Sommer-Pulli

Schon im letzten Jahr habe ich auf meinem Arbeitsweg die Teile für diesen Pulli gestrickt. Drei Wochen S-Bahn statt U-Bahn wegen Bauarbeiten. Die Fahrt mit der S-Bahn dauert länger, aber so bleibt mehr Zeit zum Stricken und fürs Hörbuch.

Dann verschwanden die Einzelteile im Nähkorb und hielten dort Winterschlaf… Aber alles neu macht der Mai. Und so kamen sie im Mai wieder zum Vorschein und wurden in einer zweistündigen Aktion am 11. Mai in einen wunderschönen Pulli verwandelt.

Der Pulli hat besonders breite Bündchen und ist tailliert gearbeitet.

Es hat mich erst ein wenig verwirrt, nach dem Bündchen wieder abzunehmen, aber die Paßform ist dadurch sehr gut für mich.

Mit dem Bündchen für den Ausschnitt habe ich mich zunächst ein wenig schwer getan. Beim ersten Versuch habe ich nicht genug Maschen aufgenommen, weswegen kleine Löchlein entstanden, die mir gar nicht gefallen haben. Also wieder alles auftrennen. Beim zweiten Versuch wurde es dann schon besser.

Die Farbe ist einfach toll und außergewöhnlich. Ich freue mich schon darauf, den Pulli diesen Sommer zu tragen.

Details

  • Wolle: summerlite 4ply von Rowan (175 Meter pro 50 g)
  • Material: 100 % Baumwolle
  • Muster: Lavande von Martin Storey
  • Farbe: 428 (Lot 17057981
  • Nadeln: 2,5 mm und 3 mm
  • Wäsche: 40 °C

Krokus-Tuch

Es ist Anfang Juni und die Töpfe auf der Terrasse sind bepflanzt. Der Garten steht in der ersten Sommerblüte. Heute legt der Sommer mal eine Pause ein, was auch dringend nötig ist.

Unterwegs ist zwischenzeitlich ein Tuch aus der wunderschönen Drachenwolle fertig geworden, die ich mir zu Ostern geschenkt habe.

Das Muster ist eines meiner Standardmuster, das so schlicht ist, dass es die Farben gut zur Geltung bringt.

Mich erinnern die Farben an die Krokusse im Frühling und das erste Grün. Es scheint schon wieder ewig her zu sein…

Den Rand habe ich dieses Mal relativ breit in kraus rechts gestrickt. Das gefällt mir gut, und dadurch ist er auch schwer genug, dass er sich nicht umknicken kann.

Bilde ich es mir ein oder sieht es tatsächlich so aus, dass am Rand weniger Grün ist?

Wie auch immer, ich bin mit dem Tuch sehr zufrieden.

Details

  • Wolle: Drachenwolle
  • Material: 100 % Schurwolle
  • Muster: Immer wieder
  • Farbe: Götter/Pan
  • Nadeln: 3,5 mm
  • Wäsche:Wollwaschgang

Workshop „Fasern mischen“

Am 19. Mai 2018 war ich zusammen mit meiner Freundin beim Workshop „Fasern mischen“ im Wolleladen „Die Wollnerin“.

Wir waren eine nette Gruppe von sieben interessierten Frauen. Meine Freundin und ich waren da eher die Anfängerinnen, die anderen fünf Damen kannten sich schon jahrelang und waren alle sehr erfahrene Spinnerinnen, die im Prinzip auch schon Fasern zum Spinnen aufbereitet hatten. Somit war unsere Gruppe nicht sehr homogen. Das hätte sicherlich aufgefangen werden können, wenn auch die zweite Kursleiterin dabei gewesen wäre. Leider war sie krank.

Nach der Vorstellungsrunde haben wir uns erstmal unterschiedliche Fasern angesehen und befühlt. Es gab Edelfasern, Pflanzenfasern und tierische Fasern. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele unterschiedliche Arten es von Schafswolle gibt. Das ist eine ganz eigene Welt.

