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Im Kloster und in der Stadt

Auch zu heute habe ich sehr unterbrochen geschlafen und war früh wach. Das Wetter hielt sich ebenfalls in Grenzen, so dass ich nach dem Morgenspaziergang zum Briefkasten erst einmal in Ruhe gefrühstückt habe.

Frühes Frühstück.

Dann studierte ich den Wetterbericht und plante um. Eigentlich wollte ich den Falkenhof Schloss Rosenburg besuchen. Ich hatte aber keine Lust auf eine Flugvorstellung im Regen.

Statt dessen fuhr ich zur Benediktinerabtei Plankstetten.

Im Kloster.

Das Kloster wurde 1129 gegründet. Heute kann man dort im Gästehaus schlafen, es werden verschiedene Kurse für Besucher angeboten. Da Kloster betreibt Biolandbau und Viehhaltung, braut Bier und stellt verschiedene Produkte her, die im angegliederten Hofladen verkauft werden. Genau der war heute mein Ziel.

In den Hofladen geht es gleich rein.

Der Hofladen war wirklich gut sortiert und hatte einiges interessantes zu bieten. So zum Beispiel Ruchmehl.

Mehl aus der Klosterbäckerei.

Ruchmehl wird in besonderen Verfahren nach Schweizer Tradition hergestellt. So enthält ein Ruchmehl aus Weizen durch den Anteil an Weizenkleie noch mehr Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß aus der Randschicht des Korns, als dunkles Weizenmehl Typ 1050 enthält. Mit seinem ausgeprägten Geschmack eignet sich Ruchmehl für dunkle, kräftige, herzhafte Brote und Backwaren und sorgt für eine rustikale, dunkle Krume. Ruchmehl hat keine Typen-Bezeichnung, liegt aber vom Ausmahlungsgrad her zwischen Weizenmehl Type 1050 und Weizenvollkornmehl. Durch den Kleie-Anteil kann das Mehl mehr Wasser aufnehmen, was bewirkt, dass das Brot länger feucht bleibt.

Nach einem erfolgreichen Einkauf fuhr ich nach Beilngries. Dort wollte ich eigentlich in den Parkanlagen ausgedehnt spazieren gehen. Das einzige, was sich ausdehnte, war aber der Regen. Daher habe ich den Spaziergang an der Donau etwas abgekürzt

An der schönen grauen Donau…
Das Korn muss noch wachsen.

und bin noch durch die Altstadt gegangen.

Auffällig sind die bunten Lampions überall in der Altstadt. Sie haben keine besondere Bedeutung, außer derjenigen, auch an einem Regentag die Herzen der Betrachter zu erfreuen und für ein wenig bessere Laune zu sorgen.

Neben dem Haus des Gastes

Haus des Gastes.

war ein wunderbarer Stoff-Wolle-Laden, in dem ich leider auch noch großartige Stoffe gefunden habe. Etwas für mich und etwas, aus dem ich das nachträgliche Geburtstagsgeschenk für meine Freundin werkeln kann.

Meine Beute.

Schließlich war ich genug durchfeuchtet und machte mich auf den Heimweg.

Hier habe ich leider solche Bauchschmerzen bekommen, das ich den restlichen Nachmittag nur noch zu wenig fähig war. Ich habe schon weitergehend gepackt, damit es morgen früh, je nach Wetterlage, schnell gehen kann. Und bald werde ich wohl mit der Wärmflasche ins Bett. Immerhin konnte ich noch einen Abendspaziergang machen, um Nachschub an Briefmarken zu besorgen.

Trotz der Schwierigkeiten war es ein schöner letzter Urlaubstag hier im Altmühltal.

Hochwasser, Hundertwasser und Teewasser

Heute Nacht bin ich oft aufgewacht und habe intensiv von der Arbeit geträumt.

Ich habe mich aber gleich wieder an meinen Supermarkt-Rosen erfreut, die wirklich wunderschön aufgegangen sind.

Rosen fürs Herz.

Wie in den letzten Tagen, machte ich einen Morgenspaziergang zum Briefkasten. Dabei fiel mir diese Inschrift an einem der Häuser auf.

Am Haus.

Dann gab es gemütlich Frühstück.

Zeit fürs Frühstück.

Es gab keinen Grund, mich zu beeilen, denn draußen regnete es Bindfäden. Das war so nicht angesagt, aber nicht zu ändern.

