Für eine Freundin habe ich blaue Socken gestrickt und damit ein Weihnachtsversprechen eingelöst. Die richtige blaue Wolle hat es erst ganz kurz vor Weihnachten aus der UK zu mir geschafft, und so war es nicht drin, die Socken noch im alten Jahr fertig zu stellen.
Beim Muster war ich erst ein wenig unschlüssig. Eigentlich wollte ich ein Hebemaschenmuster aus der „Little Box of Socks“ verwenden. Das gefiel mir dann aber mit der Wolle nicht, weswegen ich wieder bis zum Ende des Bündchens aufgetrennt habe. Schließlich bin ich mal wieder beim einfachen Zopfmuster gelandet.
Das Zopfmuster wiederholt sich am Schaft vier Mal und wird dann über den Fuß oben weiter geführt. Die Sohle ist natürlich glatt rechts gestrickt.
An der Ferse ist ein kleines „falsches“ Zopfmuster gearbeitet, ohne Zopfnadel.
Beim Stricken habe ich ganz viele gute Wünsche und positive Gedanken einfließen lassen. Meine Freundin ist momentan leider krank, was wohl auch ihr Kälteempfinden durcheinander gebracht hat. Daher sollen die Socken in ihrer Lieblingsfarbe blau dabei helfen, ihre Füße schön warm zu halten. Daher habe ich mich für eine besondere Wollzusammensetzung entschieden: Bluefaced Leicester, Wensleydale und Alpaka (natürlich auch ein wenig Nylon). Ich hoffe, es hilft.
Details:
Wolle: 4ply Britsock von The Knitting Goddess
Material: 40 % British Bluefaced Leicester, 20 % British Wensleydale, 20 % British Alpaca und 20 % Nylon
Im letzten Oktober fand der alljährliche Mystery Knit Along (MKAL) von Stephen West statt. Ich habe bisher immer gedacht, dass Stephen West Designs viel zu kompliziert für mich sind. Zusammen mit meiner Freundin in Amsterdam habe ich mich dann aber in diesem Herbst getraut mitzumachen.
Die Vorbereitungen begannen bereits im Spätsommer. Im September gab es ein Webinar zur Farbauswahl für den MKAL und bald darauf gab es auch Kits zu bestellen. Da ich an dem Webinar nicht teilnehmen konnte, wollte ich mich lieber auf den Meister selbst verlassen und bestellte ein Kit in schönen Blautönen. Nur leider war das Shop-System völlig überfordert vom Ansturm der Besteller und verkaufte mehr Sets als eigentlich vorhanden waren. Ich erhielt daher eine freundliche Mail, ob ich lieber eine andere Farbkombi hätte oder noch ein wenig warten wolle, bis meine Farben nachgefärbt sind. Ich wollte warten. Bald darauf kam eine weitere freundliche Mail, dass der Färberin nun leider die Wollbasis ausgegangen sei und ob ich auch mit anderer Wolle einverstanden sei. Alles, nur meine Farben! Zwei Tage vor Beginn des MKAL kam dann zum Glück die Wolle noch rechtzeitig bei mir an. Das Warten hatte sich doch gelohnt.
Insgesamt fand ich den MKAL gut zu bewältigen. Die Anleitung ist sehr genau, detailliert und korrekt geschrieben. Es gab ergänzend Tutorials per Video und bestimmt auch ganz viel Austausch in Social Media, an dem ich aber nicht teilgenommen habe.
Das Stricktempo ist relativ hoch, denn der ganze MKAL ging in vier Wochen über die Bühne. Das habe ich natürlich nicht annähernd geschafft. Aber das war ja auch egal. Es soll ja Spaß machen und so habe ich das Tuch halt einfach in meinem eigenen Tempo gestrickt.
Die einzelnen Abschnitte waren sehr graphisch geprägt. Allgemeines Thema waren „slipped stiches“. Sehr faszinierend, was man da so alles machen kann. Der erste Teil war ein Wabenmuster in 3 D, sehr beeindruckend.
Die Waben bekamen dann eine Umrandung. Da in diesem Teil der Farbunterschied zwischen meiner Hauptfarbe und der Kontrastfarbe nicht klar genug hervor kam, setzte ich noch einen Rest weißes Mohairgarn ein.
Hier noch ein Detail:
An dieser Stelle habe ich weißes Mohair-Garn hinzugenommen, da mir der Kontrast zwischen dem kräftigen blau und dem teal aufgrund der schnellen Farbwechsel zu sehr verwischte. An dieser Stelle ist das Tuch nun besonders kuschlig.
Weiter ging es mit einem Bereich, der Diamanten-Muster genannt wurde. Ich finde die Farbblöcke sehr interessant und plakativ. Die unterschiedlichen Farben kommen hier gut heraus.
Ein weiterer Teil formte sich durch abwechselnde und unterschiedlich hohe Hebemaschen, ein wenig wie ein Schachbrett.
Zum Abschluss gab es dann noch mal etwas ganz besonderes, nämlich erst Dreiecke und dann Zacken. Ich habe hier die volle Breite laut Anleitung ausgeschöpft, denn diesen Teil habe ich optisch besonders genossen.