Nach einiger Theorie zum Aufbau der Fasern und Infos zu den Werkzeugen ging es dann als Kardieren. Und da merkte ich gleich, dass Handkarden so gar nichts für mich sind. Ich konnte beim besten Willen nicht die Handkarden so führen, dass überhaupt Fasern von der einen Karde auf die andere wanderten. Aber es war dennoch gut, es auszuprobieren, denn nun weiß ich endlich mal, was ich mir nicht kaufen muss.

Mein nächster Versuch fand an einer kleinen Kardiermaschine statt. Das ging schon besser, wenn sich auch die Seide nicht so recht in den Rest einfügen wollte. Aber Seide ist eben doch sehr eigen.

Ans Kämmen bin ich leider nicht mehr gekommen, weil es für unsere Gruppe nicht genug Kämme gab und dann auch die Zeit schon abgelaufen war.

Fazit: Der Kurs wäre mit einer Stunde mehr Zeit und zwei Kursleiterinnen besser gewesen. Aber interessant war diese kleine Einführung auf jeden Fall. Ich werde jeden Kammzug nun ganz anders ansehen. Ich denke aber, dass mit zur Zeit zumindest das Spinnen völlig ausreicht.

Hier nun das bildliche Ergebnis des Kurses:

Ein Fluff in braun-weiß.

Hier ist, soweit ich mich erinnere, auch Milchseide mit drin.

Und ein paar fluffige Bats mit Seidenanteil.

Babyschuhe im Dreier-Pack

Es war mal wieder Zeit für Babyschuhe, dieses Mal in Jungs-Farben. Und so entstanden nacheinander gleich drei Paar aus Sockenwoll-Resten bzw. einer Sockenwolle von Aldi, die ich von einer Kollegin nach einem erfolglosen Sochenversuch bekommen habe.

Die hellblaue Restwolle eignete sich ganz gut. Mit Hellblau kombiniert finde ich es allerdings etwas blass.

Mit dunkelblau kombiniert gefällt sie mir schon besser.

Und hier die Aldiwolle. Ich habe mich sehr bemüht, aus der Verlaufswolle zwei identische Schühchen zu stricken. Das ist mir nicht ganz gelungen. Aber immerhin sind sie ähnlich genug geworden.

Gemüseschilder

Die Saison im Bauerngarten hat wieder begonnen. Und wie in jedem Jahr brauchen wir Schilder für die Gemüsekulturen. Das ist insbesondere am Anfang der Saison sehr wichtig, um nicht etwa aus Versehen die Möhren unterzuhacken.

Im letzten Jahr hatte ich ja Stofffahnen gebastelt. Das sah zwar sehr schön aus, war aber sehr zeitaufwändig. Zudem verblassten die Muster der Stoffe recht schnell. Auf dem Feld herrschen eben besonders extreme Bedingungen: Wind, Wasser, Sonne – alles ungebremst. Und so bin ich immer noch auf der Suche nach haltbaren und wiederverwendbaren Gemüseschildern.

Dieses Jahr habe ich Schilder aus Holz gebastelt. Das Holz ist einfaches „Bastelholz“ aus dem Baumarkt, das ich in Stücke gesägt habe. Am Anfang habe ich die Namen der Gemüsekulturen sehr geduldig mit dem Lötkolben eingebrandt.

Das dauerte mir dann aber zu lange und war auch zu aufwändig mit Gas nachfüllen und draußen arbeiten, so dass ich schließlich zu Pinsel und Stift gegriffen habe.

Anschließend habe ich teilweise das Holz lasiert, teilweise lackiert und teilweise beides nacheinander durchgeführt.

Am Sonntag haben wir die Schilder auf dem Feld aufgestellt. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich in der Praxis beweisen werden. Schön sehen sie jedenfalls aus.