Als der Regen nachließ, machte ich mich auf eine kleine Entdeckungstour.

Zunächst fuhr ich nach Abensberg. Das ist eine kleine Stadt, in welcher der historische Kern noch gut sichtbar ist.

Stadtmauer von Abensberg.
Tordurchgang.
Die Abens.
Am Turm.

Das Städtchen ist zudem der Sitz der Brauerei Kuchlbauer, die sich auf Weißbier spezialisiert hat. Als Anti-Alkohol eingestellte Frau und noch-nie-Biertrinkerin hatte ich von denen natürlich noch nichts gehört. Was mich interessiert hat, ist auch nicht das Bier, sondern die Kunst. Aus welchen Gründen auch immer hat nämlich der Künstler Friedensreich Hundertwasser einen Brauerei-Turm für das Unternehmen entworfen, der unter dem Architekten Peter Pelikan mit einigen Änderungen gebaut wurde.

Der Brauereiturm – aus einer anderen Welt.

Da die zwei schon mal dabei waren, wurde zudem ein Haus der Familie neben der Brauerei ebenfalls umgestaltet und zu einem Kunsthaus gemacht. Innen befindet sich eine sehr interessante Ausstellung zum Leben und Werk von Hundertwasser.

Das Kunsthaus.

Den Turm kann man leider nur im Rahmen einer Brauereiführung besichtigen, die mich nicht wirklich interessierte. Daher habe ich mich auf das Kunsthaus beschränkt, den Besuch dort aber sehr genossen.

Ganz genau!

Zurück ging es durch die Altstadt, wo die Spuren des Hochwassers noch deutlich sichtbar sind.

Sperrung.
Sogar die Nester der Blesshühner sind unter Wasser.
Sandsäcke vor dem Turm.

Dann war es Zeit für Lunch – heute mal im Auto, wegen des Wetters.

Nun war ich schon auf dem halben Weg nach Ingolstadt und fuhr daher zum Ingolstadt Village, einem Designer Outlet. Das war jetzt etwas profan nach dem Kunstgenuss, aber was soll’s.

Das Outlet ist nett angelegt, und die Masse Mensch verlief sich auf dem Gelände ganz gut. Es gab die schicksten öffentlichen Toiletten, die ich in Deutschland je gesehen habe, mit Seife von Rituals.

Im Designer Outlet.

Außer ein paar Lindor-Kugeln bei Lindt habe ich nichts gekauft. Ich habe aber einen sehr leckeren Tee in einem französischen Cafe getrunken und dabei ein paar Runden gestrickt.

Tee-Pause.
Mit Socke.

Schließlich fuhr ich zurück nach Hause, wo ich mir Dinner machte.

Dinner: Rettichsalat und Garnelen.

Zum Nachtisch gab es heute mal was anderes.

Große Euphorie.

Und diese Kugeln habe ich irgendwo unterwegs gekauft, ganz lecker. Mal was anderes.

Mal was neues.

Nun werde ich noch schreiben und vielleicht schaffe ich sogar noch ein paar Runden an meinem UFO Shawl.

Es war ein schöner Tag.

Rundwanderung Riedenburg – Prunn

Meine Nacht war nicht so gut: unterbrochen, kurz und zwischendurch war ich desorientiert. Irgendwie scheint mich der Stress der letzten Wochen einzuholen.

Also begann ich den Tag ganz ruhig mit einem gemütlichen Frühstück. Dabei bildete ich mich gleichzeitig für das sommerliche Einkochen fort.

Frühstück und neue Einkoch-Ideen.

Nach dem Essen habe ich es tatsächlich geschafft, den Espressokocher zum Laufen zu bringen. Zwar habe ich die vorherige Reinigung nicht geschafft, wie beschrieben. Aber immerhin kam leckerer Espresso aus der Wundermaschine.

Ein lila Wunder.

Da das Wetter gut aussah, machte ich mich gegen 7:30 Uhr auf die Fahrt nach Riedenburg. Dort parkte ich wieder auf dem Großparkplatz, schulterte den Rucksack und los ging es mit einer Rundwanderung.

Auf geht’s.

Am Main-Donau-Kanal entlang wanderte ich bis Einthal. Unterwegs sah ich ein Reh. Ich blieb auf dem breiten Weg unten, weil ich keine Lust auf weitere Zecken-Begegnungen hatte. Über die Brücke ging es hinüber auf die andere Seite, ins Dorf Nusshausen. Dort führten zwischen Häusern Stufen steil nach oben.

