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Von Soltau nach Berlin

Samstag, 19. November 2022

Heute ging es wieder nach Hause. Zum Glück führte meine Bahnverbindung über Hamburg und nicht wie auf der Herfahrt über Hannover. Die Strecke zwischen Hannover und Berlin ist nämlich wegen eines Zusammenstoßes von zwei Güterzügen gesperrt.

Ich nahm kurzentschlossen einen früheren Zug. Das war auch gut so, mein eigentlicher hatte Verspätung.

Im Zug habe ich hauptsächlich Hörbuch gehört und gestrickt. Die erste Socke ist noch auf dem Heidschnuckenweg fertig geworden, die zweite habe ich gleich angefangen.

Die erste Socke.
Die zweite folgt sogleich.

Auch das Stickbild Weihnachtsbaum habe ich noch am Abreisemorgen fertig stellen können.

Der Weihnachtsbaum ist heraus geputzt.

Gerne möchte ich den Heidschnuckenweg ganz laufen. Daher hebe ich meinen Wanderpass gut auf. Im nächsten Jahr geht es weiter. Und dann treffe ich ganz bestimmt auch mal Schafe!

Von Bispingen nach Soltau

Freitag, den 18. November 2022

Ich war wieder früh wach und ob der anstehenden langen Etappe innerlich sehr unruhig. Nach meiner Morgengymnastik packte ich den Koffer wieder um. Komisch, dass man die ideale Konfiguration nur einmal findet und dann nicht wieder herstellen kann. Obwohl ich Fotos davon gemacht habe.

Um Zeit zu überbrücken, macht ich von der Tassimo-Kaffeemaschine des Zimmers Gebrauch. Da ich so etwas zu Hause nicht habe, musste ich erstmal das Internet zum richtigen Einsatz befragen. Der Kaffee baute mich auf.

Um 7:30 Uhr gab es Frühstück, das bisher beste der Reise. Ich stellte mir einen guten Morgenbrei mit Haferflocken, Nüssen, Saaten und Honig zusammen. Diesen goss ich mit Tee auf, inzwischen eine schon erprobte Methode für Brei. Es gab eine großzügige Lunchtüte, und ich füllte meine Box für die lange Etappe auf.

Um 8:30 Uhr startete ich meine Wanderung auf dem Heidschnuckenweg. Zunächst hatte ich Mühe, den richtigen Einstieg zu finden, so dass die App mit den Wanderkarten doch noch zum Einsatz kam.

Nach Überqueren der Hauptstraße ging es hinein in den Wald. Auf einem schmalen Weg an den Bahngleisen entlang, gelangte ich schließlich zu den Quellteichen der Luhe. Die Quelle selbst liegt unterirdisch.

Die Luhequelle.

Nach noch mehr Wald ging es mal wieder unter der A7 hindurch, dieses Mal unter zwei etwas auseinander liegenden Strängen der Fahrbahn. Über einen Bahnübergang, vorbei an Windkraftanlagen (dort stand das Schild „Vorsicht Eiswurf“), über eine Straße und wieder in den Wald hinein. Schließlich kam noch einmal ein schönes Stück offene Heide.

Endlich wieder offene Heide.
Ein guter Weg.

Dann war eine Häuseransammlung namens Deimern erreicht.

Nach dem Örtchen folgte noch mehr Wald, das Ehlbläcksmoor lag hinter den Bäumen verborgen.

Schöner Herbstbaum hinter Deimern.

Insgesamt war der Wandertag recht waldlastig. Schließlich kam ich am Heidepark Soltau heraus, der in der Winterruhe ist. Die Wegführung über den riesigen Parkplatz war sehr spannend. Das möchte ich nicht bei vollgeparkten und wuseligen Verhältnissen machen müssen.

Heidepark Soltau.

