Islandpulli statt Island

Eigentlich wollten wir in diesem Sommer nach Island fahren. Alles war gebucht: Flug, Hotel, Wanderreise, Blue Lagoon. Dann kam die Krise und dieser schöne Plan fiel auseinander. Die Wanderreise wurde abgesagt, und dann sagten wir den Rest ab, da die internationale Reisewarnung immer noch fortbesteht.

Zum Glück habe ich im ausgehenden Winter eine Komplettpackung (Wolle und Anleitung) für einen Islandpulli bei Islandwolle bestellt. So konnte ich beim Stricken wenigstens in Gedanken reisen und habe nun ein ganz praktisches Ergebnis.

Tadah! Mein Islandpulli.

Diesen Pulli habe ich schon im April fertig gestellt, dann jetzt gewaschen und vor ein paar Tagen in Ruhe fotografiert. Eigentlich sollte er ja mit nach Island und dann vor Ort gewürdigt werden. Aber es hilft ja nichts.

Interessant ist, dass Islandpullis so ähnlich wie Shetland-Pullis und Jacken gestrickt werden, nämlich von unten nach oben auf der Rundstricknadel. Körper und Ärmel werden dann zusammen auf eine Rundstricknadel genommen, und es schließt sich die Passe an.

Drei Teile werden eines.
Alles auf einer Rundstricknadel.

Anders als Fair-Isle-Muster, in denen es fortgeführte Muster gibt, haben Island-Pullis meist „nur“ an den Bündchen und an der Passe ein Muster. Das führt dazu, dass der Mittelteil in einer Farbe etwas langweilig ist, man aber andererseits gut und schnell vorankommt.

Muster an der Passe.
Muster am Bündchen.

An diesem Pulli haben mich das Muster und die Farben angesprochen. Ich finde das Gletscherblau so schön, das durch den schwarzen Grundton und die weißen Highlights besonders strahlend wirkt.

Die Strickpackung fand ich auch gut zusammen gestellt. Das Muster war einfach verständlich, die Wolle reichte (obwohl es bei der weißen Wolle sehr spannend war) und so war alles schön und harmonisch. Die Wolle ist typisch isländische Wolle; es ist nicht die allerweicheste, aber das Waschen hat schon mal einiges verändert. Der nächste Winter kann also kommen, ich bin gewabnet.

Das fertige Prachtstück.

Details:

  • Wolle: Léttlopi/Lopi
  • Material: 100 % Isländische Schurwolle
  • Lauflänge: 100 Meter/50g
  • Farbe: naturschwarz (0005), gletscherblau (1404) und naturweiß (0051)
  • Nadeln: 3,5 mm und 4,5 mm
  • Muster: Modell 14a/33 von Islandwolle
  • Wäsche: Handwäsche

Puschenparade

Den ganzen Winter über habe ich wieder Puschen gestrickt. In allen Größen und Farben. Da ich Puschen hier schon so oft vorgestellt habe, ist dazu gar nicht mehr viel zu sagen. Die Bilder sprechen insofern für sich.

Dieses Mal habe ich die Stopper erst angebracht, nachdem ich sehr viele Puschen fertig hatte. Bei der Latexfarbe verstopft nämlich innerhalb kürzester Zeit der Auslass. So konnte ich dann die Unterseiten von mehreren Puschen hintereinander gestalten, bis die Farbe aufgebraucht war.

In Bunt.
In Pink und Lila.
Mit Herzchen auf der Sohle.
Rot und gelb.
Rot und Schwarz-Grau – ein Klassiker.
Blautöne.
Blau und Petrol.
Noch mehr Blau.
Home Sweet Home.
Rot und Bunt.
Grün und Gelb.
Von Orange nach Gelb.
Warme Farben.
Warme Botschaft.
Die Manufaktur.

Topflappen

Meine Kollegin wünschte sich neue Topflappen in Blautönen. Topflappen habe ich schon jahrelang nicht mehr gehäkelt. Ich bin aber schnell wieder in den Rhythmus hinein gekommen. Sehr beruhigend und sehr stetig ging es voran, so dass die Helfer schnell fertig waren. Inzwischen sind sie schon im Einsatz.

Gehäkelte Topflappen – wie früher.
Blaue Umrandung als Abschluss.
Harmonische Blautöne

Ich habe das Gefühl, dass es solche Topflappen seit Generationen in den Küchen Deutschlands gibt. Auf diese Weise gehäkelt sind sie besonders dicht und halten die Wärme gut ab.