Aber kein Vergleich mit den Aufstiegen in den Weinbergen an der Mosel. Um 8:50 Uhr hatte ich mein Etappenziel erreicht, Schloss Prunn.

Hoch auf dem Felsen.

Ob es nun tatsächlich ein Schloss ist oder nicht doch eher eine Burg, oder eine solche zumindest war, sei mal dahin gestellt. Die Bayerische Schlösserverwaltung hat dem Gemäuer jedenfalls den Titel Schloss verliehen.

Ich wollte gerne rechtzeitig zur Öffnung und ersten Führung da sein, und das klappte prima.

Im Burghof.

Wie erhofft, war es zu dieser frühen Stunde noch nicht so voll. Gar nicht voll. Ich war die einzige Besucherin und bekam eine VIP-Führung ganz für mich alleine. In die Burg darf man nämlich nur mit Führung, und so konnte ich alles ganz intensiv anschauen und alle meine Fragen stellen. Fotos durfte ich drinnen leider keine machen.

Blick von der Zugbrücke.

Der freundlich Mitarbeiter führte mich durch die Räume und die Geschichte der Burg. Der älteste bekannte Besitzer war Wernherus de Prunne, der mitsamt seiner Burg 1037 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Burg befand sich im Laufe der Zeit im Eigentum verschiedener Adelsfamilien, 1672 wurde sie an die Jesuiten verkauft, später an die Johanniter. Leider verschlechterte sich der Zustand des Gebäudes zusehens, so dass die Johanniter darüber nachdachten, die Anlage vollständig aufzugeben. 1827 setzte sich König Ludwig I. von Bayern in der Epoche der Romantik für den Erhalt der Burganlage als historisches Denkmal ein, indem er Sicherungsarbeiten durchführen ließ. Ende des 19. Jahrhunderts erfolgten weitere Instandsetzungsmaßnahmen.

1946 kam die Burg in den Besitz der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Sie ließ 1950/51 Restaurierungsarbeiten durchführen. Dabei wurden spätgotische Merkmale wiederhergestellt und zahlreiche Bauelemente aus der Zeit des 19. Jahrhunderts entfernt. In der Zeit von 2007 bis Mai 2010 wurde die Anlage für rund 2,7 Millionen Euro vom bayerischen Staat saniert.

Ein Holz-Kamerad.

Die Burganlage befindet sich auf einem Felsplateau und wurde geschickt in dieses hinein gebaut. Den Fels, den man für den Burggraben entfernte, konnte man gleich als Baumaterial einsetzen. So sparte man nicht nur Kosten, sondern auch lange Wege.

Eine besondere kulturelle Bedeutung hat die Burg auch: 1567 oder 1569 fand Wiguleus Hund, Humanist und Geschichtsschreiber Herzog Albrechts V. von Bayern, auf der Burg eine Pergamenthandschrift des Nibelungenliedes und der Klage, den sogenannten Prunner Codex, und schenkte sie 1575 seinem Arbeitgeber. Die Handschrift (BSB-Hss Cgm 31) befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek in München. Man kann den Codex wohl auf der Website der Bibliothek auch online einsehen, ich habe es aber nicht ausprobiert. Vor Ort wurde eine Nachschrift der ersten beiden Seiten ausgestellt, die ein Mitarbeiter kunstvoll mit Originalmaterialien erstellt hat. Sehr, sehr schön und prunkvoll sah das aus.

Blick vom Burghof.

Um einiges schlauer lief ich zurück nach Riedenburg, wo ich noch Postkarten und Lebensmittel kaufte.

Unterwegs kam ich an einer Station des Archäologie Parks Altmühltal, und zwar der Opferplattform,vorbei.

Dann ging es zurück nach Hause.

Nach dem Lunch

Tomatensalat, Käse und Gürkchen mit Brühe.

begann es ausgiebig zu regnen, was überhaupt nicht angesagt war. Ich war richtig froh, den Vormittag so gut genutzt zu haben. Da ich draußen wahrlich nichts verpasste, konnte ich in Ruhe duschen und Haare waschen.

Nun stricke ich an meinem UFO-Shawl von Stephen West, lese die Zeit und überlege mir, was ich an den kommenden Tagen noch gerne machen möchte.

Dinner und Nachtisch gab es später auf dem Balkon. Die Sonne kam wieder heraus.