Am Eingang machte ich eine kurze Pause, da es nur hier überdachte Bänke gab. Zwar regnete es heute nicht, aber die Bänke waren alle feucht von gestern oder der Luftfeuchtigkeit. Zeit für ein Ei und die erste Mandarine der Saison – immer etwas besonderes. Den Energieriegel aß ich im Laufen und mit Handschuhen. Es war zu kalt für eine längere Pause.

Wieder Wald, dann Fischteiche auf einem Sportangler-Gelände. Schließlich bog der Weg ins Böhmetal ein. Leider tat mir ab hier mein linker Fuß furchtbar weh. Ich vermute, dass oberhalb des Knöchels eine Druckstelle entstanden ist, vielleicht durch den Saum der langen Unterhose. Jedenfalls tat es bei jedem Schritt furchtbar weh. Den Schuh anders schnüren half leider nicht.

Im Böhmetal kam mir einiges bekannt vor, hier sind wir im Frühjahr 2020 gewandert. Hinter der grundlosen Kuhle

Die Grundlose Kuhle

zeigten sich die ersten Gebäude von Soltau.

Die Böhme bei Soltau.

Mein Weg führte mich eh an der Therme vorbei. Schnell holte ich dort den für diese Tour letzten Stempel in meinem Wanderpass ab. Die Damen hatten den Stempel schon für den Winter weggelegt. Tja, mit Verrückten wie mir ist halt immer noch einmal zu rechnen.

In Soltau lief ich bis zum Stadtzentrum und steuerte eine Apotheke an. Die Apothekerin war sehr hilfsbereit und begutachtete meinen Fuß. Sie hält es für eine Druckstelle und hat mir ein großes Blasenpflaster verkauft. Das sollte es dann abpolstern. Mal abwarten, ob es hilft.

Weiter ging es bis zum Wolleladen Lana Materia, wo ich meine Wanderung offiziell beendete. Praktisch 23 km zum Wolleladen gelaufen. Ich erstand einen Strang schöner Sockenwolle zur Erinnerung.

Wolleladen in Soltau.
Erinnerungs-Wolle.

Ab da war Soltau eher enttäuschend. Im Cafe vom Eine-Welt-Laden war der einzige Tisch von einer lauten Frauengruppe besetzt, so dass ich das Weite suchte. Arko war inzwischen in die Mittagspause gegangen. Der Buchladen hatte keine einzige Postkarte von Soltau und die Tourist-Info verschloss gerade die Türen.

Filzkunst im Eine-Welt-Laden.

Also ins Hotel Das Greune Eck. Leider ist es das schlechteste Hotel der ganzen Wanderung. Trotz fehlender Auslastung bin ich in der Abstellkammer untergebracht, die Dusche ist mit Duschvorhang und hat Probleme, das Wasser ablaufen zu lassen. Ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, umzuziehen, konnte bei Google auf Anhieb aber auch nichts besseres finden.

Mein Zimmer in Soltau.

Nach einer heißen Dusche lief ich unter Schmerzen wenigstens noch einmal zu Arko und gab mir selbst vier Pralinen von der Theke aus. So etwas leiste ich mir ja sonst nicht. Und den erfolgreichen Abschluss meiner vier Wandertage unter teilweise erschwerten Bedingungen wollte ich unbedingt würdig begehen.

Pralinen zur Belohnung.

Die Tage hier in der Heide haben mir wieder sehr gut getan. Die Landschaft ist wunderschön und beruhigend. Heute war es aufgrund der kalten Temperatur von nur 1 Grad und auch der Länge der Strecke noch einmal besonders herausfordernd. Ich bin sehr stolz, dass ich alles körperlich und mental gut geschafft habe.

Von Handeloh bis Soltau.

Morgen geht es nach Hause. Ich werde gleich die Bahnverbindungen checken, weil aufgrund eines Unglücks mit Güterzügen ziemlich viel Chaos herrscht.

Wanderung: 23,03 km, 4 Stunden 37 Minuten, 30.535 Schritte.

