Unser Flughafenhotel brüstet sich auf der Website mit schalldichten Zimmern. Guter Witz. Ich hatte nach dem Fenster schließen mehrfach Zweifel, ob ich das richtig gemacht habe. Laut waren nicht etwa die Flugzeuge, sondern einfach der Verkehr, zumal unser Zimmer zur Kurve der Zufahrtsstraße zu Terminal 2 hinaus ging. Aber auch diese Nacht ging vorüber und zwar ziemlich fix. Um 4 Uhr mussten wir schon aufstehen, um unseren Flug um 7 Uhr zu erreichen.
An der Sicherheitsüberprüfung gab es eine längere Schlange, aber alles ging ohne weitere Vorkommnisse vorüber. Das trifft auch auf den Flug zu. Leider war es erheblich voller als auf dem Hinflug, eigentlich so gut wie ausgebucht.
Schnell bekamen wir unsere Koffer, und dann ging es mit dem am Flughafen geparkten Auto ganz fix nach Hause.
Heute Nacht war es mal etwas ruhiger, es war aber auch die Nacht zu Montag, also nicht mehr mit ganz so vielen Gästen. Nach dem Packen genossen wir noch einmal das gute Frühstück mit dem besonders freundlichen Koch am warmen Buffet.
Ohne weitere Schwierigkeiten und Verkehrshindernisse fuhren wir nach Dublin zum Flughafen. Kurz vor der Rückgabestation tankten wir das Auto auf. Die Preise waren astronomisch, aber im Vergleich zu Deutschland wohl durchaus passabel. Etwas irritierend war, dass man an der Zapfsäule zahlen musste, aber das hat auch gekappt.
Von der Mietwagenstation hat uns ein freundlicher Mitarbeiter zum Flughafenhotel gefahren. Dort haben wir unsere Koffer zur Aufbewahrung gegeben und liefen zum Terminal. Wir entschieden uns für den Dublin Express Bus. Nach der Werbung ist es die schnellste Verbindung nach Dublin City. Der Bus fährt durch den Tunnel und ist wirklich schnell im Zentrum. Allerdings fährt er dort einmal im Kreis an der Liffey entlang. Das bedeutet, dass die Fahrt zum Flughafen zurück recht lange dauert und man, wenn man sich auf der „falschen“ Seite des Flusses für den Bus anstellt, gegebenenfalls kein Platz mehr ist. Da der Bus derzeit nur alle halbe Stunden und ab dem späten Nachmittag alle Stunde fährt, ist das natürlich nicht ideal. Da hilft nur eine vertiefte Planung oder möglicherweise ist einer der anderen Busse doch die bessere Lösung. Für uns reichte es jedenfalls, zumal wir nur Rucksäcke dabei hatten.
Wir stiegen am Ashton Quay aus und besuchten als erstes Oscar Wilde am Merrion Square. Ich finde die Statue einfach super, kreativ und treffend. Gerade fand dort eine Führung statt, so dass wir noch ein wenig Trivia mitnehmen konnten.
Als nächstes gingen wir in die (kostenlose) National Gallery. Da der Cloakroom derzeit geschlossen ist, mussten wir alles mit in die Ausstellung nehmen, immerhin durften wir die Rucksäcke aufbehalten. Die Gallery hat Unmengen von sehr beeindruckenden, tollen Bildern. Nach gut einer Stunde war unsere Aufmerksamkeit aber erschöpft.
Ursprünglich wollten wir im Cafe der Gallery Lunch essen. Da dieses aber sehr nüchtern wirkte und wir auf dem Weg etwas ansprechendes gesehen hatten, haben wir uns umentschieden. Wir gingen nach nebenan zu „Hänsel & Gretel“. Leider konnte man dort nicht sitzen (vielleicht im Sommer draußen davor?). Kurzerhand kauften wir ein Brie-Cranberry-Birne-Baguette und einen Haselnuß-Nougat-Keks und machten ein Picknick am Merrion Square. In der Sonne war es schön, nur leider zogen ab und an Wolken durch.
Ein Besuch im Butlers Chocolate Cafe scheiterte ebenfalls an nicht vorhandenen Sitz- und schon besetzten Stehplätzen. Statt dessen gingen wir die Grafton Street auf und ab. Leider war heute keine Live Musik.
Schließlich gingen wir auf den Campus vom Trinity College und holten uns dort einen Pfefferminztee. Es war gerade Mittagspause und wir kamen uns in einem Meer von Studenten sehr alt vor.
Dann war es endlich Zeit für das Book of Kells. Der Eintritt ist momentan eingeschränkt und nur mit Zeitfenster möglich. Zudem muss man sich den Audio Guide aufs Handy laden und mit den eigenen Kopfhörern hören. Das ist natürlich überhaupt kein Problem. Im Gegenzug war es in der Ausstellung geradezu leer. Im Schatzraum beim Book of Kells waren wir die ganze Zeit über direkt an der Scheibe und zeitweise minutenlang sogar ganz alleine im Raum. Die Intensität der Farben und die Gleichmäßigkeit der Schriftzeichen hat mich wieder sehr beeindruckt.