Selbstgemachter Bayerischer Rettich-Salat mit einer Extra-Portion Eiweiß.
Quark und Marshmellow-Melonen.

Wanderung:

13,13 km, 3 Stunden 3 Minuten

Anstieg: 139 m Abstieg: 116 m, maximale Höhe: 460 m

Befreiung von Zecke und Napoleon

Dieser Tag lief anders als geplant.

Gestern Abend beim Duschen merkte ich eine komische Stelle am hinteren Oberschenkel. Trotz Verrenkungen konnte ich nicht wirklich sehen, was da los ist. Nur, dass es ein roter Fleck ist und nach außen etwas absteht. Insofern lag der Gedanke an eine Zecke sehr nahe. Ich traute mir nicht zu, ohne Sicht die Zecke vollständig heraus zu bekommen. Also war klar, dass ich mich heute um Hilfe bemühen musste.

Aber erstmal startete ich den Tag mit der Verkostung des Kaffees aus der örtlichen Kaffeerösterei in Riedenburg. Sie stellen verschiedene Sorten her, wobei mich der Flamingo am meisten angesprochen hat. Eine rosarote Brille möchte ich gerne an vielen Tagen aufsetzen.

Think Pink!

Der Kaffee schmeckt sehr gut und mit Milchschaum ist er ein Genuss.

So beginnt der Tag gut.

Nach dem Frühstück rief ich zunächst in einer Apotheke und dann in einer Praxis an und durfte gleich vorbei kommen. Also fuhr ich mit dem Auto nach Kelheim, sozusagen der Nachbarort in der anderen Richtung.

Es war tatsächlich eine Zecke. Die Ärztin freute sich, dass es ein höchstens einjähriger Bock war, da diese in der Regel noch nicht die Borreliose übertragen. Sie entfernte das Ungetüm, klebte ein Jodpflaster auf. Ich soll nun darauf achten, ob eine Wanderröte entsteht und in diesem Fall ein Antibiotikum verschrieben bekommen. Sie legte mir zudem die Impfung gegen FSME ans Herz. Bayern ist Hochrisikogebiet für Zecken, die kennen sich also gut aus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mich die Zecke schon an der Mosel angefallen hat, denn dort bin ich über so viele Wiesen gegangen. Da die Viecher überall in Deutschland auf dem Vormarsch sind, werde ich mich zu Hause um die Impfung kümmern.

Ich bin im Hochrisikogebiet.

Sehr dankbar für die schnelle Hilfe überlegte ich nach dem Arztbesuch, was ich mit dem angebrochenen Tag noch machen sollte. Ich stellte fest, dass ich zur Altstadt von Kelheim nur über die Brücke laufen musste und machte genau das.

Hier ein paar Impressionen:

Ich stieß auf ein Handarbeitsgeschäft, das ich nicht links liegen lassen konnte. Sockenwolle geht immer, und diese ist besonders schön weich.

Das wird eine superweiche Supersocke.

Außerdem gab es einen sehr netten Schreibwarenladen.

Schließlich war immer noch Vormittag über. Also besichtigte ich die lokale Attraktion, die Befreiungshalle. Es gibt von der Altstadt einen Wanderweg hinauf auf den Berg. Aber erstens war ich heute körperlich überhaupt gar nicht fit und zweitens war meine Motivation, mich im Entferntesten zu weiteren Zecken zu begeben, ungefähr bei minus 100. Also nahm ich mal ganz bequem das Auto.

Die Befreiungshalle wurde von König Ludwig I. von Bayern in Auftrag gegeben

Oben an der Befreiungshalle.

und erinnert an die siegreichen Schlachten gegen Napoleon in den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815. Mit der Planung begann 1838 der Architekt Friedrich von Gärtner. Er verstarb 1847. In der Folge übernahm Leo von Klenze die Bauleitung und veränderte das Denkmal. Es wurde deutlich monumentaler als ursprünglich geplant.

Blick hinauf.

Die Einweihung fand 1863 statt, zum 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig.

Drinnen gibt es eine prächtige Kuppel

Prächtige Kuppel.

und lauter Siegesgöttinnen.

Im Siegerreigen.
Aussichten…
und Perspektiven.

Man kann zur Galerie hoch steigen und hat einen tollen Blick auf die Umgebung und auch im Innenraum.

Der Blick von oben auf die Donau.
Blick von der inneren Galerie.

In der Nähe befindet sich ein Donaudurchbruch und das Kloster Weltenburg, das aber aktuell wegen des Hochwassers nicht erreichbar ist,

Donaudurchbruch.

