Strickjacke mit Apfelblüten

Meine beste Freundin hat mir zu Weihnachten wunderschöne Wolle geschenkt. Diese gefiel mir so gut, dass ich mich entschlossen habe, noch etwas dazu zu kaufen und ein größeres Projekt anzugehen.

Bei Ravelry fand ich eine Anleitung für eine Strickjacke mit Apfelblüten von Lene Tosti, die so kurz nach Weihnachten gleich Frühlingsträume bei mir hervor gerufen hat.

Die Strickjacke wird von oben nach unten gestrickt, auf der Rundstricknadel und dann vorne in der Mitte gesteekt. Großer Vorteil ist, dass es keine Nähte gibt, und die Passform sehr gut individuell angepasst werden kann.

Die Blütenborte vorne.
Und hinten.

In der Musterborte werden kleine Perlen eingestrickt. Da ich mich für weiße Perlen (statt gelbe) entschieden habe, fallen diese nicht weiter auf. Die Blütenborte war eindeutig der schwierigste Teil, manchmal sogar mit drei Farben in einer Reihe. Genau dies sollte noch zu Schwierigkeiten führen.

Mit kleinen Perlen.

Nachdem alles fertig gestellt war, ging es ans Steeken. Auch wenn ich nun schon verschiedene Kurse zum Steeken gemacht habe, ist das immer noch ein sehr aufregender Augenblick. Laut der Anleitung solle man neben dem Steek mit der Nähmaschine abnähen. Das führt allerdings dazu, dass das Gestrick weniger dehnbar ist und außerdem kann es im Zweifel das Muster unschön zusammen ziehen. Daher entschied ich mich dafür, neben dem Steek zu häkeln, wie ich es im Kurs gelernt habe. Tja, bloß erfasst man eben bei einem Muster mit mehr als zwei Farben in einer Reihe nicht alle Fäden, wenn man das so macht. Daher fingen sich die Seiten nach dem Schneiden an aufzuribbeln. Bei der ganzen Arbeit einfach nur schockierend. Also habe ich per Hand genäht und versucht, alles zu sichern. Ob es wirklich erfolgreich war, wird die Zeit zeigen.

Vor dem Steeken.
Maschen mit Häkelmaschen gesichert.

Zum Abschluss wurden noch die Knopfleisten angestrickt. Leider hat der Wolleladen meines Vertrauens seine zwei Filialen hier in der Nähe geschlossen. Farblich passende Knöpfe über das Internet auszusuchen, finde ich sehr schwierig. Man kann die Farben einfach nicht im Tageslicht vergleichen. Also habe ich mich für Metallknöpfe entschieden. Diese kommen von Regenbogenwolle und zeigen den „Tree of Life“. Fand ich sehr passend für eine Strickjacke mit Apfelblüten.

Die Knöpfe.
Und in voller Schönheit.
Auch ein Rücken kann entzücken.

Details:

  • Wolle: Alpakka/Silke von Sandnes
  • Material: 70 % Baby Alpaka, 30 % Maulbeerseide
  • Lauflänge: 200 m/50 g
  • Farben: 6063 (Royalblau), 1002 (Weiß), 3511 (Puderrosa), 6041 (Hellblau)
  • Nadeln: 2,5 und 3 mm
  • Muster: Apple Blossom by Lene Tosti
  • Größe: XS
  • Wäsche: Handwäsche

Weihnachten im Juli?

Tatsächlich gibt es manchmal Weihnachten im Juli. Aktuell jedenfalls.

Im letzten Jahr habe ich mir ein Drei-Monats-Abo mit Stickpaketen von Cotton and Twine aus der UK gegönnt. Unbedingt wollte ich das Weihnachtsdesign haben. Als es im November kam, habe ich es sofort ausgepackt und begonnen. Diese leuchtenden Farben auf dem dunklen Hintergrund.

Tja, da war ich sehr naiv. Das Bild ist auf schwarzem Aida gestickt und im Kunstlicht an den Winterabenden sah ich gar nichts. Keine Löcher im Aida, keinen Hintergrund, keinen Vordergrund, nix. Nach ein paar sehr spaßlosen Versuchen habe ich es aufgegeben und packte das Werk wieder ein für bessere Zeiten.

Aber nun, im Sommer, bei Sonnenschein und Tageslicht ging es viel leichter von der Hand. Es war immer noch eine Herausforderung, aber immerhin zu meistern.

Ich freue mich sehr über mein fertiges Werk. Im Rahmen macht es doch was her. Und ich weiß auch schon, an wen ich es zu Weihnachten verschenken werde.

