Häkel-Frust

Im vorletzten Eintrag habe ich mir gewünscht, endlich meine Häkeldecke fertig zu stellen. Am letzten Samstag schien dafür alles perfekt. Es stand nur noch die Umrandung an, draußen schneite es und sonst hatte ich nichts vor. Also machte ich es mir gemütlich und startete den ersten von drei Randstreifen.

Und dann, 20 cm vor Ende der Reihe, ging mir doch die Wolle aus? Obwohl das laut Anleitung gar nicht passieren dürfte?? Wirklich, da hätte ich gut und gerne in die Tischkante beißen können… Grrr.

Kurz vor Schluss…

Ende der Wolle…

Durchatmen. Neue Wolle im Internet bestellen. Decke zusammenklappen und aus Sichtweite legen. Neues Projekt anfangen 🙂

 

Lichtblick

Ein ganz besonderer Lichtblick im Januar ist es für mich, wenn die Bitterorangen in den Laden meines Vertrauens kommen. Bitterorangen oder auch Sevillaorangen werden im Januar und Februar im Mittelmeerraum geerntet. Aus der Schale wird Orangeat gemacht und aus den Früchten koche ich Orangenmarmelade.

Eine Ladung Orangenmarmelade.

Ich nehme ausschließlich Biofrüchte, denn bei diesen ist die Schale unbehandelt. Die Orangen (1 kg) presse ich aus, fange den Saft auf. Die ausgepressten Schalen wandern in einen großen Topf. Eine Zitrone presse ich ebenfalls aus, Saft auffangen und Hälften in den Topf. Die Fruchtschalen bedecke ich mit genügend Wasser und koche alles 1 bis 1,5 Stunden weich. Der Saft wartet derweil im Kühlschrank.

Nach der Kochzeit gieße ich die Schalen ab, fange dabei aber das Kochwasser auf. Nachdem die Früchte etwas abgekühlt sind, schabe ich mit einem Teelöffel das Weiße von der Innenseite der Orangenschalen ab. Anschließend werden sie in schmale Streifen geschnitten.

Die Orangenstreifen wandern dann in einen hohen Topf. Zum Saft gebe ich so viel Kochwasser hinzu, dass 750 ml Flüssigkeit zusammen kommen. Diese gebe ich ebenfalls in den Topf, dazu eine Packung Gelierzucker 2:1. Alles aufkochen, 3 Minuten sprudelnd kochen lassen und anschließend in sterilisierte Gläser füllen. Und schon leuchtet die Sonne auch im Winter, jedenfalls auf dem Frühstückstisch.

Zum Probieren.

Orangenmarmelade aus Bitterorangen ist, wie der Name schon nahelegt, leicht bitter und sicher nicht jedermanns Sache. Aber sie ist etwas ganz besonderes, das man in dieser Qualität kaum kaufen kann und für mich ein absolutes Highlight im Januar.

Start in den Tag.

Frohes Neues Jahr 2017!

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes, kreatives und vor allem gesundes neues Jahr 2017!

Wie ich schon letztes Jahr geschrieben habe, halte ich nichts von guten Vorsätzen für das neue Jahr. Aber Wünsche – Wünsche kann man immer haben, finde ich. Hier sind ein paar von meinen Wünschen für das Jahr 2017:

Ich wünsche mir ein wenig mehr Zeit zum Nähen, damit ich etwas aus all diesen schönen Stoffen machen kann.

Weihnachtsstoffe warten auf die Verarbeitung.

Ich wünsche mir, dass ich mit dem Kleinen Bären in diesem Jahr auf den Boden der Sockenwollkiste vordringen kann.

Der Kleine Bär wartet auf die Woll-Ebbe.

Ich wünsche mir Zeit und Ideen für Game of Thrones Socken.

A Song of Ice and Fire.

Ich wünsche mir, dass meine Häkeldecke fertig wird. Möglichst noch im Winter, damit ich darunter sitzen kann.

Häkeldecke im Werden.

Ich wünsche mir, aus meiner selbstgefärbten Wolle auch etwas selbst zu stricken.

Solarwolle in Warteschleife.

Und uns allen ein friedliches, harmonisches Jahr 2017!

Jahresrückblick

Hier ein Rückblick auf die kreativen Momente des Jahres 2016 ohne viele Worte…

Aus der Geschenkwerkstatt

Da nun alle Geschenke übergeben und ausgepackt sind, kann ich hier berichten, was alles in der Geschenkwerkstatt entstanden ist.