Von Niederhaverbeck nach Bispingen

Donnerstag, den 17. November 2022

Heute Nacht habe ich trotz des netten Zimmers und des guten Betts schlecht geschlafen. Ich habe es zunächst gar nicht gemerkt, aber der Wind ist über Nacht sehr stark geworden. Ein Blick ins Handy zeigte, dass der Deutsche Wetterdienst vor Sturmböen warnte. Weil das noch nicht reichte, war auch noch ordentlich Regen angesagt.

Ich wollte die Wanderung trotzdem zumindest versuchen. An mehrere Stellen hätte ich verkürzen oder abbrechen können. Also war das Risiko nicht so hoch.

Das Frühstück war ganz gut, nur das Brot und die Brötchen sahen wieder sehr nach Zusatzstoffen aus. Also füllte ich mir meine Lunchbox mit Ei, Käse und Gemüse. Den Morgenbrei goss ich mir dieses Mal mit Assamtee auf. Funktioniert auch wunderbar.

Frühstück.

Schließlich war alles gepackt und fertig. Nach ein wenig Smalltalk mit dem netten Mann an der Rezeption stiefelte ich los. Direkt nach den paar Häuschen von Niederhaverbeck ging es hinein in die Niederhaverbecker Heide. Bald setzte der Regen ein. Erst leise, dann immer stärker. Nach der ersten Kurve kam der Wind von vorn, somit auch der Regen. Ach ja.

Die Heide bei Niederhaverbeck.
Mit Heidschnucke.

Am Rastplatz „Zur schönen Aussicht“, wo heute wenig zu erkennen war, hätte ich beinahe noch meinen selbst ! gestrickten Handschuh verloren. Aber gerade noch rechtzeitig gemerkt. Die Strecke zog sich ein wenig, dann war ich in Behringen.

Die Heide an der „Schönen Aussicht“.

Hier war die Tourist-Info ganz zu und die Gasthäuser noch. Also wanderte ich nach einem Blick aufs Regenradar weiter. Wirklich besser würde es nicht mehr werden.

Vorbei ging es am Brunausee, der bestimmt ganz toll ist, aber unter der Kapuze habe ich nicht viel mitbekommen. Der Weg führte an einer Autobahngaststätte vorbei, wo es aber so schrecklich nach Frittierfett roch, dass ich wirklich keine Lust auf eine Pause dort hatte. Dann ging es unter der A7 entlang und dahinter durch ein Tor neben dem Klärwerk wieder in den Wald hinein.

Hinter Borstel in der Kuhle kam wieder ein besonders schönes Stück Heide mit tiefen Tälern. An einem Unterstand legte ich eine Pause ein, aß mein Ei und einen Energieriegel. Lange konnte ich aber nicht bleiben, denn ich war ziemlich durchnässt und meine Finger vor Kälte recht steif. Also weiter.

An den Borsteler Kuhlen.
Hier geht es links lang.

Nach einer Holzbrücke war Hützel erreicht, dann zog sich der Weg aber ewig auf Straßen. War ich froh, als ich endlich in Bispingen ankam. In der Ortsmitte machte ich einen Abstecher zur Bispingen Touristik, die meine Reise gebucht hat. Ich hatte wenig Hoffnung, diese geöffnet zu finden. Aber auf mein Klopfen wurde geöffnet und ich lernte die zwei sehr netten Damen dort kennen. Die Frau, die meine Buchung gemacht hat, meinte, sie hätte heute sehr an mich gedacht wegen des Wetters. Ist das nicht super nett? Ich habe mich ausdrücklich für die tolle Organisation bedankt. Offenbar hatte sie ganz viel Mitleid mit mir in meinem patschnassen Zustand und schenkte mir die bronzene Wandernadel. Da habe ich mich extrem gefreut. Für morgen zeigte sie auch eine Alternative mit dem Bus aus, aber alles erstmal sehen.

Die bronzene Wandernadel.