Details:

  • Cotton & Twine (Historic Sampler Co. Ltd.)/November 2020 Design
  • Zweigart 16 count Aida
  • DMC Stickgarn Baumwolle

Sockenkalender Juli: Kornkreise

Nun bin ich wieder auf dem Laufenden. In der zweiten Monatshälfte habe ich ganz fix die Juli-Socken fertig gestellt. Das Muster heißt „Kornkreise“ und war wirklich sehr einfach, da es in zehn Reihen nur zwei sehr harmlose Musterreihen gab.

Um so mehr kommt es bei dem schlichten Muster auf das Garn an. Ich habe seit sehr langer Zeit mal wieder selbstgefärbte Wolle verstrickt. Dieses Sockengarn habe ich 2014 mit Solarfärbung gefärbt (Strang 4/2014). Eingesetzt habe ich Gallapfel, Blauholz und Sandelholz.

Mir gefällt es, wie sich die Farben umeinander drehen und die Socke dadurch nicht streng-streifig wirkt.

Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es war ein schönes, schnelles Sommerprojekt ohne viel Nachdenken.

Details:

  • Wolle: Merino Blue Faced Leicester 16/4 Sockenwolle
  • Material: 100 % Schurwolle
  • Lauflänge: 400 m/100 g
  • Farbe: 4/2014 (Gallapfel, Sandelholz, Blauholz)
  • Nadeln: 2,5 mm
  • Muster: Kornkreise aus dem Sockenstrickkalender von Der Kleinen Wollfabrik
  • Größe: 40/41
  • Wäsche: 30°C, kein Trockner

Sockenkalender Februar: Cross Over

Es ist Sommer. Ich habe die zweite Impfung hinter mit. Auch wenn momentan der Garten viel Zeit in Anspruch nimmt, habe ich es geschafft, die Februar-Socken aus dem Sockenkalender der Kleinen Wollfabrik einzuschieben. Im Februar habe ich nämlich andere Socken für eine kranke Freundin gestrickt. Dann war auf einmal März, und ich wollte lieber im aktuellen Monat bleiben.

Weiße Socken im Sommer.

Hier nun also Cross Over. Das Muster erschien mir auf dem Kalenderblatt sehr kompliziert. So schlimm war es dann aber gar nicht. Ich konnte mich gut einfinden.

Hin und Her.

Ganz ungewöhnlich ist für mich das Garn. Ich habe es schon sehr lange hier liegen, was man auch daraus schließen kann, dass das Mondschaf schon seit Jahren diese Bezeichnung nicht mehr verwendet. Ich stricke selten mit hellen/weißen Garnen. Jetzt im Sommer hat das aber besonderen Spaß gemacht. Und außerdem kommt das Muster so ungestört zur Geltung.

Schöne lila Sprenkel.

Diese Socken sind ein Grenzfall hinsichtlich des Spannens. Damit würde das Muster insbesondere am Fußteil sicherlich ausgewogener aussehen. Andererseits liegen die Socken so aber am Fuß besonders eng und gut an, was ich persönlich ganz gerne mag. Also habe ich erstmal drauf verzichtet. Nach dem Waschen werden sie sich bestimmt noch verändern.

Sommer-Fuß.

Nun muss ich mich ran halten, die Juli-Socken noch in diesem Monat zu schaffen.

Details:

  • Wolle: Sockenwolle Merino vom Mondschaf
  • Material: 75 % Schurwolle, 25 % Polyamid
  • Lauflänge: 420 m/100 g
  • Farbe: ?
  • Nadeln: 2,5 mm
  • Muster: Cross Over aus dem Sockenstrickkalender von Der Kleinen Wollfabrik
  • Größe: 38
  • Wäsche: 40°C, kein Trockner

Spinnfaser-Adventskalender

Für den Winter 2020 habe ich mir einen Adventskalender mit Spinnfasern vom Wollschaf gegönnt. Bestellen musste man diesen schon im September, und er kam dann auch frühzeitig. So wanderte er einfach in die Abstellkammer, und los ging es dann im Dezember.

Der Kalender bestand aus liebevoll in Papiertüten verpackten naturfarbenen Spinnfasern. Für jeden Tag gab es eine Portion von ca. 50 g. Das konnte ich natürlich nicht jeden Abend weg spinnen, und so dauerte es bis jetzt, bis alle Fasern gesponnen, verzwirnt, gewaschen, getrocknet und aufgewickelt waren.

Hier eine Übersicht über die einzelnen Faserproben:

Ich habe jeweils eine Faserprobe versponnen. Zwei Stränge habe ich anschließend erzwirnt, wobei ich darauf geachtet habe, dass es eine interessante Mischung ergibt.

Das hat alles ewig gedauert, aber unheimlich viel Spaß gemacht. Diese schönen Garne sind daraus entstanden:

Aus den Garnen will ich eine robuste Strickjacke oder einen Pulli stricken. Mal sehen, wie lange das nun wieder dauern wird. Ich werde berichten.

Hier noch ein paar Impressionen vom Spinnen: