Zimmer mal ordentlich zu putzen. Ich habe als erste Maßnahme alle Oberflächen abgestaubt. Das Bad ist leider auch nicht so tacko. Also essen mag ich hier definitiv nix, zumal sich die Frühstückszeiten morgen nicht mit den Abfahrten der Moselbahn vertragen.

Ich ging duschen, packte mir mein Abendessen in die treue Box und machte mich damit auf ans Ufer der Mosel. Auf einer Sonnenbank gab es die sehr willkommene Stärkung,

Bohnensalat, Ei, Kracker.

und den morgigen Tag habe ich dabei auch gleich geplant. Nun muss ich nur noch entscheiden, welchen Zug ich morgen nehme. Leider liegen zwischen den beiden, die in Frage kommen, 1,5 Stunden. Der eine ist ein wenig früh, der andere ein wenig spät…

Bullay ist recht klein, mit einiges sehr netten Häusern.

Kirche und Haus.
The Olive Tree House.

Aber für heute ist es genug.

Ein sehr schöner Wandertag bei bestem Wetter. Der Moselsteig macht Spaß, ist durch das Auf und Ab ganz schön anspruchsvoll und bietet immer wieder neue Aussichten. Und vielleicht auch Einsichten, wer weiß.

Etappe:

20,81 km, 4 Stunden 55 Minuten

Anstieg: 586 Meter, Abstieg: 549 Meter, maximale Höhe: 275 Meter

Nach Trier

Die Nacht im Hotel Tandreas in Gießen war ganz gut. Offenbar liegt das Hotel in der Nähe von einem Krankenhaus, jedenfalls kamen mehrfach Rettungswagen mit Sirenen durch. Aber davon abgesehen, bin ich zwar früh, aber relativ erholt aufgewacht. Der Infekt ist auch ein wenig besser.

Ich startete ruhig in den Tag mit meinem Lieblings-Morgenritual.

Hmmmmmmmmmmmm.

Dann ein kleiner Morgen-Spaziergang zum Briefkasten, und um 7 Uhr gab es Frühstück.

Gesunder Start in den Tag.

So gestärkt machte ich mich auf die Autofahrt nach Koblenz. Gleich am Anfang gab es mal wieder eine Straßensperrung. Ich hab’s aber auch irgendwie mit den Sperrungen…

In Koblenz parkte ich das Auto in der Tiefgarage am Bahnhof, nachdem ich den Eingang endlich gefunden hatte. Von dort lief ich hoch zu den Zügen. Und stellte fest, dass ich die Schuhe nicht gewechselt hatte. Meine Wanderschuhe befanden sich noch im Kofferraum. Also wieder runter. Immerhin habe ich es noch gemerkt, bevor ich im Zug saß…

Mit einem luxemburgischen Regionalzug ging es ganz gemächlich und beruhigend zunächst an der Mosel entlang, später durch eine flachere Landschaft. Es war genug Zeit für Lunch.

Lunch im Zug.

Um 11:30 Uhr erreichte der Zug den Hauptbahnhof von Trier.

Ich lief zunächst zu meinem Hotel, dem Hotel Aulmann, um mein Gepäck abzuwerfen. Ohne lässt es sich nämlich viel schöner durch die Stadt bummeln. Auf dem Weg erhaschte ich einen ersten Blick auf die berühmte Porta Nigra.

Porta Nigra von hinten gesehen.

Vom Gepäck befreit machte ich mich auf zum Sightseeing.

Als erstes ging es durch die Straßen, am Kornmarkt vorbei

St. Georg Brunnen von Johannes Seiz.

über den Hauptmarkt

zur Touri-Info, um Postkarten zu kaufen. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn nicht nur gab es wunderbare Karten, sondern auch die frohe Botschaft, dass heute Tag des Unesco Kulturerbes ist und daher der Eintritt zu allen Sehenswürdigkeiten, die hierzu gehören, frei. Das war natürlich fantastisch!

Überaus happy besichtigte ich die Porta Nigra.

Porta Nigra von vorne.

Die Porta Nigra ist ein in 170 n. Chr. errichtetes Stadttor, angeblich das weltweit besterhaltene Stadttor der Antike und ein Wahrzeichen von Trier. Der Name stammt aus späteren Zeiten, als sich der Stein schwarz verfärbt hatte. Man kann innen zu den Stockwerken hoch steigen und bekommt so gleich eine schöne Aussicht über die Altstadt.

Als nächstes ging es zum Dom St. Peter.

Links der Dom, rechts die Liebfrauen-Basilika.

Der Kern des Gebäudes stammt aus dem 4. Jahrhundert., somit handelt es sich um die älteste Bischofskirche Deutschlands. Die bedeutendste Reliquie, der Heilige Rock, ist mir entgangen. Statt dessen habe ich aber den schönen Kreuzgang durchschritten.

Innenhof.
Blick auf Engel aus dem Kreuzgang.
Dom innen.

Direkt nebenan befindet sich die Liebfrauen-Basilika, die älteste gotische Kirche in Deutschland aus dem 13. Jahrhundert. Gegenüber ist das Dom-Info-Center mit Shop, wo ich ausnahmsweise aber mal keine Postkarten gekauft habe.

Ich lief weiter zur Konstantin-Basilika, vorbei am Kurfürstlichen Palais, durch den Palastgarten. Da war es Zeit für eine Pause, und zwar im Cafe Zeitsprung vom Rheinischen Landesmuseum.