Schließlich ging ich noch in den kleinen Buchladen und einen niedlichen Geschenkeladen. So gut ausgestattet, kam ich in meine Unterkunft Pension Monika. Nach einer heißen Dusche und einem Tee geht es mir schon viel besser, und die Anstrengungen sind fast vergessen. Puh, es war wirklich extrem schlechtes Wetter und dadurch alles sehr anstrengend. Immerhin haben die Klamotten einigermaßen dicht gehalten. Nur der Wanderführer hat leider Wasser abbekommen in der Innentasche. Ich weiß nicht, ob das beim Herausholen passiert ist oder eben doch wegen des Regens. Er trocknet nun auf der Heizung.

Meine Aussicht vom Zimmer.
Zimmer mit Kaffeemaschine.
Bett.
Und mit Heidschnucke.

Aufgrund des Wetters gibt es heute leider nicht so viele Fotos. Es war einfach zu nass.

Wanderung: 19,91 km, 4 Stunden 27 Minuten, 24.075 Schritte.

Von Undeloh nach Niederhaverbeck

Mittwoch, den 16. November 2022

Auch heute war ich wieder früh wach. Ich hörte nach etwas Morgengymnastik in Ruhe mein Hörbuch zu Ende. Schließlich packte ich den Koffer noch einmal komplett neu und bekam mehr hinein, als ursprünglich befürchtet. So war der Tagesrucksack vertretbar schwer.

Alles drin!

Beim Frühstück war ich heute schlauer und goss ein wenig Müsli einfach mit heißem Wasser aus dem Samowar auf. Fertig war der Frühstücksbrei. Wieder füllte ich mir meine Lunchbox,

Lunchbox vollgepackt.

ließ den Müsliriegel mit den seltsamen Inhaltsstoffen dieses Mal aber gleich liegen.

Abmarschbereit.

Kurz vor 9 Uhr startete ich den nächsten Abschnitt auf dem Heidschnuckenweg. Von Undeloh ging es gleich hinaus in die Heide. Das Wetter war heute leider nicht so gut. Immerhin war es zunächst trocken, aber erheblich kühler als gestern. Die Heide hier ist natürlich in jedem Wetter schön.

In der Heide.

Teilweise kam ich an bekannten Stellen vorbei und konnte mich an unsere Wanderung aus 2020 erinnern. Die war mit Schlange und Schuhen ohne Sohle besonders eindrucksvoll.

Wunderbare Weitsicht.

Ich machte ab und an Pause, um Tee aus der Thermos zu trinken und warm zu bleiben. Die Thermos habe ich heute am Buffet aufgefüllt. Vom Hotel habe ich zum Glück gekühltes Wasser bekommen…

Schnell war Wilsede erreicht.

Das Zentrum von Wilsede.

Leider hatte das Museum doch zu, ebenso das Gasthaus. Die Milchhalle sollte erst um 12 Uhr aufmachen. Bis dahin war noch Zeit. Immerhin konnte ich meine Postkarten in einen Briefkasten einwerfen, der seinen eigenen Unterstand hatte. Damit er nicht so nass wird oder so.

Bis dahin reichte praktischerweise das WLAN der Milchhalle, und so konnte ich meine Statusmeldungen absetzen und auch noch einmal das Wetter checken. Da es nicht besser wurde, aber auch nicht schlimm schlechter, beschloss ich, die Runde zum Totengrund zu gehen.

Blick in den Totengrund.
Schöne Herbstfärbung.
Ein goldener Baum.

Leider fand ich den Einstieg zum Rundweg nicht bzw. war mir unsicher. Da ich mich bei dem Wetter nicht noch verirren wollte, lief ich wieder zurück nach Wilsede. Dort machte ich ein wenig Pause bei einem anderen Unterstand und wartete auf die Öffnung der Milchhalle.

Der heutige Lunchausblick.