Bei meiner Tante wurde vor Kurzem ihr Lieblingsbaum vor dem Fenster gefällt. Das hat sie sehr traurig gemacht. Also habe ich ihr einen Ersatzbaum gebastelt, der sie ein wenig trösten soll. Der Igel soll sie an ihre mehrfache Winterhilfe für die kleinen Stachelkugeln erinnern. Die Anleitung stammt aus dem Buch „Weihnachten Fensterbilder & Lichter“ von Ingrid Moras, das ich aus der Stadtbücherei ausgeliehen habe. Das Fensterbild ist aus weißer Pappe und hat ein paar Glitzersteinchen zur Verzierung bekommen.

Igel-Fensterbild.

Diese Socken gingen an eine Freundin. Ich habe hier das Almondine-Muster verwendet, das wieder einmal sehr schön die Färbung der Wolle unterstützt, ohne dabei selbst zu auffällig zu sein. Das Muster ist sehr dehnbar und formbeständig. So leiern die Socken auch bei häufigem Tragen nicht aus. Die Wolle ist Meilenweit von Lana Grossa, und zwar Rocky (Farbe 3107, Partie 68338).

Bunte Socken im Almondine-Muster.

Nahaufnahme.

Sorry für das schlechte Foto. Das kommt davon, wenn man die Sachen noch schnell vor dem Verschenken festhalten will. Es ist eine Backmischung für Schoko-Orangen-Kekse, die ich in den Varianten Mandel und Haselnüsse ausgestaltet habe, je nach Allergie des Empfängers.

Backmischung im Glas.

Eine Ladung Glühweingelee reichte für Kollegen-Mitbringsel und das vorweihnachtliche Arbeitsfrühstück. Das Gelee wird von selbstgefädelten Perlenengeln begleitet.

Glühweingelee.

Und noch einmal Socken, die erst am 22.12. abends fertig und am 23.12. morgens übergeben wurden. Hier habe ich das Zimtwaffelmuster genutzt, denn der Farbverlauf war so markant, dass ein auffälliges Muster nur gestört hätte. Die Wolle ist „Das Paar“ von Schoppel-Wolle in der Farbstellung „Azorenhoch“ (Col: 2207, Lot: 223010). Angeblich macht man daraus ein genau gleiches Paar Socken, ohne dass man sich mühsam am Musterrapport orientieren müsste. Daher kam die Wolle in zwei 50 g Strängen. Ehrlich gesagt finde ich das ja nicht weiter schlimm, wenn der Rapport nicht millimetergenau gleich ist. Dafür ist es eben Handarbeit. Und solange man nichts für Größe 45 strickt, reicht die Wolle ja auch meistens, wenn man ein kleines Stück vom Rapport eben vor Beginn der zweiten Socke raus lässt.

Socken.

Und wie man an den Spitzen sieht, habe ich es nicht identisch hinbekommen. Entweder habe ich zwischendrin mal eine Reihe zu viel gestrickt oder aber ich habe am Anfang unterschiedlich viel Faden gelassen. Unterm Strich braucht man den Aufwand für „Ein Paar“ meiner Meinung nach nicht zu treiben.

Nicht ganz gleiches Paar.

Dieser Kissenbezug ging an eine Freundin.

Dieses Kissen hat viel zu sagen.

Meine Freundin unterrichtet Latein und Altgriechisch. Es ist mit schon klar, dass der Lore-ipsum-Text Quatsch-Latein ist, aber ich fand es so unheimlich passend.

Pidgin-Latein.

Auf der Rückseite musste ich den Verlauf des Stoffes abwechseln, um nicht zu viel Verschnitt zu haben. Zwei rosa Knöpfe runden das ganze ab.

Kreuz und quer auf der Rückseite.

Und ein weiteres Paar Socken entstanden in allerletzter Minute. Naja, strenggenommen war Heilig Abend nur eine Socke verfügbar. Die zweite wurde am 25. nachgeliefert. Und sie hatte es ja auch nicht weit.

Alien-Socken.

Die Socken sind aus Sockenwolle Merino (75 % Wolle, 25 % Polyamid) vom Mondschaf, die ganz besonders schön weich ist. Die Farbstellung heißt „Alien“, sehr passend, wie ich finde. Ich habe die Socken in Größe 44 nach der Anleitung für „Double Basket Socks“ aus dem Buch „Little Box of Socks“ von Charlene Schurch gestrickt. Dieses Buch war eine schöne Entdeckung für mich in diesem Jahr. Buch ist vielleicht das falsche Wort, denn es ist mehr ein Schuber. Die Anleitungen sind jeweils auf einzelnen Karten und können heraus (und mit-) genommen werden. Sehr praktisch. Das Muster macht was her, wie ich finde, gerade im Zusammenspiel mit der zweifarbigen Wolle.

Rippen quer und längs.

So, da kamen eine Menge Geschenke zusammen. Das schönste Geschenk ist doch die Zeit, die man investiert, und die ganzen guten Gedanken, die in das Werk einfließen.