Auch im Long Room war es erheblich leerer als im September 2019. Wir haben die tolle Bibliothek und die Stimmung dort sehr genossen.
Schließlich erstanden wir unser Abendessen in der Mark’s and Spencer Food Hall. Mit dem Bus ging es zurück zum Flughafen und zu Fuß das kleine Stück bis zum Hotel. Dort gab es erstmal was zu essen. Dann gingen wir noch in den Kealy’s Pub, der erstaunlich nett und voll war.
Im Hotel schrieben wir noch die restlichen Postkarten und legten die stadtmüden Füße hoch.
Heute Nacht gab es mal wieder Sturm mit ausgiebig Regen. Da wir gerade draußen nichts verpassten, frühstückten wir erst einmal in Ruhe und schmiedeten dabei Pläne für den Tag.
Es klarte dann unerwartet schnell auf, und so fuhren wir nach Wexford. Dort gib es den Irish National Heritage Park. Dort gibt es Repliken von Wohnhausformen aus unterschiedlichen Zeiten und ganz viel zu Kultur und Geschichte. Man kann den Park so besuchen oder an einer der drei thematisch unterschiedlichen Touren teilnehmen, was ich empfehle.
Nach einem Starkregen zu Weihnachten 2021 ist das Besucherzentrum komplett überspült worden. Daher wurde es gerade noch renoviert. Morgen soll die große Eröffnung sein. Wir konnten unsere Tickets daher an einem kleinen Fenster kaufen, wo auch Snacks und selbstgebackener Kuchen angeboten wurde.
Im Park nahmen wir an den Touren „Early Christian Tour“ und „Age of Invasion Tour“ teil. Jo machte das hervorragend und bezog uns gut mit ein. Bei der ersten Tour waren wir zu viert, dann allein.
Wir sahen unter anderem eine frühe christliche Monastery, was noch einmal gut zu Glendalough gestern passte. Sehr interessant fand ich auch die Wassermühle. Diese Art zu mahlen hatte zur Folge, dass neben dem Korn auch der Stein mit abgetragen wurde und das Brot somit Steinmehl enthielt. Das soll ganz erheblich zur übermäßigen Abnutzung der Zähne beigetragen haben. Schließlich gab es auch viele Informationen zu Wikingern und natürlich den Nachbau eines Wikinger-Langschiffes, das immerhin von Galway nach Wexford gesegelt worden ist. Überhaupt gibt es in dem Park viel experimentelle Archäologie, da ja alles Nachbauten sind.
Am anderen Ende befand sich ein Falconry Center, das aber gerade ohne Erklär-Menschen war. Es war schön, einfach nur den Vögeln Guten Tag zu sagen.
Mit ganz viel neuem Wissen versorgt, erstanden wir noch einen Honig von den Park-Bienen und fuhren dann hinein nach Wexford, auf der Suche nach einem Cafe. Leider erfolglos.
Am Stadtrand von Wexford steht eine Turmruine, die wir uns noch schnell zu Fuß ansahen, wo wir schon mal da waren.
Dann ging es nach einem Stopp zum Essens-Vorräte ergänzen wieder zurück ins Hotel. Das Wetter ist inzwischen Spitze. Heute Nachmittag gehen wir noch ins Spa und machen es uns dann hier gemütlich.
Heute früh zeigte sich das Wetter wieder von seiner freundlichen Seite. Nach dem Frühstück schnürten wir unsere Wanderschuhe und fuhren eine Stunde lang durch die Wicklow Mountains nach Glendalough.
Dort parkten wir im Upper Lake Car Park. Samstag Vormittag und gutes Wetter zogen noch viele andere Leute an. Wir hatten uns den White Trail um den Upper Lake vorgenommen. Den ersten Aufstieg machten wir inmitten von mindestens zwei Gruppen von Schülern. Zum Glück mussten diese sich nach einer Weile wieder sammeln und genossen wohlverdient die gute Aussicht, so dass wir sie überholen konnten.
Der Wanderweg führt erst an einem Wasserfall vorbei, durch den Wald und schließlich auf den Rand des Berges, der den Upper Lake flankiert. Hier oben ist ein Boardwalk verlegt, der sich gut laufen lässt, wenn er auch viele Stufen hat.
Besser jedenfalls als der Sumpf, der an dieser Stelle ist. Nur wenn Gegenverkehr kommt, wird es ein wenig schwierig. Bald waren wir an der höchsten Stelle über einen Hügel. Die Aussicht von hier oben auf den Upper Lake und überhaupt das Tal war unglaublich schön.
Beim Abstieg sahen wir noch ein paar kleine Hirsche, dann kamen wir schon bei den ehemaligen Behausungen der Minenarbeiter an, wo der Weg auf die andere Seite des Tals hinüber führt. Ab hier musste man gut aufpassen, wo man hintrat, denn der Weg war sehr steinig und uneben. Zwischendrin gab es immer wieder kleine Wasserläufe, welche die Steine rutschig machten. An einer Biegung kümmerte sich eine Gruppe Freiwilliger um die Pflege und Reparatur des Weges. Toll, dass sich Menschen für so etwas Zeit nehmen und ihre Arbeitskraft einsetzen.