Sie war nämlich heute der einzige Ort in Wilsede, an dem ich den heißbegehrten Stempel erhalten konnte. Und einen Latte Macchiato. Das war nett, auch wenn die Bedienung erst noch ein wenig auftauen musste.

Latte zum Aufwärmen.
Zwei Stempel!

So gestärkt konnte ich anschließend den Wilseder Berg erklimmen, mit fast 170 Meter.

Gipfelstein.

Auf dem Gipfel waberte dramatischer Nebel.

Ausblick vom Gipfel.
Es zieht Nebel auf.

Weiter ging es durch die Heide auf einem schönen, schmalen Weg. Bald kam wieder Wald. Schließlich ging es an der Haverbeeke entlang nach Niederhaverbeck.

Die Haverbeeke.

Hier bin ich im Haverbecker Hof untergebracht. Dieser wird vom Naturschutzverein bewirtschaftet. Es ist ein sehr schönes Hotel, das besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legt.

Da nicht viel los ist, wurde ich netterweise zu einem Doppelzimmer im Haupthaus aufgewertet und brauchte nicht mehr raus. Nun kann ich heute Nacht quer im Bett liegen.

Mein neues Zimmer.
Schöne Aussicht.
Sogar mit Sitzecke.

Die Sachen habe ich zum Trocknen an die Heizung geräumt. Eine heiße Dusche tat mir sehr gut. Nach diesem Beitrag gehe ich zum gemütlichen Teil des Tages über.

Dem Wetter zum Trotz war der Wandertag heute ebenfalls wunderschön. Die Heide zu dieser Jahreszeit hat wirklich etwas. Heute habe ich nur einen Waldarbeiter und zwei Radfahrer getroffen. Ansonsten eine herrliche Ruhe und besondere Stimmung. Hier kann ich wirklich ein Stück weit zur Ruhe kommen und die Gedanken laufen lassen. Der Regen war einigermaßen auszuhalten, zumal ich in Wilsede die Regenhose übergezogen habe. Ein sehr schöner Tag!

Wanderung: 18 km, 4 Stunden 37 Minuten (wegen der langen Pause in Wilsede), 21.326 Schritte.

Von Handeloh nach Undeloh

Dienstag, den 15. November 2022

In dieser Nacht habe ich ganz gut, aber etwas kurz geschlafen. Nach einigem Umpacken war ich bereit fürs Frühstück. Ich bin ganz froh, dass ich heute noch nicht den Koffer für den Gepäcktransport bereit halten musste. Ich glaube, das wird noch eine größere Aktion, den ganzen Kram hineinzubekommen.

Aber erstmal gab es Frühstück. Das war so lala. Gut organisiert war dabei aber das Lunchpaket. Ich bekam eine Tüte mit einer 0,5 Liter Flasche Wasser, einem Apfel und einem Müsliriegel. Seine Brote schmiert man sich dann selbst. Dann kann man sich das aussuchen, was man unterwegs gerne mag, zum Beispiel ein Ei. Ich habe, um Verpackungen zu vermeiden, meine großartig praktische Dose aus Neuseeland eingesetzt. Da passt ordentlich was rein.

Diese Lunchbox ist um die halbe Welt gereist.

Um 8:45 Uhr wartete vor der Tür des Undeloher Hofs schon das Taxi auf mich, welches mich zum Startpunkt der Wanderung nach Handeloh brachte. Gestern habe ich schon ausgekundschaftet, wo es losgeht, und so konnte ich um 9 Uhr gleich los laufen.

Mein Start in Handeloh.

Der Weg ging erst an den Schienen entlang,

Diese Bank ist schon besetzt.

dann relativ fix in das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide.

Hinein in die Heide.

Bald traf ich auf die Seeve, an deren Ufer es eine ganze Weile entlang ging. Der Wald war wunderbar ruhig, ein paar Sonnenstrahlen kamen hindurch und die Farben waren so schön herbstlich. Schließlich überquerte ich die Seeve und ging weiter hinein in den Wald.