Details:

  • Lana Grossa Star
  • Farbe 315, Partie 116
  • 100 % Baumwolle
  • LL: 90 Meter/50 Gramm
  • Häkelnadel Nr. 4
  • Wäsche bis zu 60°C

Craftpod Frühling 2020

Der Craftpod Frühling kam mir gerade recht vor dem Osterurlaub. Statt Fernreisen waren Mini Adventures angesagt, und neue Handarbeitstechniken zu lernen, gehört für mich dazu. Der Inhalt war völlig treffend und gut ausgesucht.

Es gab ein Stickprojekt mit dem Namen „Serene Spring“, designed von Harriet Lee Merrion. Auf mich wirkt es wie ein japanisches Stillleben und strahlt eine wunderbare Ruhe und Leichtigkeit aus.

Interessant war die Herstellung nicht nur wegen der für mich neuen Stiche, sondern auch hinsichtlich der Technik. Es gab eine Art Pflastergewebe, auf welches die Umrisse zunächst mit Bleistift übertragen wurden. Dieses wurde dann auf den Leinenstoff aufgebügelt und grob ausgestickt. Anschließend kam alles in warmes Wasser, und das Gewebe löste sich auf. Sehr faszinierend.

Übertragen der Umrisse auf den Leinenstoff.

Viele Stiche habe ich zum ersten Mal ausprobiert, unter anderem den französischen Knotenstich. Ich war überrascht, wie gut das ging, da ich vor allem außer Kreuzstich bisher den höchsten Respekt gehabt habe. Es hat sehr viel Spaß gemacht und wirkte äußerst beruhigend.

Serene Spring.

Das zweite Projekt war unkompliziert und unterhaltsam. Es ist ein kleiner Schlüsselanhänger in Form einer Kirschblüte aus Filz. Der Filz wurde erst bestickt und dann wurde die Blüte mit Hexenstich zusammen genäht. Eigentlich war nur eine Blüte geplant, aber ich habe drei heraus bekommen. Das Samtband war natürlich lediglich für eine bemessen, aber ich habe einfach Kirsch-Band aus dem Vorrat verwendet.

Kirschblüten-Schlüsselanhänger.

Der Craftpod war für mich wieder ein voller Erfolg.

Spinnereien von Januar bis April

Das hat aber lange gedauert! Im Januar habe ich mir zwei Kammzüge a 100 g von Regenbogenwolle mit dem Namen „Shelter“ vorgenommen. Im Januar ahnte ich allerdings noch nicht, dass dieser Begriff so wichtig werden könnte.

Strang Nr. 1

Der Kammzug besteht aus 50 % Babyalpaka, 25 % Babykamel und 25 % Yak.

Nahaufnahme.

Die Fasern sind wunderbar weich und ließen sich im Prinzip gut spinnen. Aber sie haben gefusselt. So was von. Am Anfang sah ich nach jedem Spinneinsatz aus als wäre mir ein Fell gewachsen. Dann habe ich mir ein altes Geschirrtuch über den Schoß gelegt. Aber auch auf dem Boden konnte man immer noch viel einsammeln. Daher bin ich ganz froh, dass es nun endlich geschafft ist.

Strang Nr. 1

Ich habe zweifach gezwirnt. Allerdings blieb auf der einen Spule noch sehr viel Garn übrig. Ich habe einen Teil per Andenzwirnen genutzt, bis mir aber der Faden gerissen ist. Dann war immer noch so viel übrig. Diesen Rest habe ich mit einem Verstärkungsfaden verzwirnt. Der ist immer bei den kleinen Knäuel Sockengarn mit drin und wohl eigentlich für die Verstärkung der Ferse gedacht. Auf diesen habe ich eine Menge Perlen aufgezogen und dann verzwirnt. Dieser Teil ist auch sehr schön geworden.

Großer Strang und kleiner Strang.
Garn mit Perlen.
Unterschiedliche Wirkung durch unterschiedlichen Zwirnfaden.

Nun bin ich gespannt, was aus diesem extra weichen Garn werden wird.

Strang Nr. 2

Details:

  • 50 % Babyalpaka, 25 % Babykamel, 25 % Yak
  • 200 g/2 x 260 Meter plus 38 Meter
  • Handwäsche, 30°C