Nach so viel Kultur brauchte ich eine Pause und fuhr zurück in meine schöne Ferienwohnung. Hier gab es erst Lunch

Lunch.

und dann ein Mittagsschläfchen, weil ich heute einfach sehr erschöpft bin, sowohl körperlich als auch emotional.

Danach hatte ich immerhin genug Power für einen Spaziergang. Ich lief eine Runde ums Dorf, weil ich keine Lust auf Autofahren hatte. Dabei ging es über eine sehr interessante Holzbrücke, die Tatzlwurm heißt. Sie ist (laut Website) mit ihren 193 Metern Länge eine der längsten Holzbrücken Europas und führt über den Main-Donau-Kanal. Die Brücke ist ungewöhnlich, da sie mit ihren geschwungenen Linien wellenförmig hoch und runter geht, sich dadurch aber gut in die Landschaft einpasst.

Die Holzbrücke Tatzwurm.
Heute mit Bauarbeiten, Planken wurden ausgetauscht.

Auf der anderen Seite des Kanals lief ich bis Alt-Essing, wo ich das Wasser überquerte, und mich langsam auf den Rückweg durchs Dorf machte. Einen Abstecher gab es noch zum örtlichen Postshop.

Der Rest des Tages ist schnell erzählt.

Abendessen

Dinner: Champignons mit Garnelen.

Nachtisch, Blog schreiben und gemütlich machen. So bin ich hoffentlich morgen wieder in einer besseren Verfassung und bereit für neue Abenteuer.

Rosen in Essing.

Von Dinos und Schleusen

Gestern Abend bin ich völlig übermüdet früh eingeschlafen. Nur leider habe ich nicht mehr geschlafen als sonst, so dass ich ab 1:30 Uhr wach lag. Mein Kopf war wieder mal so voll, dass ich auch leider nicht mehr entspannen konnte.

So habe ich den Tag langsam nach und nach begonnen. Zunächst regnete es noch, so dass ich keine Eile hatte. Erstmal einen Kaffee.

But first: Coffee!

Mit dem neuen Espressogerät bin ich heute früh leider noch nicht klar gekommen. Entweder lag es daran, dass es nicht vollständig geladen war oder an mir. Ich versuche es morgen noch einmal in Ruhe. Insofern musste dann Instant-Kaffee her. Leider war das der letzte und auch noch entkoffeiniert. Nicht das richtige morgens…

Als erste Handlung des Tages lief ich durchs Dorf zum Briefkasten und schaute auf dem Rückweg im örtlichen Lädchen hinein. Einmal Gemischtwaren sozusagen – man bekommt immerhin ein paar grundlegende Sachen, wenn man etwas im Supermarkt vergessen hat. Schön, dass es so etwas hier noch gibt. Das ist sicherlich sehr hilfreich für die Bewohner.

Dann fuhr ich nach Kelheim zu dm und kaufte bei der Gelegenheit an einer Bude gleich lokalen Spargel. Die Zeit geht langsam zu Ende.

Jetzt war es aber höchste Zeit für eine Reise in eine andere Zeit, nämlich die Urzeit. Ich fuhr ins Dinosauriermusem Altmühltal in Denkendorf. Das Altmühltal ist nämlich eine besonders ergiebige Fundstätte für Versteinerungen aus der Jurazeit, als Bayern ein subtropisches Meer war. Nicht nur Fossilien wurden hier gefunden, sondern auch Dinosaurierknochen bzw. ganze Skelette. Immer wieder kommen neue Funde hinzu. Ein besonderer Glücksfall war es so gesehen, dass vor ein paar Jahren die ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München ausgebaut wurde. Dazu musste man nämlich viel graben und sogar Felsen sprengen. Das war eine wahre Fundgrube für Fossilien.

Nachdem ich den steifen Eintritt gelöhnt hatte, ging es als erstes in die Museumshalle. Hier gibt es den Urvogel Archaeopteryx zu bestaunen.

Arche.

Es ist das zwölfte oder vierzehnte Fossil, das weltweit bisher gefunden wurde. Und ein besonders schönes Exemplar. Zwar sind im Gegensatz zu anderen Funden keine Federn zu erkennen; dafür aber das Skelett in besonders klarem Detail.

Besonders gruselig fand ich dieses Ungeheuer.

Monster.