An der Seeve.

Nach fast neun Kilometern habe ich Wesel erreicht, einen kleinen Ort, in dem gerade sehr viel gebaut wird. Kurz vorher kam ich an diesem Feld vorbei. Die Pflanzen sahen Raps ähnlich, aber das ist ja die falsche Jahreszeit. Es muss wohl ein anderes Gewächs aus dieser Pflanzenfamilie sein.

Was ist das für ein Kraut?

Der Weg führte mich am Hexenhaus vorbei. Das Weseler Hexenhaus geht auf das Jahr 1731 zurück. Zunächst diente es als Back- und Rauchhaus. Solche Häuser durften aus Brandschutzgründen ausschließlich am Ortsrand errichtet werden. Später breitete sich der Ort aber immer weiter aus, und auch das Hexenhaus wurde zu Wohnzwecken genutzt. Heute werden dort Trauungen vollzogen. Eine schöne Kulisse.

Das Backhaus in Wesel.

Hinter Wesel ging es zunächst wieder in den Wald hinein und dann hinaus und hinauf in die Weseler Heide.

Die Heide hinter Wesel.

Eine ganz großartige Landschaft. Auf einer Bank mit schöner Aussicht machte ich Pause und genoss ein paar Leckerbissen aus meiner Lunchbox.

Ein schönes Plätzchen.
Und mein Lunchausblick.

So gestärkt konnte es weiter gehen. Allerdings war kurz hinter dem Vermessungspunkt mein Wasser alle. 1,5 Liter gingen heute irgendwie schnell.

Am Vermessungspunkt.

Der Heidschnuckenweg führte nach dem Wanderparkplatz (hier war dann auch der Tee aus der Thermos alle) über die Landstraße und wieder zurück in den Wald.

Richtung Undeloh.

Schließlich habe ich Undeloh erreicht. Inzwischen war auch wieder die Sonne heraus gekommen.

Am Rand von Undeloh steht dieser clevere Verkaufsstand. Einen ähnlichen gab es übrigens in Wesel.

So bringt man seine Produkte an den Wanderer.

Ich bin zunächst ins Hotel gelaufen, um den ersten Stempel im Wanderpass zu erhalten und vor allem den Rucksack abzusetzen. Nach einem Glas Wasser zog ich noch einmal los, um durch Undeloh zu bummeln. Als erstes schaute ich mir die Bücherstube genauer an, die ich gestern schon bemerkt habe.

Die liebevoll gestaltete Bücherstube für gebrauchte Bücher.
Blick nach drinnen.

Dann habe ich mir die St. Magdalenen Kirche angesehen, die sogar offen war. Zur Feier der Wanderung habe ich dort eine Kerze angezündet und kurz inne gehalten.

Im Hökerladen erstand ich ein paar fantastisch günstige Postkarten für jeweils 50 Cent. Am Dorfteich setzte ich mich mit meinem Book Club Buch auf eine Bank in der Sonne und las eine halbe Stunde lang. Das Wetter heute war wirklich überaus angenehm und in der Sonne warm. Vor dem Restaurant Heiderose saßen Leute auf der Terrasse und ich wie gesagt auf der Bank – an einem 15. November. Das ist wirklich kaum zu fassen.

Schließlich ging ich auf dem Heidschnuckenweg um das Dorf herum und kam beim (geschlossenen) Heideerlebniszentrum heraus. Ich passierte auch die Stelle, wo wir 2020 auf die Kreuzotter getroffen sind. Heute waren aber alle Schlangen in der Winterruhe.

Nach einer erfrischenden Dusche bin ich nun bereit für den gemütlichen Teil des Tages. Und dann muss ich noch alles umpacken, damit morgen der Koffer ohne weitere Taschen voraus zum nächsten Quartier transportiert werden kann.

Weiter mit den Socken.

Wanderung: 18,52 Kilometer, 3 Stunden 51 Minuten, 22.560 Schritte.