Mach mal Pause.

Jetzt war ich wieder aufnahmefähig. Also sah ich mir die Ruinen der Kaiserthermen an. Hierbei handelt es sich um eine Römische Badeanlage aus dem 4. Jahrhundert, mit einem unterirdisch begehbarem Kanalsystem. Sehr faszinierend und auch noch so viel von dem Gemäuer erhalten.

Die Kaiserthermen.

In Trier gibt es nicht nur Römer-Ruinen, sondern auch Karl Marx. Der ist nämlich hier geboren. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich ihn auch im Ampelmännchen.

Wer hält mich denn da auf?

Schließlich stand noch die Römerbrücke auf dem Programm. Diese ist die älteste Brücke nördlich der Alpen, ein Pfeiler stammt aus dem 2. Jahrhundert und somit noch aus römischer Zeit. Die aktuellen Brückenbögen wurden 1717/18 errichtet. Außerdem fand hier heute ein Brückenfest statt, das ich mir aber viel quirliger vorgestellt hatte. Es gab erstaunlich teures Streetfood, natürlich Wein, und für Kinder „römische Technik“, die aussah wie ein Jenga-Turm. Und natürlich frei Haus den ersten Blick auf die Mosel, die mich durch die nächsten Tage begleiten wird.

Endlich: die Mosel.

Nach so vielen Superlativen war ich erschöpft. Im Hotel konnte ich nun einchecken. Zutritt zum Zimmer gibt es ausschließlich mit Code, keine Zimmerkarte mehr. Das fand ich hypermodern.

Das Zimmer ist ganz nett.

Meine Dachstube.

Ich habe mich häuslich eingerichtet, Abendbrot bereitet

Dinner.

und Nachtisch. Den habe ich in einem kleinen Laden hier in Trier gekauft. Der Mix reicht auch noch für morgen, denke ich; toller Laden.

Was süßes zum Abschluss.

Jetzt bereite ich den ersten Wandertag morgen vor, werde wieder umpacken und dann noch etwas entspannen.

Trier ist ein wunderschönes Städtchen, es gibt viel zu entdecken. Auf jeden Fall ist es eine Reise wert.

Auf los… geht’s wieder los!

Nachdem ich gestern noch brav den Briefwahlmarathon vollbracht habe

Europawahl und Gemeindewahl.

ging es heute früh los auf die nächste Reise. Dieses Mal Richtung Süd-Westen. Da für Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg heftiger Regen vorhergesagt war, fuhr ich auf den Ratschlag einer Kollegin hin lieber gleich auf der A2 Richtung Westen und knickte bei Braunschweig ab. Das war eine ganz gute Idee. Ich hatte immerhin nur Nieselregen auf der Fahrt und einen Stau wegen Unfall. Die Rettungskräfte waren noch vor Ort, hoffentlich ist niemand verletzt worden.

Ein paar Pausen mussten auch sein. Dieses Mal ergab es sich, dass ich ausschließlich Rastplätze mit Sanifair-Toiletten ansteuerte. Immerhin sind die sauber, auch wenn sie eine Gebühr kosten. Vom Gutschein gab es beim ersten Stopp was Süßes. Regenbogen sind immer gut, ganz besonders auf Reisen.

Regenbogen-Edition.

Kurz vor 14 Uhr kam ich in Gießen an, wo ich im Hotel Tandreas schlafe. Das Zimmer ist schön und recht groß, ruhig nach hinten hinaus.

Zimmer.
Bad.
Ruhezone.

Nachdem ich mein Gepäck abgelegt hatte, ging ich gleich wieder los. Die Straße runter und zur Innenstadt von Gießen. Gießen ist eine Universitätsstadt und hat viel Historie zu bieten. Es gibt auch einen Botanischen Garten, den ich aber angesichts des trübsinnigen Wetters nicht besucht habe. Statt dessen haben ich diesen Engel vor dem Turm am Markt gefunden.

Turm und Engel.

Ich bummelte ein wenig durch die Fußgängerzone, schaute in diesen oder jenen Laden, kaufte Postkarten und entdeckte einen kleinen, unabhängigen Teeladen. In Gießen gibt es schöne alte Gebäude

Altstadthäuser.

Kunst auf der Straße

Beim Klatsch.

und Fachwerk.

Das Haus zum Löwen. Auch mit Kunst.

Auf dem Rückweg schaute ich beim hypermodernen Rathaus vorbei, welches auch noch ein paar andere Funktionen erfüllt. Nur verschlossen war es eben heute am Samstag. Für die Kunsthalle gab es aber noch einen anderen Eingang.

Rathaus und Co.

Wieder zurück im Hotel gab es Abendbrot.

Gurkensalat, Pilz-Garnelen-Suppe und Maisflips.
Skyr mit Zucker (Hotel-Betthupferl).

Aus dem letzten Urlaub habe ich mir irgendwie einen leichten Infekt mitgebracht. Montag ging es mir nicht so dolle, ab Mittwoch Abend war ich heiser und seit Donnerstag Nachmittag huste ich. Daher habe ich gleich den Tee aus dem kleinen Teeladen eingesetzt. Und davor gab es schon Ingwer-Aufguss mit einer halben Zitrone. Das werde ich morgen früh auch noch einmal machen. Dann müsste ich am Montag wieder fit wie ein Turnschuh sein.

Immun-Kur.

Nun geht es unter die Dusche und früh ins Bett.

Ein guter Auftakt für zwei Wochen Urlaub.