Es ist ein Dakosaurus, der unumstrittene Herrscher des Jurameeres. Dort stand dieses Meereskrokodil an der Spitze der Nahrungskette. Es ernährte sich von Meeresreptilien wie Ichthyosauriern und ähnelte in der Lebensweise wohl heutigen Meeresräubern wie dem Weißen Hai oder Orcas. Die Versteinerung dieses fünf Meter langen Tieres ist das weltweit größte Plattenkalkfossil überhaupt. Es ist etwa 130 bis 150 Millionen Jahre alt und wurde im bayerischen Painten gefunden.

Ebenfalls mit von der Partie sind die Skelette „Little Al“, ein jugendlicher Allosaurier aus Wyoming, und „Rocky“.

Rocky.

Letzterer ist mit zehn Metern Länge das einzige Originalskelett eines jugendlichen Tyrannosaurus rex weltweit. Laut Website des Museums ist es eines von überhaupt nur drei Tyrannosaurus-Originalskeletten in Europa und angeblich das einzige, das in Deutschland zu sehen ist. Das ist so aber nicht richtig, denn zumindest aktuell residiert Tristan Otto im Naturkundemuseum in Berlin. Daher bin ich nicht sicher, ob die Zahl drei für Europa noch korrekt ist. Gefunden wurde „Rocky“ im US-Bundesstaat South Dakota. Das Skelett ist zwischen 66 und 68 Millionen Jahre alt.

Und nochmal von vorne.

Hinter dem Museum gibt es einen Waldrundgang durch die verschiedenen Erdzeitalter: Erd-Altertum, Trias, Jura, Kreide und Erd-Neuzeit habe ich durchschritten. Auch den Wald-Biergarten direkt neben der Dino-Hüpfwiese… Kinder sind halt (zum Glück) immer noch Dino-begeistert. Das soll sich bitte auch nie ändern.

Dinos im Wald.
Bloß nicht ärgern.
HIerzu: „Omaaaa! Der Saurier hier ist tot!!!“

Nach dem Rundgang gönnte ich mir noch eine Kaffeepause, bevor ich mein nächstes Ziel ansteuerte.

Pausenausblick.
Auch die Speisekarte drehte sich um Saurier.
Was für eine geschmackvolle Tasse.

Es ging nach Riedenburg. In Riedenburg mündet das Flüsschen Schambach mit zwei Armen in den Stadtweiher, dieser ist verbunden mit der Altmühl, zugleich Rhein-Main-Donau-Kanal. Riedenburg hat gleich mehrere Burgen um sich herum: Schloss Rosenburg, Burg Prunn sowie die Burgruinen Rabenstein und Tachenstein. Es gibt einen kleinen Schreibwarenladen, einen Marktplatz mit Touri-Info und u. a. einem Bioladen, bei dem ich mir Lunch organisierte. Den genoss ich auf einer Bank am Wasser.

Lunchausblick.

Dann drehte ich eine Runde immer am Wasser lang, hin über eine Brücke, zurück über die Riedenburger Schleuse. Das war ein netter Rundgang.

Eine der Brücken von Riedenburg.
Blick von der Schleusenbrücke.
Auf dem Weg zur Schleuse.

Schließlich erledigte ich noch den Großeinkauf bei Rewe. Nun sollte ich gut über die Woche kommen. Interessanterweise gab es bei Rewe zumindest teilweise ein anderes Angebot als zu Hause. Besonders gestaunt habe ich über die vielen verschiedenen Knödelarten in der Kühlung. Auch Packungen mit Einlagen für Hochzeitssuppe waren darunter. Bei den Molkereiprodukten gab es keine Bärenmarke, dafür aber um so mehr Weihenstephan und Andechser Biomolkerei. Ich leistete mir gemahlenen Kaffee von der örtlichen Kaffeerösterei. Den kann ich entweder im Espressomacher nutzen (falls ich den jemals verstehe) oder halt in der Cafepress. Dann muss ich nicht mehr ohne Saft in den Tag starten.

Kofferraum voll und ab nach Hause. Da gab es Abendessen und Nachtisch.

Spargelsalat.
Tee, Karamell und Marshmallows.

Nun werde ich gleich noch Postkarten schreiben. Vielleicht schaffe ich es auch noch auf den Balkon, denn morgen soll die Sonne eine Pause einlegen.

Ein schöner Tag mit höchst unterschiedlichen Eindrücken.

Und ein paar Blümchen für die Seele.