Schließlich wurde der Weg breiter und einfacher. Nach dem Aufstieg von 400 Metern war ich darüber auch sehr froh. Am Ufer des Upper Lake entlang führte der Weg zurück zum Parkplatz. Eine sehr schöne Wanderung bei gutem Wetter!
Wir fuhren ein Stück zurück nach Glendalough und parkten dort, um uns die Monastic City anzuschauen. Man betritt sie durch ein doppeltes Portal, das einzig noch erhaltene Klosterportal in Irland. Die Aufmerksamkeit zieht sofort der Rundturm auf sich.
Dieser wurde wohl zum einen als Bell Tower genutzt, um die Mönche zum Gebet zu rufen. Zum anderen diente er aber auch als Zuflucht während der Übergriffe der Wikinger. Davon zeugt, dass der Zutritt zum Turm erst in einiger Höhe möglich ist. Wahrscheinlich gab es eine Leiter, die dann von Innen hoch gezogen werden konnte, um Angriffe zu erschweren.
Auf dem Gelände befinden sich noch weitere Kirchen und viele, viele Gräber, teilweise mit sehr schönen keltischen Kreuzen.
Nachdem wir an einem Stand noch Postkarten gekauft hatten, machten wir uns auf die Rückfahrt. In Gorey gingen wir noch ins Tesco, nach zweieinhalb Jahren das erste Mal. Wir beherrschten uns aber, weil wir leider nicht so viel Platz im Koffer haben.
Zwischenzeitlich sind die angesagten Regenwolken aufgezogen. Da sind wir doch ganz froh, alles noch im Trockenen absolviert zu haben. Heute Nachmittag geht es dann noch zum krönenden Abschluss in die Sauna.
Leider war heute unsere Woche im schönen Ferienhaus zu Ende. Zum Abschied gab es gestern Abend und heute Nacht noch einmal so heftigen Sturm, dass die Fenster bebten. Wir genossen noch einmal die tolle Aussicht zum Frühstück und packten dann unsere sieben Sachen.
Heute ging es über die nicht ganz kleinen Straßen in Richtung Cork, genauer gesagt nach Blarney. Nach einigem Suchen fanden wir auch die Zufahrt zum Parkplatz. Das Castle ist sonst ein absoluter Publikumsmagnet. Zum Glück war es aufgrund der Jahreszeit und der Nachwirkungen des Lockdowns noch ziemlich ruhig.
Es gibt das Castle, das Herrenhaus (privat) und die Gardens drum herum.
Das Castle ist berühmt für den Blarney Stone. Wenn man diesen küsst, soll man besonders redegewandt werden. Das klingt gut und vorteilhaft. Aber es ist gar nicht so einfach. Man muss sich nämlich auf den Rücken legen, von einem professionellen Helfer festhalten lassen, mit jeder Hand einen Metallstab greifen und dann kopfüber den Stein küssen. Als ich mich da hingelegt und umgedreht hatte, war der Stein noch einen halben Meter weit weg. Aufgrund der dann auch noch einsetzenden Höhenangst habe ich lieber drauf verzichtet. Bleibe ich so, wie ich bin. Ich schweige auch mal ganz gerne… Zur Krönung wird man bei dem Ganzen übrigens noch fotografiert.
Auf dem Weg zum Castle sahen wir Schilder, dass es ab hier noch ca. 90 Minuten bis zum Stein dauert. Du lieber Himmel. Da wird klar, was für ein Andrang hier sonst herrscht.
Nach dem Castle haben wir uns noch die Gardens angesehen. Ganz besonders schön fand ich den Farn-Garten.
Überall gab es schon kleine Frühlingsboten zu entdecken, und die Kirschbäume waren kurz vor dem Aufblühen.
Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn es war trocken und zeitweise sogar sonnig.
Die Gelegenheit nutzen wir gleich für ein Softeis. Leider war die Maschine noch nicht an. Wir warteten draußen in der Sonne zehn Minuten, und dann klappte es auch. Die Sonne reichte noch bis ganz kurz vor Aufschlecken.
Der Shop bot das Übliche, aber immerhin bekamen wir zwei Aufkleber für unsere Koffer.
Dann ging es weiter, noch einmal durch Cork durch und schließlich nach County Wexford. Das war noch einmal eine ganz schön weite Fahrt. In der Nähe von Gorey sind wir für ein paar Tage in einem Spa Hotel. Ich hatte mir das von der Website her ganz anders vorgestellt. Es ist wirklich riesig und überaus trubelig. Zudem schienen die Zimmer größer zu sein. Aber so ist es nun für die nächsten Tage.
Nach einem Tee nutzten wir den Spa-Bereich. Leider auch hier zunächst sehr voll und laut. Am besten geht man wohl nicht gleich zu Anfang der gebuchten Zeit hinunter, weil das offenbar alle tun.
Nach dem Abendessen können wir nun endlich die Füße hoch legen und genießen noch einen Pfefferminztee.