Unterwegs haben meine Freundin und ich uns immer wieder gewundert, wo denn die Reise noch hin gehen soll und wie riesig das Tuch wohl werden wird. Es schien gar nicht mehr aufzuhören. Es wurde nicht nur immer größer, sondern auch immer schwerer, was bei mir dazu führte, dass einen schönen Stricktages meine Holznadel von Knit pro am auswechselbaren Nadelseil einfach durchbrach. 3 mm Nadeln sind eben auch nicht die stabilsten.
Das Tuch ist wirklich sehr, sehr groß geworden, aber auch sehr, sehr schön. Ich bin überaus zufrieden. Meine Freundin war Anfang Dezember fertig, ich Mitte Dezember. Alleine drei Tage dauerte das Spannen…
Die Wolle war zwar nicht immer einfach zu verstricken, weil eben nur ein Single Yarn. Ich musste aufpassen, dass ich mit der Nadel nicht ins Garn stach. Aber es ist wunderschön weich, und die Farben sind sehr intensiv.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und auch sehr stolz auf mich, dass ich das alles so gut geschafft habe.
Meine Kollegin hat ein Lace-Tuch, das ich ihr vor Jahren gestrickt habe, leider verloren. Sozusagen vom Winde verweht und nicht mehr zu retten.
Also musste ein neues her. Das gestaltete sich ein wenig schwierig, denn die Wolle gab es so nicht mehr. Ich überlegte mir eine Alternative, war aber zunächst von der Weichheit nicht ganz überzeugt. Zum Glück verbesserte sich das nach dem Waschen und Spannen.
Nach der selben Anleitung entstand ein neues Tuch. Dieses Mal aber größer und schöner. Denn ich habe mich daran gewagt, dem Tuch einen Rand anzustricken. Die Anleitung hierzu habe ich bisher nur beäugt und nie verstanden, wie das denn funktionieren sollte. Aber beim einfach mal Ausprobieren hat sich mir dann einiges erschlossen.
Nur leider ging kurz vor Ende die Wolle aus. Also noch einmal neu bestellt und fertig. Wie bei Handfärbungen oft, war der Farbton der neuen Wolle nicht ganz exakt zu dem der ersten Bestellung. Aber das ließ sich nun leider nicht ändern. Gelernt habe ich dabei, dass so ein angestrickter Rand unheimlich viel Wolle benötigt. Nächstes Mal bin ich schlauer.
Das fertige Werk ist per Post an meine Kollegin unterwegs. Ich hoffe, sie ist damit so zufrieden wie ich.
Immerhin hat sich kurz nach Weihnachten ein neuer Gnom bei mir eingefunden. Kurz vor Weihnachten hat sich einer der Bande in die weite Welt aufgemacht.
Aber gleich ist der nächste nachgerückt. Darf ich vorstellen? Das ist Gnutmeg, der ADVENTure Gnom.
Im Dezember gab es einen Adventskalender von Sarah Schira, sozusagen der Mutter aller Gnome. Da habe ich natürlich mitgemacht, zumal ein total stressfreier Gnom versprochen wurde. Natürlich gab es auch wieder schöne Garnpackungen vom Mondschaf.
Der Adventskalender bestand aus einem Mystery Knit Along für den Gnom, einer Geschichte und ein paar Rezepten. Der Knit Along blieb erstmal liegen, aber immerhin druckte ich jeden Tag eifrig die Anleitungsschritte aus. Als der Weihnachtsstress langsam weniger wurde, schaffte ich es dann an die Stricknadeln.
Mit gefällt Gnutmeg sehr gut. Ich hatte ein wenig Probleme mit der kugelrunden Form beim Ausstopfen, aber dafür fand ich den Bart besonders toll. Insgesamt ist er eine große Bereicherung.
Von den Rezepten habe ich zumindest eines noch gebacken: Gnom-Shortbread. Lecker!
Details:
Wolle: Pegasus Minis vom Mondschaf
Material: 75 % Wolle, 25 % Polyamid
Lauflänge: 84 m/20 g
Farben: Jon Snow (weiß), Kirby (helles rosa), Lord of War (dunkles rosa) und Lucille (braun)
An diesem Garn habe ich lange gesponnen: vom 14. Juni 2020 bis zum 27. November 2020. Ich weiß eigentlich gar nicht, warum das so lange gedauert hat, denn kompliziert war es nicht. Es ließ sich gut ausziehen, die Farben waren einigermaßen interessant und es ist schön weich. Ich glaube, es kam einfach der Sommer dazwischen. Nun bin ich aber sehr froh, dass es fertig ist.
Die Spinnfasern habe ich Ostern 2019 mit Ostereierfarben gefärbt. Sie sind sehr soft und pastellig. Das lila spielt ein wenig ins gräuliche. Insgesamt würde ich Spinnfasern jetzt intensiver färben, denn beim Ausziehen werden sie irgendwie blasser. Aber ich bin insgesamt zufrieden.